Amanohara
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Amanohara

die Welt liegt in Trümmern, wer wird sich um sie kümmern? Wer wird sie beherrschen? - deutschsprachiges Fantasy-RPG
 
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Zeit
Wetter und Zeit

Es ist Morgen, 7.00 Uhr

Nach einer klaren Nacht ziehen nun von Osten her Wolken auf. Über dem nördlichen Meer braut sich eine Front zusammen, die auch bereits von der Küste aus zu sehen ist. Es herrscht ein feuchter Ostwind.
In Tinae geht etwas verspätet die Sonne auf, noch wird der Himmel lediglich von einzelnen Schäfchenwolken bedeckt.
In der Höhe liegt Raureif bei spätwinterlichen Temperaturen, auf tieferen Ebenen ist es trocken und etwas wärmer bei leichtem Südostwind.
Im Südenwesten ist es vorläufig noch klar und es ist ein schöner Sonnenaufgang zu geniessen.
Was gerade los ist
Ereignisse & Plots

Ereignisse:
Die Gildenkämpfe haben sich gelegt, doch die unmittelbaren Folgen sind deutlich sichtbar: verbarrikadierte, beschädigte oder sogar abgebrannte Häuser und unzählige Verletzte. Die Säle der Heilergilde sind zum Bersten voll und es fehlt an fast allem: Material, Platz und Helfer. Jede helfende Hand ist sofort willkommen.
Die Aufräumarbeiten sind schneller angelaufen, aber auch hier könnten zusätzliche Arbeitskräfte gebraucht werden.
Zudem wollen manche Gilden ihre Position verstärken und sind nun auf der Suche nach neuen Mitgliedern.

Plots:
- Eine Elfe in Amanohara?
- Wir waren es nicht!
- Mirars Vermächtnis
- Rekruten gesucht
- Gelehrte verschollen

 

 Gasthaus Feentau

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BeitragThema: Gasthaus Feentau   Gasthaus Feentau Icon_minitimeDi Feb 07, 2012 1:27 pm

In einer Seitengasse zur Hauptstrasse Kirena befindet sich ein kleines, einladendes Gasthaus. Es befindet sich zurzeit im Besitz einer 4-köpfigen Familie: Ein junger, gutaussehender Gastwirt von gut 25 Jahren, eine Frau mit langem, braunen Haar und verzauberndem Lächeln, sowie zwei Söhne mit allerlei Flausen im Kopf.

Das Gasthaus besass nur wenige Zimmer, die waren meist jedoch belegt. Das gute Essen und die Freundlichkeit der Besitzter haben sich herum gesprochen, sowie auch der Preis, der mehr als nur stimmte. Das Haus hat seinen eigenen Charme. Da man sich erzählte, dass vor gut 200 Jahren Feen im Yosei-Wald gelebt hatten, ist das Haus ganz diesem Mythos verschrieben worden. Nicht nur der Name erinnert an das magische Volk, sondern auch die Decke ist mit Bildern von tanzenden, beflügelten Wesen bedeckt. Da jedoch niemand mehr weiss, wie sie wirklich aussahen, hatte der Künstler die Feen ohne Gesichter gezeichnet. Man erzählt sich, dass niemand es schaffen würde, das Lächeln einer Fee auf Papier festzuhalten, weshalb der Künstler sie einfach leer lies. In der Dunkelheit konnte das Betrachten der Bilder durchaus ein ungutes Gefühl erwecken, weshalb der Raum meist auch nachts noch beleuchtet war. Schliesslich wollen die Wirte nicht, dass sich ihre Gäste in ihrem Haus unwohl fühlten...
Zum Gasthaus gehörte auch eine Art Hinterhof, in dem man sich ein wenig entspannen konnte. Hier pflanzten die Wirte unter anderem Gemüse an.


Kaum traten sie ein, kam auch schon der Gastwirt auf sie zugewuselt. Er war noch relativ jung, gut 25 Jahre und hatte die Wirtschaft von seinem Vater geerbt, der bei einem Reitunfall ums Leben kam. Zusammen mit seiner Frau und den zwei Söhnen betrieb er nun das Gasthaus. Besorgt blickte er die beiden Mädchen an. "Aniki, was ist los?" fragte er, als er bemerkte, dass die wie gewohnt fröhliche Begrüssung der beiden ausfiel. "Ich hab mir wahrscheinlich den Knöchel verstaucht." antwortete diese. Esmeralda liess Aniki von ihrem Rücken auf einen Stuhl plumsen.
"Leda hat uns geholfen."
sagte Esmeralda und blickte Leda dankbar an. Der Wirt lächelte Leda zu. "Ich hol meine Frau, die kennt sich mit Verletzungen besser aus." und schon war der Wirt in die Küche verschwunden.
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BeitragThema: Re: Gasthaus Feentau   Gasthaus Feentau Icon_minitimeFr Feb 10, 2012 10:56 pm

pp Hauptstraße Kirena

Es hatte nicht lange gedauert bis Leda sich schließlich in einem kleinen gemütlichen Gasthaus wiederfand. Die farbenfroh bemalte Decke zog ihren Blick selbstverständlich als erstes an und nach kurzer Betrachtung kam sie zu dem Schluss das der Künstler zwar sehr fürsorglich gezeichnet hatte, allerdings ein klein wenig zu kitschig. Zu dem hinterließ das Fehlen der Gesichter einen unwirklichen Eindruck. Alles in allem aber, fühlte sich Leda in dem Gasthaus auf Anhieb wohl. Sie hatte gerade ihre Hand zum Gruß an ihre Mütze gehoben kam aber nicht dazu den Wirt etwas zu erwidern, da dieser bereits aus dem Raum stürmte. „Bezaubernd.“ meinte Leda mit einem kurzen Kopfnicken zur Decke hin und war so frei sich einfach einen Stuhl zu suchen, anstatt im Weg herumzustehen. Während sie darauf wartete, das Aniki versorgt wurde lies sich die Künstlerin noch einmal die Fakten über den Möglichen Auftritt durch den Kopf gehen. Eine Mittelgroße Gruppe von Leuten Bürgerlichen Standes, Fünf Auftritte … vielleicht würde sie was auch immer Esmeralda und Aniki geplant hatten in eine kleine Geschichte einbinden, oder die einzelnen Kunststücke mit Motiven versehen, das kam normalerweise immer gut an, wenn das Publikum denn intelligent genug war um sie zu verstehen.
Leda sah auf als der Wirt zusammen mit seiner Frau wieder hereinkam. „Leda Blake, zu Diensten.“ stellte sie sich freundlich vor und hob kurz ihre Mütze zum Gruß an. Sie hatte momentan nicht sonderlich viel Beizutragen sondern bemühte sich lediglich nicht im Weg zu sein. „Ist doch keine Sache. Man hat es als Künstler schließlich schon schwer genug, da sollten wir wenigstens untereinander zusammenhalten.“ meinte sie zu Esmeralda und erwiderte das Lächeln.
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BeitragThema: Re: Gasthaus Feentau   Gasthaus Feentau Icon_minitimeDi Feb 14, 2012 1:32 am

