Nach einer klaren Nacht ziehen nun von Osten her Wolken auf. Über dem nördlichen Meer braut sich eine Front zusammen, die auch bereits von der Küste aus zu sehen ist. Es herrscht ein feuchter Ostwind. In Tinae geht etwas verspätet die Sonne auf, noch wird der Himmel lediglich von einzelnen Schäfchenwolken bedeckt. In der Höhe liegt Raureif bei spätwinterlichen Temperaturen, auf tieferen Ebenen ist es trocken und etwas wärmer bei leichtem Südostwind. Im Südenwesten ist es vorläufig noch klar und es ist ein schöner Sonnenaufgang zu geniessen.
Was gerade los ist
Ereignisse & Plots
Ereignisse: Die Gildenkämpfe haben sich gelegt, doch die unmittelbaren Folgen sind deutlich sichtbar: verbarrikadierte, beschädigte oder sogar abgebrannte Häuser und unzählige Verletzte. Die Säle der Heilergilde sind zum Bersten voll und es fehlt an fast allem: Material, Platz und Helfer. Jede helfende Hand ist sofort willkommen. Die Aufräumarbeiten sind schneller angelaufen, aber auch hier könnten zusätzliche Arbeitskräfte gebraucht werden. Zudem wollen manche Gilden ihre Position verstärken und sind nun auf der Suche nach neuen Mitgliedern.
Plots: - Eine Elfe in Amanohara? - Wir waren es nicht! - Mirars Vermächtnis - Rekruten gesucht - Gelehrte verschollen
Charakterinfos Beruf: Diebin Waffen: Schwert, kleiner Dolch Weitere Accounts: keine
Thema: Re: Trampelpfad Tinae Di Jan 01, 2013 3:28 pm
Akiko nahm ihr Stück Fleisch in die Hände, begann jedoch nicht zu essen. Zuerst schloss sie die Augen, murmelte einige unverständliche Worte, hielt noch kurz inne und nahm dann den ersten Bissen. Schon seit sie klein war, fand sie es eher ungerecht, dass die Tiere sterben mussten, damit sie etwas zu essen bekam. Darum ernährte sie sich auch gerne von Beeren, Früchten und heimischen Pflanzen. Sie hatte einmal von einem weit entfernt lebenden Urvolk gelesen, die sich bei ihrer toten Beute bedanken, da sie ihnen Nahrung und Lebenskraft schenkte. Dieser Brauch hatte der Diebin gefallen, weshalb sie sich die fremd klingenden Wörter eingeprägt hatte und nun selber benutze. Allerdings immer leise – sie hatte keine Lust jemanden zu erklären, was sie da brabbelte und warum. Innerlich war Akiko ganz froh gewesen, dass der verbrannte Vogel die Situation durchbrochen hatte, denn das Gespräch mit den Mördern von Kha’s Dorf war doch besorgniserregend. Vor allem, weil Kha sie unbedingt finden wollte. Was sollte schon ein einzelner gegen viele ausrichten? Da war das Spiel doch entschieden, bevor es angefangen hatte! Sie nahm einen weiteren Bissen und kaute sorgfältig, bis sie ihn hinunter schluckte. Anstatt froh zu sein mit dem Leben davon gekommen zu sein, reiste er den Mördern hinterher. Wollte Antworten. Sie konnte ihn nicht verstehen. Ihm musste doch klar sein, dass sie ihn ebenfalls töten würden, zu mahl sie es ja schon versucht hatten. Akiko glaubte nicht, dass diese Männer einen Beweggrund hatten, um das Dorf in Schutt und Asche zu legen. Solche Menschen brauchten einfach keinen Grund. Sie taten das aus Spaß. Auch Ryo und seine Leute hatten Reisende ermordet. Nicht wenige. In der Regel waren es die, die viel Widerstand leisteten und von denen die Räuber glaubten, dass sie sich die Gesichter womöglich eingeprägt hatten. Akiko fröstelte es bei diesem Gedanken. Sie