Amanohara
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Amanohara

die Welt liegt in Trümmern, wer wird sich um sie kümmern? Wer wird sie beherrschen? - deutschsprachiges Fantasy-RPG
 
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Wetter und Zeit

Es ist Morgen, 7.00 Uhr

Nach einer klaren Nacht ziehen nun von Osten her Wolken auf. Über dem nördlichen Meer braut sich eine Front zusammen, die auch bereits von der Küste aus zu sehen ist. Es herrscht ein feuchter Ostwind.
In Tinae geht etwas verspätet die Sonne auf, noch wird der Himmel lediglich von einzelnen Schäfchenwolken bedeckt.
In der Höhe liegt Raureif bei spätwinterlichen Temperaturen, auf tieferen Ebenen ist es trocken und etwas wärmer bei leichtem Südostwind.
Im Südenwesten ist es vorläufig noch klar und es ist ein schöner Sonnenaufgang zu geniessen.
Was gerade los ist
Ereignisse & Plots

Ereignisse:
Die Gildenkämpfe haben sich gelegt, doch die unmittelbaren Folgen sind deutlich sichtbar: verbarrikadierte, beschädigte oder sogar abgebrannte Häuser und unzählige Verletzte. Die Säle der Heilergilde sind zum Bersten voll und es fehlt an fast allem: Material, Platz und Helfer. Jede helfende Hand ist sofort willkommen.
Die Aufräumarbeiten sind schneller angelaufen, aber auch hier könnten zusätzliche Arbeitskräfte gebraucht werden.
Zudem wollen manche Gilden ihre Position verstärken und sind nun auf der Suche nach neuen Mitgliedern.

Plots:
- Eine Elfe in Amanohara?
- Wir waren es nicht!
- Mirars Vermächtnis
- Rekruten gesucht
- Gelehrte verschollen

 

 Arwins Waffenschmiede

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Safnir a.d. Vulkanfeuern
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BeitragThema: Arwins Waffenschmiede   Arwins Waffenschmiede Icon_minitimeMo Dez 28, 2015 1:12 pm

Unweit des Marktplatzes steht eine Waffenschmiede. Im Erdgeschoss des gewöhnlichen Stadthauses befindet sich die halboffene Werkstatt mit einer heissen, rauchenden Esse, Amboss, Werkzeugbank und Schleifstein. Jeden Morgen und Nachmittag ist Arwin hier bei der Arbeit anzutreffen.
Ein angrenzender Lagerraum dient als Waffen- und Warenkammer aber auch als Eingang zur Wohnung in den oberen Stockwerken des Hauses. Dort wohnen nebst Arwins Familie auch seine greisen Eltern und die unverheiratete Schwester.
An Markttagen verkaufen sein Vater und seine Schwester ihre Waren auf dem Markt, während Arwin weiter in der Schmiede arbeitet.

In Arwins Schmiede erhalten Spieler Dolche, Schwerter, Äxte und Bögen für den Alltagsgebrauch und die Jagd. Die Waren sind von guter aber nicht aussergewöhnlicher Qualität und zu einem guten Preis zu haben.
Wer es exquisiter bevorzugt, sollte bei "Klirrende Schwerter" vorbeischauen und schon mal den grossen Geldbeutel einpacken.
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BeitragThema: Re: Arwins Waffenschmiede   Arwins Waffenschmiede Icon_minitimeSa Aug 13, 2016 11:48 pm

[cf: Hauptstrasse Kirena]

Mit kraftvollen Hammerschlägen bearbeitete Arwin das glühende Stück Stahl, das einmal zu einer Speerspitze werden sollte. Zwischendurch steckte er es in die rot leuchtende Glut seiner Esse, bevor er weiter hämmerte. In der Hitze lief ihm der Schweiss bereits in Strömen über den nackten Oberkörper, doch Arwin mochte die Arbeit in der Schmiede. Und er war stolz darauf.
Als er seine Mutter rufen hörte, blickte er auf und seine Augen weiteten sich erst vor Staunen, dann vor Freude. "Syrena!"
Schnell legte er Hammer und Zange zur Seite, zog die Handschuhe aus und wollte seiner Liebsten entgegen eilen. Doch diese verhielt sich seltsam zurückhaltend und bewegte sich ungewohnt. Zwar hatte er sie schon eine Weile nicht mehr gesehen, aber als sie ihm schliesslich in die Augen schaute, erkannte er: diese Frau sah seiner Geliebten zwar äusserst ähnlich, aber ihr fehlte die Anmut, die Ausstrahlung und das Selbstbewusstsein von Syrena.
"Wer seid ihr?", erkundete er sich daher und versuchte die Enttäuschung nieder zu schlucken, was ihm allerdings nicht so recht gelang.
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Kha Temeh
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BeitragThema: Re: Arwins Waffenschmiede   Arwins Waffenschmiede Icon_minitimeDi Aug 16, 2016 8:21 pm