Als das Wirtspaar zurück in den Gastraum kam und Leda sich noch vorstellte, nickten die beiden ihr freundlich zu. "Mein Name ist Worrod und dies ist mein Frau Mywa." Diese lächelte Leda liebevoll an. "Es freut mich zu sehen, dass es noch Menschen gibt, die anderen helfen und nicht nur zusehen, wenn sie verletzt am Boden liegen. Solche Menschen werden leider immer seltener." sagte sie. "Aber darüber können wir ein ander Mal sprechen, Jetzt ist was anderes wichtiger." Sie kniete sich vor Aniki auf den Boden und nahm sogleich das nasse Tuch, das Leda den beiden gebracht hatte, vom Knöchel. Dieser war schon ein wenig geschwollen, doch die Kälte hatte die Schwellung ein wenig verlangsamt. Rot war er jedoch trotzdem. Vorsichtig tastete sie den Fuss ab und achtete genau auf Anikis Bewegungen. Manchmal zuckte diese vor Schmerz und zog zischend die Luft ein, als sie an einer Stelle drückte.

Während Mywa den Knöchel inspizierte, war Esmeralda verstummt und hatte nur Augen für ihre Schwester. Sobald diese zusammenzuckte, zuckte auch Esmeralda zusammen.
Worrod hatte sich inzwischen neben Leda auf einen weiteren Stuhl gesetzt. Auf seinem Gesicht zeichnete sich ein leichtes, besorgtes Lächeln ab. "Die beiden sind wie ein Herz und eine Seele. Zwillinge musst du wissen. Sie können sich gegenseitig jeden Wunsch aus den Augen lesen oder die Sätze der anderen beenden. Manchmal ist das ganz schön verwirrend." Er machte eine kurze Pause und blickte dann zu Leda. "So jung und schon allein..." Dabei bezog er sich zwar auf die beiden Mädchen, aber irgendwie schien es auch auf Leda zu passen. "Wir versuchen, auf sie aufzupassen, doch mit unseren beiden Söhnen haben wir meist schon genug zu tun. Vielen Dank, dass du die beiden heil hierhergebracht hast. Hast du Hunger oder möchtest du etwas trinken? Geht aufs Haus." Mywa war gerade aufgestanden und in einem Nebenzimmer verschwunden. Esmeralda war näher zu Aniki gerutscht und die beiden starrten auf den Fuss. Keine Minute war vergangen, als Mywa mit einer Dose und demselben, aber mit frischem Wasser getauchten Tuch in der Hand zurückkehrte und sich wieder hinkniete. Die Salbe hilfe bei Schwellungen, sagte sie. Während sie die Salbe vorsichtig einstrich und die beiden Schwestern zuckten, erklärte sie Aniki und auch an die anderen Anwesenden im Raum, dass nichts gebrochen sei, sondern dass es sich um eine simple Verstauchung handle. Aniki dürfe vorübergehend nicht mehr laufen und solle von nun an ruhig sizten. Schon beim Gedanken daran, ruhig zu sitzen, wurde Aniki zappelig und so sah Mywa das Mädchen tadelnd an. "Das halt ich doch nie durch! Und was ist mit heute Abend? Leda hat gesagt, dass sie uns beim Auftritt hilft, aber ich kann doch nicht einfach hier bleiben und nichts tun! Ich will auch dort hin!" Dass sie noch nie ohne ihre Schwester an einem Ort gewesen war, erwähnte sie gar nicht. Schon alleine die Vorstellung grauste ihr.
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BeitragThema: Re: Gasthaus Feentau   Gasthaus Feentau Icon_minitimeFr Feb 17, 2012 6:09 pm

Leda erwiderte das Lächeln der Wirtin ein wenig zögerlicher als zu erwarten wäre. Sie hielt es für besser nicht hinzuzufügen, das es ihr bei einem Händler, Bettler, Bürger oder Wirt relativ egal Gewesen wäre ob er sich den Fuß gebrochen hätte oder nicht, aber glücklicherweise wurde das Thema für unwichtig befunden und die Behandlung von Aniki hatte Geschwätz gegenüber erst mal vor rang. Es war fast schon amüsant mitanzusehen wie die beiden Schwestern die Bewegungen der anderen mitmachten, zusammenzuckten oder Aufatmeten, allerdings besaß Leda genug Selbstbeherrschung um sich das nicht anmerken zu lassen.
„Ein Glas Wasser wäre nett, danke.“ meinte sie als sich der Wirt neben ihr niederließ. „Und ja es ist kaum zu übersehen das die beiden sich Nahestehen. Solange sie zusammen sind bezweifle ich das sie mit etwas nicht klarkommen.“ erwiderte sie, wobei Leda an den Auftritt der Zwillinge auf der Hauptstraße zurückdachte. Sie setzte ein freundliches Gesicht auf und musterte erneut mit vorgetäuschten Interesse die Zeichnungen an der Decke, den Leda fühlte sich irgendwie unwohl dabei die Zwillinge anzustarren. Nach einer Weile war Anikis Knöchel endlich mit Salbe und Tüchern versorgt, und diese äußerte sich sofort lautstark was sie davon hielt still herum zu sitzen während ihre Schwester einen Auftritt haben würde. Dieses Mal konnte sich Leda ein kleines Lächeln nicht verkneifen, sie kannte dieses Gefühl der Frustration nur zu gut, wenn man bei einer Vorstellung nicht mitmachen konnte oder was in ihrem Fall häufiger vorgekommen war durfte. „Ganz ruhig, es hat auch niemand behauptet das wir dich hierlassen oder?“ fragte Leda und zog eine Augenbraue hoch, während sie in ihrem Kopf die Rollen durchging die Aniki trotz ihrer Unbeweglichkeit übernehmen könnte. Es stand für sie außer Frage die beiden zu trennen, da es zum einem Esmeralda unglaublich nervös machen würde und ihr Fehler viel wahrscheinlicher unterlaufen würden zum anderen würden sie Aniki wohl festbinden müssen um sie überhaupt fernhalten zu können. „Wie wäre es denn wenn wir uns alle erstmal beruhigen und dann Durchsprechen was eigentlich geplant war? Ich bin sicher wir können eine Lösung finden Aniki.“ verkündete Leda die sich demonstrativ aufsetzte und etwas näher an einen der Tische rückte.
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BeitragThema: Re: Gasthaus Feentau   Gasthaus Feentau Icon_minitimeSo Feb 19, 2012 2:16 pm