selbst war nie daran beteiligt gewesen... aber dennoch wusste sie, dass es geschah. Aber sie war allein. Was sollte eine Person schon gegen viele ausrichten? Als sie 17 Jahre alt war, hatte sie sich einmal, nur ein einziges Mal, Ryo widersetzt. Ihre Mutter Kuraiko und der Anführer Ryo hatten sich furchtbar gestritten. Akiko kam erst hinzu, als die Auseinandersetzung bereits im vollen Gang war. Ryo brüllte ihre Mutter an, beschimpfte sie aufs übelste - und dann schlug er sie. Zuerst in den Bauch, dann ins Gesicht. Immer wieder. Als Akiko ihrer Mutter zur Hilfe kommen wollte, war sie es, die die Tracht Prügel erhielt, die eigentlich für ihre Mutter bestimmt war. Und als sie, genauso wie ihre Mutter bereits, erschöpft am Boden lag, beugte sich Ryo über ihr Gesicht. Sein Dolch blitzte auf und Akiko erstarrte. Langsam schnitt er ihre Haut entlang des Linken Auges auf und das warme Blut lief über Akikos Wange hinweg auf den Boden. ~“Wenn du dich mir noch einmal widersetzt, sei es nur ein einziges Mal, dann bring ich dich um!“~ Diese Worte hatte sie nicht vergessen und die Narbe an ihrem linken Auge würde sie wohl ewig an dieses Ereignis erinnern. Sie hätte auch tot sein sollen, als sie vor zwei Tagen vor den Räubern floh. Aber sie lebte. Jemand wollte, dass sie eine zweite Chance bekam. Die junge Frau sah dies als Geschenk. Warum also, wollte der Jäger sein Leben wegwerfen? Akiko schluckte den letzten Bissen hinunter. Sie dachte es wäre besser, das Gespräch nicht wieder auf diese Männer zu lenken. Als Kha ebenfalls fertig gegessen hatte, schaute sie ihn an. „Brechen wir auf?“, sie versuchte unbeschwert zu klingen und hoffte einfach nur, dass diese Mörder nicht in der Stadt Tinae waren.
Kha Temeh
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Thema: Re: Trampelpfad Tinae Di Jan 01, 2013 5:20 pm
"Hm hm." ,gab Kha von sich und nickte. Das Feuer wieder ordentlich gelöscht und die Feuerstelle zugeschüttet, erhob sich der Jäger. Nun waren sie gestärkt und bereit für den Aufbruch. Für beide war es Neuland eine große Stadt zu betreten. Zumindest ging Kha davon aus das Akiko die Stadt Tinae noch nicht besucht hatte. Auf dem Weg zurück zum schmalen Pfad zog er sich wieder die Felljacke aus und legte sie über seine Schulter. Noch immer empfand er die Temperaturen als sehr warm und ein wenig beengend. Als sie wieder auf dem Pfad waren, ging es im zügigen Tempo hinab. Kha ließ sich etwas zurück fallen um einen besseren Blick auf Akiko zu haben. Ihm war das Schwert aufgefallen das sie bei sich trug. Eine solch gewaltige Waffe hatte er nur selten gesehen. Im Dorf hatte man nur Dolche in verschiedenen Längen gehabt. Selbst wie Händler nutzten eher Speere oder ähnliches um sich gegen wilde Tiere wehren zu können. Ein Schwert hatte etwa majestätisches an sich. Doch wenn er es so betrachtete, empfand er e als viel zu schwer und sperrig um es gut im Kampf nutzen zu können. Beim Bô-Stab konnte er beide Seiten nutzen. ihn schnell schwingen und weit ausholen. Bei solch einer Klinge würde es ihn viel mehr Kraft kosten ihren Schwung sinnvoll zu nutzen oder gar zu stoppen. "Darf ich fragen, wozu ihr dieses Schwert braucht? Könnt ihr damit umgehen?" ,fragte er Akiko dann direkt, als er wieder zu ihr aufschloss und neben ihr ging.