Der Wirt nahm Ledas Antwort mit einem Lächeln entgegnen. "Ja, die zwei scheinen zusammen sogar dazu fähig zu sein, mit ihrem sturem Kopf durch eine Wand zu rennen." Er lachte herzhaft, stand auf und begab sich in die Küche, um ihre eigene Kreation anzurichten. Leda bestand zwar nur auf Wasser, aber das nahm der Wirt nicht an. Es dauerte nicht lange, da kam er mit drei Gläsern in den Händen zurück. Zwei davon reichte er den beiden Mädchen und eines Leda. Die beiden schlürften schon begeistert an der seltsamen, durchsichigen Flüssigkeit, die einen leicht rosa Schimmer hatte. "Dies ist ein Rezept meines Vaters, er nannte es Feentau, was bei unserem Namen nicht sehr verwunderlich ist. Es ist frisch und belebt den Geist. Manchen ist es ein wenig zu süss, aber das ist dann wohl Geschmackssache. Falls es dir nicht schmeckt, bringe ich dir gern dein Glas Wasser." Er setzte sich nun neben seine Frau, die sich auf einer Bank niedergelassen hatte. Esmeralda hielt im trinken inne und sah nun zu Leda rüber.
"Ich würde vorschlagen, wir gehen nach draussen in den Hinterhof, dort haben wir genügend Platz. Kannst du bitte die Tasche wieder mitnehmen, Leda? Ich helfe Aniki nach draussen."
Als Esmeralda aufstand, erhob sich auch Mywa und nahm den beiden Mädchen die Gläser aus der Hand, um sie nach draussen zu bringen. Nachdem Aniki ihren Arm um Esmeraldas Schulter gelegt hatte, ging der etwas beschwerliche Weg nach draussen los. Draussen angekommen suchten sie sich erst ein mal eine der beiden Bänke die herumstanden und Aniki setzte sich hin. Mywa hatte währenddessen einen kleinen Tisch neben an aufgestellt und die Gläser darauf platziert. "Ruft mich, wenn ihr etwas braucht." sagte Mywa und liess die drei alleine.

"Also, du möchtest ja wissen, was wir geplant haben, oder?" fragte Aniki und blickte dabei Leda an. "Am besten erklärt Esmeralda dir unsere Nummern, sie hat den Ablauf immer besser im Kopf als ich." Esmeralda nickte und schoss gleich drauf los. "Also, wir dachten daran, bei jeder Pause mit etwas anderem zu jonglieren. Wir beginnen mit etwas einfacherem und zum Schluss wollten wir die Messer einsetzen. Dabei planten wir, auch mal auf die Tische zu springen, das Publikum einzubinden in dem mal jemand zwischen uns steht. auch wollten wir kleine Sketche oder Akrobatische Kunststücke einbauen. Vor allem bei der längeren Vorstellung kommen diese zum Zug, auch wenn sie nicht gerade unsere Stärken sind. Aber wir können ja nicht nur einen ganzen Abend lang jonglieren, das würde mit der Zeit langweilig werden." Sie öffnete die Tasche und holte einen handballgrossen Ball heraus. "Wir jonglieren nicht nur mit kleinen Bällen, Keulen oder Tellern und so weiter, wir jonglieren manchmal auch nur mit einem Ball, dann aber mit allen Körperteilen. Aniki ist besonders gut darin, den Ball mit dem Kopf in der Luft zu behalten und gleichzeitig mit anderen Bällen in den Händen zu jonglieren. Ich bin nicht so gut darin, doch ohne nebenbei noch zu jonglieren geht es ganz gut." Sie warf den Ball in die Höhe und begann damit, den Ball in der Luft zu halten in dem sie ihn mit der Stirn, mit den Schultern, Armen, Knien oder Füssen in der Luft hielt. Erst spielte sie ihn vor oder über sich herum, doch irgendwann begann sie damit, den Ball auch in ihren Rücken zu werfen und diesen wieder nach vorne zu holen oder sich zwischendurch zu drehen, ohne dass er runter fiel. Sie beendete die kleine Vorstellung mit einem hohen Schuss, einer doppelten Drehung und einem Spagat, als sie ihn fing. Aniki klatschte Beifall. "Du wirst immer Besser, dieses Mal ist er kein einziges Mal heruntergefallen!" kommentierte sie begeistert. Esmeralda grinste Aniki dankend an. "Ich könnte dir auch genau sagen, was wir wann geplant haben, aber ich denke nicht, dass wir unser Programm, so wie wir es geplant haben, belassen können. Jetzt sind wir zu dritt und das ist etwas vollkommen anderes, vor allem, weil wir nicht wissen, was du noch alles kannst." sagte sie zu Leda, was gleichzeitig eine unausgesprochene Bitte dafür war, doch mal ei wenig vorzuzeigen, was sie konnte.
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BeitragThema: Re: Gasthaus Feentau   Gasthaus Feentau Icon_minitimeSa Feb 25, 2012 11:57 pm