Akiko Yoe Gildenlos
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Thema: Re: Trampelpfad Tinae Di Jan 01, 2013 7:53 pm
Akiko drehte ihren Kopf ein wenig zur Seite, um besser mit Kha sprechen zu können. „Ihr dürft fragen.“, begann sie. „Nun...das Schwert ist zur Verteidigung gedacht. Ich habe es vor einigen Monaten bei einem Überfall erbeutet...ich ähm“ Kaum ausgesprochen blickte sie betroffen zur Seite. Erbeutet. Gestohlen. Dieses Schwert war nicht ihrs. Sie hatte es seinem Besitzer abgenommen. Heute war sie nicht mehr sehr stolz darauf. „Es war nicht der Wunsch etwas Hübsches zu besitzen oder so...ich brauchte eine Waffe, um mich selber besser schützen zu können. Ich weiß, dass das eine sehr schwache Entschuldigung ist. Aber wenn man in einer Diebesbande lebt dann ist es einfach so, dass man sich besorgt, was man braucht. Im Wald gibt es keine Märkte, keine Schmieden, keine Geschäfte. Und ich habe noch nie diesen Wald verlassen. Wir leben einfach auf diese Weise, dass wir anderen das nehmen, was wir selbst benötigen oder gern haben möchten.“, fuhr sie fort, jedoch mit reichlich schlechtem Gewissen. Das musste sich in seinen Ohren wirklich furchtbar anhören. Aber wenn man so aufgewachsen war...kannte man einfach keinen anderen Weg oder keine andere Lebensweise. Lange Zeit hatte Akiko das Stehlen und Rauben überhaupt nicht in Frage gestellt. „Wir sind keine Schwertschmiede. Wir sind auch keine Händler. Keine Farmer oder Gärtner. Wir sind keine Handwerker. Genau genommen – sind wir allesamt Nichtsnutze, weil wir kein einziges Handwerk beherrschen.“, sprach sie verbittert und blickte nach oben, wo die Sonne versuchte sich durch das Dickicht der Baumkronen zu kämpfen. „Ich habe keine Ahnung von Arbeit, vom Bezahlen der Waren mit Gold oder Münzen, vom Tauschen. Das hat mir...niemand...beigebracht.“ Ihre Stimme hatte vielleicht unsicherer geklungen als sie wollte. Danach seufzte sie. „Leider muss ich gestehen, dass ich nicht sonderlich gut mit dem Schwert umgehen kann. Ich habe eben niemanden, der mir die richtige Handhabung erklären kann. Ich habe schon viel geübt mit dem Schwert, aber ich fürchte in einem ernsthaften Kampf hätte ich wohl keine Chance. Vielleicht kann ich in Tinae jemanden finden, der mich die Schwertkunst lehren kann. Zumindest das Wichtigste. Regelmäßiges Üben ist da sicherlich nicht unwichtig.“ Danach schwieg sie. Es war nicht gerade eine Stärke von ihr über Schwächen zu reden. Wenn man Schwächen zugab machte man sich verletzbar. Das wollte sie nicht. Wenn sie schwach gewesen wäre, hätte sie niemals die Zeit bei den Räubern überstanden. Ihre Seele wäre sonst schon längst zerbrochen. Andererseits hatte Kha ihr so viel erzählt. Wäre es also schlimm, wenn sie auch ein bisschen ihrer Schwäche offenbarte? ... „Wisst ihr, als Frau ist man einem Mann körperlich einfach unterlegen. Selbst, wenn man viel trainiert, wird man nie so stark sein. Das ist einfach ein unerreichbares Ziel. Aber irgendwie...muss man sich doch verteidigen können...auch als Frau.