Dankend nahm Leda das Glas entgegen, beäugte es für einen Augenblick und nippte probeweise daran. Das Getränk war zu süß für ihren Geschmack, aber der Höflichkeit wegen trank sie das Glas trotzdem aus. Sie nickte dem Wirt und seiner Frau noch einmal dankend zu, stellte ihr Glas auf dem Tisch ab und warf sich die Tasche über die Schulter, ehe sie ohne ein weiteres Wort den Zwillingen nach draußen folgte.
Dort lies sich Leda mit verschränkten Beinen neben Aniki nieder und lies sich die Planung der Zwillinge erst einmal durch den Kopf gehen, ihre Vorschläge würde sie später noch einbringen können. „Ich fürchte ihr habt ein oder zwei Dinge übersehen.“ meinte Leda nur, unterbrach Esmeralda in ihrem kurzen Vortrag allerdings nicht weiter. Sie musste dem Mädchen ein Gewisses Geschick eingestehen, denn die Nummer die sie mit einem Einzelnen Ball vorführte gehörte nicht in ihr eigenes Repertoire. Es war recht amüsant mitanzusehen wie sie den Ball ohne Hände in der Luft hielt und klatschte am Ende, wenn auch nicht ganz so begeistert wie Aniki. Leda selbst blieb einige Momente still sitzen, während die beiden Mädchen sie erwartungsvoll anstarrten. „Es gibt ein zwei Dinge die ihr an eurem Plan bedenken müsst. Wenn wir zwischen den Gängen auftreten dann ist es wahrscheinlich das die Tische während unserer Auftritte gedeckt werden – das heißt es wäre alles andere als praktisch sie als Aufführungsfläche in Betracht zu ziehen, wenn nicht so gar unerwünscht.“ erklärte sie den beiden Mädchen in ruhiger Stimme, während sie sich von ihrem Platz erhob, spielerisch die Fingerknöchel knacken lies und den Ball selbst zur Hand nahm. „Was meine Eigenen Tricks angeht nun ….“ Leda brach ab und schenkte den Zwillingen ein Lächeln, ehe sie sich einen kurzen Moment Zeit nahm und deren Tasche nach zwei weiteren Bällen, sowie einiger anderen Utensilien durchsuchte und diese irgendwo in den Falten ihres Kostüms verschwinden lies. „Jonglieren kann ich zwar nur mit den Händen.“ erklärte sie, wobei sie kurz die klassische Variante mit drei Bällen vorführte. „Dafür bin ich ein klein bisschen Beweglicher.“ bei diesen Worten schleuderte Leda die drei Bälle hoch in die Luft, nahm mit einem Bein Schwung und sprang in einen kurzen Handstand, gefolgt von einem Überschlag, ehe sie wieder rechtzeitig auf beiden Füßen landete um sich die Mütze vom Kopf zu ziehen und die Drei Bälle damit aufzufangen. Mit einem Grinsen im Gesicht setzte sich Leda diese auch wieder auf den Kopf, nur um sie sich erneut abzuziehen und den beiden Mädchen zu präsentieren – die Bälle darin waren verschwunden. „Dazu kommen die ein oder anderen Taschenspielertricks.“ Mit einer schnellen Handbewegung hatte Leda eine Kette bestehend aus bunten Tüchern aus ihrer Tasche gezogen und lies sie kurz von ihren Zuschauern betrachten ehe sie sie zusammenknüllte, dabei theatralisch ein paar unsinnige Worte murmelte und als sie die Tücher wieder auseinanderzog hatten sie plötzlich ihre Farben verändert. Erneut knüllte sie sie zusammen und beim zweiten auseinanderziehen hielt Leda nur noch einen dünnen Faden zwischen den Händen gespannt. Sie ließ diesen Ebenfalls wieder in ihren Taschen verschwinden und zog im Gegenzug einen Ball und eines der Messer heraus. Ohne große Worte warf sie den Ball in die Luft und einen Augenblick später das Messer hinterher. Leda lies ihre ach so typische Verbeugung folgen, wobei sie einen Arm ausstreckte und ohne hinzusehen den Ball samt darin steckendem Messer wieder auffing. „Keine Angst, ich ersetze den natürlich.“ meinte sie mit einem Grinsen zu den beiden Mädchen und setzte sich wieder.
Leda brauchte einen Moment um sich zu sammeln und durchzuatmen ehe sie wieder zur Planung zurückkehrte. „Meine Idee für die Vorstellung wäre folgende – wir bauen die Auftritte in eine kleine Geschichte, ähnlich einem Theaterstück ein. Aniki könnte als Erzählerin auftreten, dabei würde ihr Knöchel sie ja nicht stören während Esmeralda und ich die Kunststücke aufführen.“ erklärte Leda den beiden und wartete auf deren Antwort.
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BeitragThema: Re: Gasthaus Feentau   Gasthaus Feentau Icon_minitimeSo März 04, 2012 5:43 pm

Die beiden staunten nicht schlecht, als Leda ihre Kunststücke vorzeigte. Gebannt blickten sie den Bällen oder der turnenden Leda hinterher, die Bälle verschwinden und Dinge erscheinen liess. Dabei ruinierte sie einen Ball, aber das war den Mädchen relativ egal. Es war einfach nur faszinierend gewesen! Der Applaus nach der letzten Bewegung liess nicht auf sich warten, und nachdem sie ihre Bewunderung ausgesprochen hatten, ging es erst mal wieder ums Geschäft. "Stimmt, über das Decken haben wir uns keine Gedanken gemacht. Nun ja, wir dachten, dass das wohl nach den Auftritten passiert, damit sie sich auf uns konzentrieren... Wir haben keine wirklichen Erfahrungen mit Banketten, weshalb wir dies annahmen. Danke für den Hinweis." sagte Aniki ien einem Anflug aus Ernsthaftigkeit.
"Eine Geschichte mit Aniki als Erzählerin wäre eine sehr gute Idee, schon weil sie ein genug grosses Mundwerk dafür besitzt." die beiden kicherten, ehe sie fortfuhren. "Schwebt dir schon eine Idee vor? Eine tragische oder eine Heldengeschichte, eine herzerwärmende Geschichte mit Happy End oder aber eine von Streit und Hass? Oder alles zusammen?" Esmeralda dachte nach. "Wie wärs mit nem Zaubermeister und einem Lehrling?" schlug Aniki vor. "Ne, die Story des tolpatschigen Lehrlings wird schon zu viel ausgenutzt, das wär langweilig."
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BeitragThema: Re: Gasthaus Feentau   Gasthaus Feentau Icon_minitimeMi Feb 07, 2018 11:18 am

[mehrere Zeitsprünge später]

Am Abend war die Schenke ziemlich voll, glücklicherweise befanden sich in dieser Schänke nur wenige Soldaten und  noch weniger Raufbolde.
Am Stammtisch direkt neben der Theke diskutierten mehrere Männer über das aktuelle Geschehen und die Vor- und Nachteile der Stationierung eines starken Heeres in der Stadt. Nebenbei wurden auch die wichtigsten Gilden auseinander genommen: die strengen Kremso-Krieger, die aber die Lage in der Stadt ruhig hielten und denen man daher dankbar war. Die arroganten Trenzaire, die jedoch regelmässig grosszügige Spenden ans Hospiz machten und deren Fürst Eberhard von Schönberg dem heimtückischen Attentat zum Opfer gefallen war. Die grossherzigen Heilerinnen, die jedem der Gäste schon mindestens einmal geholfen hatten und deren Trank gegen den Kater grässlich schmeckte. Die Stammgäste lachten gemeinsam. Dann wurden sie ernst und wetterten darüber, dass man ja schon immer gewusst hatte, dass den gierigen Händlern der Krenhas-Gilde nicht zu trauen war. Schliesslich begann einer zu klagen, dass seit Beginn der Unruhen der Preis für Getreide noch weiter gestiegen sei, was zu einem kollektiven Trauertrinken führte, bis die aufmunternde Wirkung des Alkohols einsetzte.
An der Theke sass ein einsamer Mann, der schon reichlich Alkohol genossen hatte und zwischen Phasen von friedlichem Schlummern und hemmungslosen Heulen wechselte. Die Wirtin nahm im jeweils den leeren Krug weg und stellte einen gefüllten wieder hin, der wahrscheinlich schon lange keinen reinen Wein mehr enthielt. In dem Zustand würde der Mann wahrscheinlich sogar Wasser saufen, ohne den Unterschied zu bemerken.
Doch an den meisten Tischen sassen ruhige Bürger, die ihren Tag mit einem Bier und einem einfachen Mahl ausklingen lassen wollten. Zufrieden assen sie ihren Eintopf oder Schweinebraten und unterhielten sich leise, oder viele hatten sich zu einem Tisch ziemlich in der Mitte der Schenke umgewandt. Eine junge Gauklerin – ein Mädchen noch fast – jonglierte auf einem Tisch, während ihre Kollegin auf der Flöte eine fröhliche Melodie spielte. Am Tisch dahinter sass eine weitere Gauklerin und kritzelte eifrig in ihr Notizbüchlein.
Der Wirt begrüsst neue Gäste persönlich und erkundigt sich jeweils nach ihren Wünschen, seine zwei Jungen schlängeln sich gekonnt zwischen den Tischen und Gästen hindurch und verteilen das Gewünschte. Die Wirtin steht hinter der Theke, gibt die Bestellungen in die abgetrennte Küche weiter und bereitet die Getränke.
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BeitragThema: Re: Gasthaus Feentau   Gasthaus Feentau Icon_minitimeSa Feb 17, 2018 4:01 pm