“ Oh wie sie es gehasst hatte, wenn die Räuber sie zum Armdrücken aufgefordert hatten. Wenn sie vorher ablehnte, war sie ein Feigling. Und wenn sie dann besiegt wurde, war sie ein Verlierer. Es war beides deprimierend. Und selbst die Erinnerung darin ließ sie innerlich kochen. Ihre Hand war bereits zu einer Faust geballt. Und dann – konnte sie sich einfach nicht mehr halten. „Argh!! Verdammt!!“, schrie sie plötzlich wütend und stampfte mit ihrem Fuß auf den Boden. „Ich wäre auch viel lieber ein Mann geworden! Groß und stark! Schnell! Mutig! Das hätte alles viel einfacher gemacht! Wozu ist denn bitteschön ein zarter Frauenkörper gut?!“ Sie schrie beinahe immer noch, während sie beim Laufen mit ihren Füßen den Waldboden nahezu niedertrampelte. Sie wartete nicht um Kha eine Möglichkeit zum Antworten zu geben. „Schaut euch an! Hier!“ Sie hob rasch seinen Arm ein wenig hoch. „Ihr habt einen Arm!“ Sie ließ ihn wieder fallen und hob nun ihren linken Arm in die Höhe. „Und ich?! Ich habe ein Ärmchen! Halb so dick wie euer Arm!“ Die Worte sprudelten geradeso aus ihr hinaus. Sie holte aus und klatschte mit ihrer freien Hand einmal kräftig auf ihren Oberarm. Ihre Armreife klirrten aneinander. „Seht ihr, wie der wackelt?!“ Nun starrte sie Kha an. Doch auch diesmal blieb ihm keine Zeit zum Antworten, da sie schon wieder das Wort ergriff. „Wie Pudding!! Das kann doch nicht gerecht sein!“ Die Realität sah bei weitem nicht so schlimm aus wie sie Akiko darstellte. Eigentlich hatte sie trainierte Arme, da sie viel in den Bäumen kletterte. Aber es stimmte schon. So wie Kha’s Arme sahen sie wirklich nicht aus.
Kha Temeh
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Thema: Re: Trampelpfad Tinae Di Jan 01, 2013 9:11 pm
Interessiert hörte er ihr zu. Nahm ihre Gesten und ihre Mimik wahr. Man sah das es sie nicht stolz machte etwas gestohlen zu haben. Wiederum redete sie so selbstverständlich davon, das man ebenso merkte, das sie es nicht anders gewöhnt gewesen war. Kha wollte ihr deswegen aber keine Vorwürfe machen. Ihn interessierte nur warum sie grade ein Schwert bei sich hatte. Ihre Antwort schweifte etwas aus, was ihm wiederum mehr von ihr verriet. Sie begann den Stand der Räuber für sich zu beschreiben. Das sie nichts gelernt hatten um sich außer mit Stehlen zu versorgen. Nun wenn es niemanden gab der ihr das Jagen, den Ackerbau oder andere Handwerke beibrachte, hatte sie ja auch keine andere Wahl. In seinem Dorf war es normal gewesen, das man sich für ein Handwerk entschied. Etwas das einem lag. Meist konnte man mehrere Dinge. Eines jedoch lernte man bei einem Lehrmeister oder einer Lehrmeisterin. Alles andere sah man sich ab oder lernte durch Wiederholung. Und vielleicht, sah man das Stehlen ja auch als eine Art...Handwerk? Kha selbst hätte sich wohl nicht zugetraut jemanden zu bestehlen. Zum einen weil er nicht so erzogen worden war, aber auch weil er dafür wohl zu ungeschickt gewesen wäre. Jemandem etwas weg zu nehmen ohne das derjenige es merkte war schon irgendwie eine Kunst für sich. Mit mehreren jemanden an zu greifen und zu berauben wiederum war feige! Der Jäger sagte nichts zu ihren Äußerungen. Auch weil sie ihn gar nicht dazu kommen ließ. Das Thema der Unterhaltung nahm dann eine überraschende Wendung. Sie hatte ihm gestanden das sie das Schwert nicht gut führen konnte, das sie bei sich trug und der Gedanke daran wühlte wohl wieder alte Sorgen und Probleme auf. So kam sie auf ihre körperliche Schwäche zu sprechen. Aber war sie das? Schwach? Ihr plötzlicher Wutausbruch überraschte den Jäger und auch wenn er ihre Haltung durchaus verstehen konnte, so war es trotz allem auch ein wenig belustigend sie so zu sehen. Sie stampfte mit den Füßen das der Staub nur so aufwirbelte. Zur Verdeutlichung hob sie seinen Arm gegen ihren. Sicher...er hatte kräftige Arme. Kraft war das eine. Er wusste nicht recht wie er das ganze auffassen sollte. Sprachlos und mehr staunend sah er Akiko zu wie sie ihrem Ärger Luft machte. Ein paar mal öffnete er den Mund als wollte er etwas sagen, doch da junge Mädchen fuhr wutentbrannt fort. Ihr Oberarm war ihr auch zu weich. Dabei hatte sie noch einen sehr schlanken Körper mit straffer Haut. Aber er verstand schon worauf sie hinaus wollte. Als es wieder ruhig um Akiko wurde, wartete der Jäger noch einen Augenblick eher er versuchte das Wort zu ergreifen. "Wisst ihr, wenn ich euch so höre erinnert ihr mich an meine kleine Schwester Rhiuh. Sie würde mit euch vermutlich der gleichen Meinung sein. Im Gegensatz zu ihrer Schwester, wollte sie immer mehr. Als sie Kind war wollte sie das können und tun was die Erwachsenen taten. Als sie älter wurde, wollte sie das erreichen, was ein Mann schaffte. Vermutlich dachte sie ebenso wie ihr darüber nach, das es ungerecht sei. Aber Rhiuh hatte andere Stärken. Sie war körperlich noch zierlicher als ihr es seit, doch dafür war sie sehr ausdauernd. Keiner der Jungen konnte sie beim Wettrennen schlagen. Niemand beim Klettern auf sehr verästelten Bäumen. Sie war wendig wie ein Tier. Was die Stärke betrifft blieben ihr die Männer und älteren Jungen natürlich überlegen." Er machte eine kurze Pause und sah zu Akikos Schwert. "Darum wundert es mich, das ihr euch ein Schwert ausgesucht habt um euch zu verteidigen." Er zog seinen Stab und hielt ihn ihr hin. "Versucht ihn mal zu halten und zu schwingen." ,bat er sie und erzählte weiter. "Ich bin vielleicht stärker wie ihr, doch sicher nicht so stark wie andere Männer. Ich bin Jäger und kann Holz verarbeiten. Doch Schmieden oder andere schwere Arbeiten kann auch ich nicht lange ausführen. Ein Schwert wäre für mich viel zu schwer zu führen. Es allein zu halten kostet zu viel Kraft. Ich bezweifle nicht das ihr es lernen könntet. Das möchte ich damit nicht sagen. Aber vielleicht wäre es ratsamer für euch, eine etwas leichtere und wendigere Waffe zu wählen. Eine Frau kann durchaus klüger, schneller und treffsicherer sein als ein Mann. Die Stärke hilft nur dem, der sie nutzen kann. Die Männer, die bei uns die großen Bäume fällten hatten noch viel dickere Arme als die meinen. Dafür büßten sie an anderen Stellen ihre Beweglichkeit ein. Seht es wie ihr es sehen wollt. Ich bin nicht der Meinung das ihr mehr Körperkraft braucht." ,endete er.