Der prüfende Handgriff an seinen Geldbeutel entging ihr nicht. Stimmte ja… hier würden sie keine Getränke umsonst bekommen. Für gewöhnlich gab es in ihrem alten zu Hause, wenn man es denn so nennen konnte, immer irgendetwas Alkoholisches. Reichlich und immer umsonst. Akiko hatte nicht mal eine Vorstellung davon, was eine Flasche Wein oder dergleichen wohl kosten würde. Und nun war sie auch noch auf Kha und seinen Geldbeutel angewiesen. Als ihr das bewusst wurde verging ihr die Lust am Trinken beinahe schon wieder, doch nun blieb keine Zeit mehr um es sich anders zu überlegen. Kha öffnete die Tür und bat Akiko zuerst hinein.

Kurz nachdem sie die Tür durchquert hatte fiel ihr Blick auf die bemalten Decken. Ja, das passte doch ziemlich zu dem Namen „Feentau“. Die Zeichnungen sahen hervorragend aus. Nur konnte Akiko keine Gesichter in den gemalten Feen erkennen. Sowas vergaß man doch nicht ausversehen. Merkwürdig.
Der alte Holzboden knarrte ein wenig, während Akiko die Kneipe betrat. Es waren viele Gäste da. Hauptsächlich Männer, aber zu Akikos Erstaunen auch einige Frauen. Die meisten schienen jedoch in Gespräche verwickelt oder anderweitig mit sich selbst beschäftigt zu sein, sodass kaum einer nach oben blickte, als sie und Kha eintraten. Außerdem schien die junge Gauklerin für beste Unterhaltung zu sorgen. Akiko war es ganz recht so. Sie wollte einfach nur ein wenig Zerstreuung finden und keine besondere Aufmerksamkeit auf sich ziehen.

An der langen Theke waren noch einzelne Hocker frei und auch in einer Ecke waren noch zwei, drei Tische frei. Sie hatten also die Wahl.
„Theke oder Tisch?“, fragte sie Kha und deutete ihm an einen Sitzplatz auszuwählen.
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BeitragThema: Re: Gasthaus Feentau   Gasthaus Feentau Icon_minitimeSa Feb 17, 2018 10:21 pm

Kha schloss hinter ihr die Tür und blieb für einen Augenblick still stehen. Auch auf ihn prasselten die Eindrücke dieser Taverne ein. Der Geruch von verschiedenen Gerichten, Alkohol und Holz. Auch Rauch und Qualm mischte sich mit der warmen Luft. Das Knarren der Dielen, klirren von Gläsern und die Töne einer Flöte schienen fast schon die Unterhaltungen der Leute zu übertönen. Erst nachdem ihn Akiko dazu anwies einen Platz für sie zu wählen, riss es den Jäger aus seiner Starre. Kurz völlig sprachlos öffnete er nur stumm den Mund, sah sich im Raum erneut um, und wurde dann auch schon vom Wirt begrüßt. Fast hilfesuchend wand er sich dem Mann zu, der sich nach ihren Wünschen erkundigte und ihnen freundlich einen freien Tisch anbot. Somit war diese Frage geklärt. Beide nahmen sie platz und Kha genoss die Möglichket von seinem Sitzplatz aus den gesamten Raum überblicken zu können. Was die gewünschten Getränke anging bat der Schwarzhaarige um eine Karte. Nicht allein weil es ihm schwer fiel sich zu entscheiden, nein er wollte auch einfach sehen was es alles gab. Die Namen der Flüssigkeiten klangen oft lustig, einige waren selbsterklärend, andere wiederum wie aus einem anderen Land. Auch einige Gerichte wurden angeboten. Doch die Suppe die sie im Hospiz bekommen hatten hielt noch gut vor. Er reichte auch Akiko die Karte und sah sich neugierig um, während sie ihre Wahl traf. Ein kleiner Junge kam wenig später zu ihnen und nahm die Bestellung auf. Kha beobachtete die beiden Jungen die geschickt die Getränke verteilten. Es war nicht zu übersehen das sie zum Wirt und der Wirtin gehörten. Ein Familienbetrieb. Sein Blick ging von der Theke wieder zu den Tischen und blieb bei den Gauklerinnen hängen. Hin und wieder drang ein Gesprächsfetzen an sein Ohr, doch die meiste Zeit hörte er dem Spiel des Mädchens zu und beobachtete die Jonglage der anderen jungen Frau. Erst als sein Becher mit Met vor ihm abgestellt wurde, konnte er sich von den Dreien lösen, bedankte sich und hob das Getränk um mit Akiko an zu stoßen. "Auf den Abschluss eines ereignisreichen Tages und den baldigen Start eines neuen, erfolgreichen Lebensabschnittes." ,sagte er frei heraus. Erst hinterher kam ihm der Gedanke das man seine Worte auch falsch verstehen könnte, doch er hoffte das seine Begleiterin sie nicht zu arg auf die Goldwaage legen würde.
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BeitragThema: Re: Gasthaus Feentau   Gasthaus Feentau Icon_minitimeSo Feb 18, 2018 1:48 pm

Ein wenig verständnislos nahm sie die Karte von Kha entgegen. Er meinte es sicher nicht böse, doch da sie selbst kein Geld in der Tasche hatte und sie sich quasi von ihm zwangseinladen lassen musste kam sich die junge Frau doch recht schäbig vor. Sie überflog die Karte und blieb schließlich bei den Weinen hängen. Empört, aber im Stillen, stellte sie fest, wie teuer ein Flasche Wein war. Vielleicht sollte sie sich das mit dem Diebesleben doch noch einmal überlegen. Da brauchte man sich um sowas keine Sorgen machen!
Gehemmt bestellte sie schließlich bei dem kleinen Jungen „nur“ einen Krug, statt der ursprünglich gewollten Flasche. Etwas unzufrieden verschränkte sie die Arme und blickte zu den beiden Mädchen, die die Gäste mit ihrer Vorführung unterhielten. Ein Glas würde wohl reichen um ihren Durst zu stillen, aber wohl kaum um ihre schlechte Laune zu vertreiben. Sie mussten nicht lange auf die Getränke warten.

„Der Wein hält nichts geheim…“, antwortete sie, ließ ihren Krug sacht gegen seinen Metkrug klirren und trank dann einen ordentlichen Schluck. Endlich! Der süßliche, fruchtige Geschmack versetzte die junge Frau schon nach wenigen Minuten in bessere Laune. Erst jetzt merkte sie wie sehr ihr ein guter Tropfen gefehlt hatte. Häufig setzte sie das Glas an und trank, ja beinahe schon hastig. Eine wohlwollende Wärme machte sich in ihr breit. Enttäuscht musste sie jedoch feststellen, dass in einem Krug eben doch weniger war als in einer Weinflasche. Doch jetzt war sie nicht mehr bescheiden. Kurzerhand winkte sie den älteren der beiden Brüder herbei und bestellte noch eine zweite Runde für sich. Ungeduldig wartete sie auf die Bestellung, erblickte dann den Jungen und nahm ihm den Krug noch halb im Laufen ab, bedankte sich knapp und hob dann den Krug an um wieder mit Kha anzustoßen.
„Also Kha, so jung trinken wir nie wieder zusammen!“ Sie grinste, schlug mit ihrem Krug wieder gegen seinen und setzte wieder zum Trinken an. Der Wein zeigte seine Wirkung - war ihre Laune noch vor kurzem im Keller fühlte sie sich jetzt wieder, naja sagen wir, mittelprächtig.
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BeitragThema: Re: Gasthaus Feentau   Gasthaus Feentau Icon_minitimeDi Feb 20, 2018 2:18 pm

Der Wein hält nichts geheim? ,wiederholte Kha in Gedanken und grübelte einen Augenblick über die Bedeutung dieser Aussage. Akiko hatte mit ihm angestoßen und bereits einen großen Schluck genommen, als der Jäger eher zaghaft den Krug an die Lippen setzte. Er kannte das süße Getränk zwar bereits und auch dessen Wirkung, dennoch war Alkohol für ihn immer noch etwas fremdartiges. Wie eine Mischung aus Medizin und Gift. Vermutlich lag es auch daran, dann man nur geringen Einfluss auf sich selbst hatte, wenn man dieses Getränk zu sich nahm. Für den Jäger, der immer alle seine Sinne beisammen haben musste, war das nur schwer zu akzeptieren. Dennoch schmeckte Met wunderbar. Als er den Becher wieder etwas senkte, konnte er bereits erkennen, wie sich die Laune seiner Begleiterin sichtlich gebessert hatte. Er schmunzelte in den Behälter vor seinem Gesicht und wollte sich wieder den Gauklerinnen widmen, als er einige Gesprächsfetzen der Männer schräg hinter sich aufschnappte. Sie redeten über die Kremso Gilde. Jene mit den roten Schwertern. Man könnte fast meinen die Dummköpfe wären ihnen dankbar dafür, dass sie für Ruhe in der Stadt sorgten. Wütend verkrampften sich die Finger von Kha um dessen Krug. Ja und wenn ihnen danach ist, dann wird aus dieser Ruhe eine tödliche Stille! ,dachte er und spürte wie der Wunsch nach Rache wieder aufflammen wollte. Im nächsten Augenblick hielt Akiko ihm ihren Krug erneut entgegen und grinste. Sie sagte das sie nie wieder so jung zusammen trinken würden. Völlig aus dem Konzept gebracht, sah er sie erstaunt an. Er stieß wie gewünscht mit ihr an und sah aus dem Augenwinkel noch, wie der Junge den leeren Becher wieder mit nahm. Es ist schon ihr zweites Getränk?! ,erkannte er und sah von seinem noch zur Hälfte gefüllten Krug zu Akiko, bevor auch er anfing zu lächeln und einen großen Schluck nahm. Sie waren hier um bewusst Dinge zu vergessen oder zumindest für eine Zeit zu verdrängen. Kein Grübeln, keine Wut und Rachegelüste. Die Musik drang dem Jäger nun wieder ans Ohr und auch in ihm machte sich die Wärme des Alkohols bemerkbar. Röte zeichnete sich auf seinen Wangen und an den Spitzen seiner Ohren ab. Der Wirt schmunzelte über die beiden neuen Gäste und schickte bereits seinen Jüngsten mit einem neuen Krug Met zu ihnen. Den Reisenden war wohl anzusehen das sie etwas Zerstreuung brauchten. Grade hatte der Schwarzhaarige den letzten Tropfen getrunken und wollte den hölzernen Behälter mit Nachdruck auf dem Tisch abstellen, als ihm der Bursche breit grinsend den nächsten Vollen entgegen hielt. Eigentlich hatte er sich fest vorgenommen nicht mehr als einen Becher Met zu trinken, die Kontrolle zu behalten. Selbst bei dieser Menge schlug das Zellgift bei dem unerfahrenen Trinker deutlich an. Doch wie es aussah blieb ihm wohl nichts anderes übrig. Kurz versuchte er noch mit ausgestreckten Handflächen das Getränk ab zu wehren und schüttelte den Kopf. "Habt Dank aber ich habe genug." ,sagte er verlegen lächelnd. Man hörte Kichern von den Nebentischen und einige Blicke hatten sich auf sie gerichtet. Ein lange verschollenes Gefühl der Scham überkam den Jäger. Er konnte vor Akiko doch nicht so dastehen?
Es war fast wie damals, als Feh noch lebte. Kha hatte alles versucht um ihr auf zu fallen. Hatte sich mit anderen Jungen geprügelt, gefährliche Pässe überquert und wie verrückt mit dem Stab trainiert. Doch besonders glücklich und lieblich wirkte sie immer dann, wenn er sich lächerlich machte, einen Kampf verlor oder sich im Gebirge verlaufen hatte. Dann versorgte sie seine Wunden, tröstete ihn und strich ihm durch das lange, schwarze Haar. Gewann er und brüstete sich mit seinem Sieg und seinem Können, schenkte sie ihm nur ein kühles Lächeln und ließ ihn weiter zappeln. Wie wunderbar dieses Mädchen gewesen war. Der Jäger gab schließlich nach und griff nach dem Krug. "Aber auf einem Bein kann man ja nicht stehen!" ,sagte er und hob den Becher in die Runde, bevor er mit Akiko anstieß und trank.
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BeitragThema: Re: Gasthaus Feentau   Gasthaus Feentau Icon_minitimeMi Feb 21, 2018 9:49 pm

Akiko hörte auch das Kichern am Nachbartisch. Jedoch war es nicht feindselig. Sie stütze ihr Gesicht in ihrer linken Hand ab und schmunzelte amüsiert über Kha. Sie erkannte sehr wohl, dass er gezwungenermaßen weiter trank.
„Kha...ihr seid ... so süß. Ich kenne keinen Mann, der so anständig ist wie ihr. Wenn ich in eurem Dorf aufgewachsen wäre, wer weiß, dann würde ich vielleicht Männer mehr mögen als heute.“, sagte sie heiter und nahm einen großer Schluck.