Akiko Yoe Gildenlos
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Thema: Re: Trampelpfad Tinae Di Jan 01, 2013 10:42 pm
„Ich erinnere euch an eure Schwester?!“, fragte sie erschrocken, aber wenigstens wieder in normaler Lautstärke. „Das war nicht meine Absicht. Tut mir Leid.“, sprach sie wieder mit fester Stimme. Das letzte was Kha brauchte war jemand, der ihn ständig an seine ermordete Schwester erinnerte. Akiko hörte ihm aber aufmerksam zu, als er über das Schwert sprach. „Ihr glaubt also nicht, dass ich mehr Körperkraft brauche?“, fragte sie und blickte seinem Stab entgegen. „Mit dem Gewicht des Schwertes habt ihr schon irgendwie Recht. Beim Tragen auf meinem Rücken behindert es mich nicht, aber beim Führen habe ich schon Schwierigkeiten. Ich kann es heben und schwingen, aber viel zu langsam.“, erklärte sie und nahm schließlich den Stab in ihre Hände. Er lag gut in der Hand, was grifffest und leicht. Sie nahm etwas Abstand zu Kha, dann holte sie aus und schwang ihn ein paar Mal hin und her. Schließlich gab sie die Waffe Kha zurück. „Angenehm. Mit so einer Waffe spart man seine Kräfte für seinen Gegner. Womöglich ist das Schwert tatsächlich nicht die beste Wahl...“, sprach sie nachdenklich und fuhr sich mit einer Hand durch ihr langes, weiß-silbrig schimmerndes Haar. „Bei diesen Dingen wäre es sicherlich ganz hilfreich gewesen einen Vater zu haben. Der hätte mir bestimmt viel lernen können. Nun...ich nehme an in Tinae sollte es verschiedene Waffen geben. Würdet ihr mir eventuell helfen nach einer besser geeigneten Waffe zu suchen?“ Sie waren bereits ein gutes Stück vorangekommen, als Akiko ihrem Begleiter eine weitere Frage stellen wollte. „Kha? Ich denke gerade darüber nach...was mache ich, wenn mich jemand in Tinae erkennt? Ich habe so viele Reisende überfallen, dass es nicht ausgeschlossen ist, dass mich jemand in der Stadt wieder erkennt. Und meine Haarfarbe ist ja auch eher eine Seltenheit. Wenn dem so sein sollte, werden sie mich nicht mit offenen Armen begrüßen. Vielleicht sollte ich mich verkleiden?“, grübelte sie und blickte dann wieder zu Kha, als hoffte sie, er würde ihr einen Rat geben können. Es war schon ein merkwürdiges Gefühl, wenn aus Vergangenheit plötzlich wieder Gegenwart wurde. Auch wenn sie beschlossen hatte ihr altes Leben zu verabschieden, so musste sie dennoch auf der Hut sein. In den Wäldern musste sie sich niemals Gedanken darüber machen. Doch nun verließ sie dieses sichere Territorium.
Kha Temeh
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Thema: Re: Trampelpfad Tinae Mi Jan 02, 2013 12:18 am
Er schüttelte den Kopf. "Wenn ich etwas vergessen wollen würde, dann nur diesen einen Tag. Nicht aber meine Familie." ,versicherte er ihr. Alle anderen Erinnerungen an seine Schwestern, Feh oder seine Eltern waren ein kostbares Gut. Er nahm den Bô-Stab wieder an sich und steckte ihn zurück in die Schlaufe. Ihre Worte kamen fließend und schnell, und doch war da etwas, was ihn aufhorchen ließ. Einen Vater? Hatte sie keinen Vater gehabt? Er war davon ausgegangen das ihr Vater ebenfalls ein Mittglied der Räuberbande war. Sie hatte in ihrer knappen, erfundenen Erzählung zwar nur ihre Mutter erwähnt aber... Als sie ihn um Hilfe bat nickte er sofort. "Natürlich. Aber wenn es euer Wunsch ist den Umgang mit dem Schwert zu erlernen, so tut das ruhig. Vielleicht liegt es euch? Ich kann nur den Bô-Stab handhaben und vielleicht noch den Dolch. Aber ich bin ja auch kein Krieger." ,meinte er unsicher und sah weiterhin zu ihr. Sie gingen den Pfad nun schon eine ganze Weile mit recht zügigem Tempo entlang, als sie ihn erneut ansprach. Da er sie die ganze Zeit nachdenklich angesehen hatte, zuckte er nun erschrocken zusammen und sah ihr in die Augen. Ihre Bedenken waren nicht haltlos. Vielleicht würde man sie wirklich erkennen? "Nun ich...ihr könntet meine Jacke nehmen. Was euer Haar angeht..." Er zögerte kurz. "Wisst ihr ob es hier irgendwo Krapp gibt oder Henna? Damit könntet ihr sie rot färben?" ,schlug er vor.