Das Eis war gebrochen und der Alkohol tat sein Übriges dazu.  Die Atmosphäre in der Kneipe war gemütlich, ja beinahe heimisch. Die fröhliche Musik erfüllte die Räume mit Harmonie. Der Alkohol ließ Anstand und Ängste vergessen. Akiko fühlte sich wohl. Seit langem wieder. Sie hatte keine Ahnung mehr, wie viel Wein sie getrunken hatte. Die junge Frau war durchaus trinkfest, doch irgendwann wurde sie redselig. Und begann zu erzählen.

„...Dieses miese Drecksschwein...“, begann sie leise und hielt ihren Krug mit beiden Händen umschlossen. „Ich habe nie verstanden, was sie an ihm gefunden hat...Wenn er nur ...ein kleiiiiiines bisschen wie ihr  gewesen wärt...ja dann...vielleicht...obwohl...wäre auch scheiße gewesen...“
Sie blickte einige Augenblicke auf die rote Flüssigkeit vor sich, setzte zum Trinken an und knallte den Krug dann auf den Tisch.
„Was denkt sich der Typ denn?! Und die anderen...da wird mir gleich übel, wenn ich an die denke. Mit welchem Recht frag ich euch haben die das gemacht?! Und vor allem er!! Hm?!?!?
Sie beugte sie weit über den Tisch zu Kha, blickte ihn prüfend an und erwartete eine zufrieden stellende Antwort.
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BeitragThema: Re: Gasthaus Feentau   Gasthaus Feentau Icon_minitimeMi Feb 21, 2018 10:48 pm

Kha verschluckte sich und pustete einen Teil seines Met's hustend wieder in den Becher zurück. Ein Glück das ihm sein Getränk nicht in die Nase geschossen war. Was hatte Akiko grade gesagt? Er sei...süß!? Die Röte in seinem Gesicht wurde noch intensiver. Ihm stieg die Hitze zu Kopf. Noch leicht hustend hörte er ihr zu, wie sie schließlich anfing über die Männer der Diebesgruppe fluchte. Besonders über diesen einen. Der der Grund dafür war, dass ihre Mutter nicht mit ihr geflohen war. Sein Verstand musste ordentlich arbeiten, aber noch konnte er ihr folgen. Zu Wort kam er vorerst nicht. Der Jäger fuhr zusammen, als seine Begleiterin plötzlich unerwartet ihren Krug auf den Tisch knallte und sich schließlich weit über die Holzplatte zu ihm vorbeugte. Blinzelnd und mit verzögerten Reaktionen sah er ihr ins Gesicht und brauchte einige Sekunden um das Gesagte, Gehörte und die damit verbundenen Fragen zu verstehen. Was sie sich denken? Mit welchem Recht? Unsicher fuhr er sich an der rechten Schläfe durch die Haare und räusperte sich. "Es gibt für verschiedene Menschen...auch verschiedene Werte und...Vorstellungen. Ein Recht haben sie nicht. Niemand hat das Recht über andere zu bestimmen oder sie zu verletzten oder gar zu töten. Doch bisher gab es für sie wohl keine Konsequenzen." ,antwortete er anfangs stockend doch dann wieder klarer werdend. Er wusste nicht was er grade fühlen sollte. Diese Männer die Akiko das angetan hatten waren nicht viel besser als jene, die sein Dorf angegriffen hatten. Man könnte sie in einen Topf werfen. Er blickte in seinen Krug, straffte die Schultern und trank ihn leer.
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BeitragThema: Re: Gasthaus Feentau   Gasthaus Feentau Icon_minitimeDi Feb 27, 2018 9:33 am

Sie blickte Kha noch einige Momente prüfend an, bevor sie sich wieder auf ihren Stuhl niederließ.
„Seeeehr richtig. Es gab nie Konsequenzen. Wer hätte die auch verüben sollen? In der Natur frisst der Starke den Schwachen auf...“ Jetzt schien sie wieder klar bei Verstand zu sein, ihre Stimme klang fest.
„Bei uns war das ganz ähnlich ... Ryo ist der Stärkste von uns gewesen. Also war es nur natürlich, dass er der Anführer der Räuberbande wurde. Meine Mutter Kuraiko war seine ... Geliebte“ Und dieses Wort kam ihr nur schwer und mit Abscheu über die Lippen. „Ich weiß nicht mehr genau wie alt ich war, als ich das erste Mal sah, wie er sie schlug. Dieses Bild hat sich in meine Erinnerung gebrannt. Sie hatte Angst ... zu viel Angst um auch nur den Versuch zu unternehmen sich zu wehren. Und ich hab einfach nur zugesehen. Ich war ein kleines Mädchen. Obwohl ich weiß, dass ich nichts hätte tun können fühlte ich mich schuldig. Zu diesem Zeitpunkt glaubte ich noch, dass Ryo mein Vater sei...“
Auch ihr Weinkrug hatte sich erneut geleert, doch sie hatte genug.
„Wollt ihr noch eine Runde?“
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BeitragThema: Re: Gasthaus Feentau   Gasthaus Feentau Icon_minitimeSo März 04, 2018 11:47 am

Das Leben in solch einer Diebesbande unterstand wohl eigenen Regeln. In seinem Dorf hatte es immer Gesetze gegeben, an die man sich besser hielt, da es sonst zu Konsequenzen kam. Es wurde über Vergehen gerichtet, Strafen verhängt. Und diese Strafen waren immer auch von der Schwere des Vergehens abhängig. Kinder und junge Erwachsene mussten Dinge reparieren die sie zerstört hatten, verwüstete Plätze wieder aufräumen oder einen Arrest absitzen. Aber es gab auch härtere Strafen. Körperliche Züchtigung bis hin zur Verbannung. Die wohl härteste Konsequenz für ein Mitglied des Dorfes. Eine verhängte Todesstrafe hatte Kha jedoch nie erlebt. Der Starke frisst den Schwachen... In der Natur war dies gewiss so. Unter Tieren wie auch unter den Menschen. Wer Macht besaß, körperliche Kraft oder ein großes Wissen hatte die Chance auf zu steigen. Der Jäger hatte auch schon Höfe kennengelernt, die nicht von einem starken Mann geführt wurden, sondern von einem hinterlistigen Gauner. Dieser hatte entweder genug Geld um starke Männer zu bezahlen, die seinen Schutz garantierten oder er erpresste sie mit etwas, weshalb sie ihm gehorchten. Es war nicht immer die reine Kraft die einem den Platz an der Spitze einbrachte. In seinem Dorf war es das Wissen und das Geschick gewesen, welche den Dorfältesten auszeichneten. Alle anderen respektierten ihn, glaubten ihm und folgten somit seiner Rechtsprechung. Wenn er dieses Vertrauen verlor, lehnte sich das Dorf gegen ihn auf und ein neues Oberhaupt würde seinen Platz einnehmen. Diese Regelung hatte Kha immer für sinnvoll und gut erachtet. Vielleicht sahen die Diebe ihre Hierarchie ebenfalls als Richtig an? Das der Stärkste sich nahm was er haben wollte. Selbst wenn es eine Geliebte war... Ein Mensch. Der Schwarzhaarige konnte nicht verstehen, dass es Menschen gab, die Frauen als wertloser erachteten als Männer. Sicher hatte es auch in seiner Vergangenheit oft Situationen gegeben, in denen man Mädchen und Frauen an den Kopf warf schlechter zu sein. Im Kampf, bei der Jagt oder beim Bauen von Hütten. Meist jedoch hatte es dann Frauen gegeben, die sie eines besseren belehrten. Anders herum wurden Männer damit aufgezogen bei Geburten in Ohnmacht zu fallen, kein Blut sehen zu können oder die Suppe zu versalzen. Solche Neckereien waren etwas völlig normales. Oder?
Das dieser Ryo seine Geliebte schlug und alle anderen sahen zu ohne etwas dagegen zu tun, das war schrecklich. Um so mehr wenn die Tochter dabei war. Vermutlich hatte Akiko's Mutter nicht nur Angst um sich gehabt, sondern auch um ihr eigenes Kind. Das der Räuberhauptmann auch ihre Tochter schlagen könnte. Sie standen nicht mit den anderen Dieben, den Männern auf gleicher Stufe. Somit konnte sie sich gar nicht gegen ihn wehren... Akiko hatte das einzig richtige gemacht. Sie war dieser Situation entflohen. Kha hörte ihr weiterhin zu, sah die Emotionen in ihren Gesichtszügen. Viele Worte lagen ihm locker auf der Zunge. Doch die Angst etwas falsches oder verletzendes zu sagen war größer. So schluckte er den Großteil wieder herunter und konzentrierte sich darauf wieder ruhiger zu atmen und die Hitze aus seinem Kopf zu verbannen. Welche Konsequenzen wären angebracht für diese Männer? ,fragte er sich selbst. Es wäre zu einfach zu sagen, dass man sie im Kampf besiegen und töten müsste. Der Tod war immer der 'einfachste' Weg etwas zu beenden. Zumindest wenn Wut, Hass und Verzweiflung im Kopf vorherrschen. Wer wusste das besser als er? Er sah keinen anderen Weg mehr als diesen, um sein Dorf zu rächen. Und Akiko? Auch wenn sie voller Temperament war, vielleicht dachte sie doch anders? Wollte Frieden und Ruhe? Ihre Mutter aus dieser Situation heraus zu holen war sicher ebenfalls ihr Wunsch, doch da würde Kuraiko ihr einen Strich durch die Rechnung machen. Auf die Frage seiner Begleiterin hin, schüttelte er den Kopf und schob den leeren Becher etwas weiter auf den Tisch. "Nein ich habe genug. Lasst uns zurück gehen. Der Tag bricht bald schon wieder herein." ,sagte er recht leise, so wie es die Lautstärke im Gasthaus zuließ. Er zog einige Münzen aus dem Chaos im Lederbeutel heraus und zählte diese, bevor er den passenden Betrag auf die Platte legte und einem der Jungen zuwinkte. Schon erhob sich der Schwarzhaarige mit den zwei silbernen Haarsträhnen. "Ihr habt alles richtig gemacht Akiko, dadurch das ihr gegangen seit. Alles Weitere wird sich von selbst ergeben. Eure Mutter hat für sich entschieden zu bleiben." ,versuchte er sie auf zu muntern und lächelte vorsichtig, als er ihr die Hand reichte, um seinen Worten Nachdruck zu verleihen. Er hatte eins und eins zusammen gezählt. Sie hatte ihn ja gefragt, was er tun würde, wenn seine Tochter gehen musste, er aber entweder mit ihr ging oder bei seiner Frau blieb. Damit hatte sie ihre Mutter gemeint. Sie war wohl bei ihrem 'Partner' geblieben. Diesem Ryo, der sie schlug. Natürlich hatte es Akiko hart getroffen, das sie bei diesem Mann blieb. Das erklärte auch, warum sie auf seine Antwort auch so reagiert hatte. Nun ergab es durchaus Sinn.
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BeitragThema: Re: Gasthaus Feentau   Gasthaus Feentau Icon_minitimeMo Mai 21, 2018 11:30 pm

ACHTUNG, ADMIN-EINGRIFF:

Ihr habt zu viel getrunken und schon lange nicht mehr geschrieben, d.h. mir also zwei Gründe geliefert, hier als Spielleiter einzugreifen. Twisted Evil Daher nun meine Verfügung:


Akiko und Kha sind mittlerweile betrunken, sie können sich nur noch schwankend fortbewegen. Akiko handelt unzurechnungsfähig und grölt laut durch die Strassen, sie wird sich am Morgen aber an nichts mehr erinnern, was nach dem zweiten Krug geschah. Kha ist etwas weniger schlimm dran, er findet noch den Weg zum Hospiz zurück und wenn er Akiko mitschleppt, wachen sie am nächsten Morgen beide im Ziegenstall im Hospiz auf. (unten! Die Leiter hoch schaffen sie es nicht mehr). Sollte er sie unterwegs verlieren, wacht er zwischen den Ziegen auf, Akiko dagegen auf einer Pritsche in einem ihr unbekannten Raum.
In beiden Varianten erinnert ihr euch gar nicht (Akiko) oder kaum (Kha) an die Ereignisse des Abends, eure Charaktere leiden bis mindestens Mittag an einem grässlichen Kater und ich denke mir etwas fieses für Akiko aus. Wink


DAMIT IST DIE NACHT FÜR EUCH BEENDET, IN EUREM NÄCHSTEN POST IST ES SCHON MORGEN. KHA DARF BEGINNEN UND DIE VARIANTE WÄHLEN.
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