Kha sah von Akiko zur älteren Dame und dann zu dem Kind. Dies tat er einige Male. Schweigend. Was es wohl mit der besagten Ähnlichkeit auf sich hatte? Die zuvor von dem Mädchen als 'Nana' betitelte Frau stellte sich ihnen als Andrea vor. Jolene schien bereits begeistert von der Idee ihrer Großmutter zu sein, als diese Akiko und ihren Begleiter zu einem Tee einladen wollte. Der Jäger blickte abwartend zur Weißhaarigen. Er würde und wollte nicht entscheiden ob sie der Frau folgen sollten. Dies schien Akiko mehr zu betreffen. Wenn er stören würde, hätte er auch kein Problem damit alleine in der Stadt auf sie zu warten. Doch die resolute Dame schob die beiden Fremden bereits energisch die Straße hinab. Sie schien zu glauben, dass Akiko ihr etwas von der ominösen Schwiegertochter, die seine Begleiterin gar nicht kannte, erzählen könne. Es wurde auch ein Arwin erwähnt. Sicher der Sohn von Andrea. Es stellte sich heraus, das ihr Sohn Schmied war. Vielleicht war das ein willkommener Glücksfall? Akiko suchte doch nach einer passenden Waffe. Wer würde ihr da besser helfen können, als ein Schmied? Da war sicher kein Zufall.
Sie betraten das Gebäude und man hörte bereits die lauten Hammerschläge. Nur kurz unterbrach der Ruf der Mutter das geschäftige Treiben. Der Mann blickte auf und Kha konnte in seinen Augen erkennen, das es ihm genau wie Jolene und deren Großmutter erging. Er sah in Akiko die so oft genannte Syrena. Schon rief er deren Namen und kam ihnen entgegen. Der Schwarzhaarige glaubte die Enttäuschung nachvollziehen zu können, die dem Schmied in die Augen trat, als er seinen Fehler bemerkte. Kha würde es nicht anders ergehen, wenn er einer Frau gegenüber stand, die seiner Feh so ähnlich sah, wie Akiko dieser Syrena. Noch blieb der Jäger weiterhin still im Hintergrund und hörte zu.
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BeitragThema: Re: Arwins Waffenschmiede   Arwins Waffenschmiede Icon_minitimeDi Sep 20, 2016 1:35 pm

Am liebsten hätte Akiko protestiert, doch so recht fiel ihr kein Argument ein, weshalb sie nicht mit zum Tee kommen sollten. Aber irgendwie fand sie es schon ein wenig absurd, dass sie eine fremde Dame auf der Straße zum Tee einlud. Einfach so! Wie konnte sie so sicher sein, dass sie und Kha nichts Böses im Schilde führten? Sie konnte doch nicht einfach Leute von der Straße zu sich nach Hause einladen! Akiko seufzte leise, als sie vor der Eingangstür des Hauses standen. Sie konnte einfach mit so einem netten und unvoreingenommenen Verhalten nicht umgehen. Das Misstrauen und die Vorsicht, die sie ihr ganzes Leben begleitet hatten, ließen es nicht zu.

Die lauten Hammerschläge waren bereits von draußen zu hören.
Kha und sie folgten Andrea in die Schmiede hinein. Kaum eingetreten spürte man sofort die Hitze der Glut. Und auch die Luftfeuchtigkeit war ungewohnt hoch. Umgeben von vielen verschiedene, geschmiedeten Waffen befand sich Arwin, Andreas Sohn.

Kaum das er Akiko erblickt hatte, warf er beinahe unachtsam sein Werkzeug zur Seite, zog seine Handschuhe aus und war bereits einige Schritte auf sie zu gelaufen.
~“Syrena!“~
Seine Stimme ließ Akiko zusammen zucken. Diese hatte nämlich bis gerade eben auf seinen nackten Oberkörper gestarrt. Nun schoss ihr augenblicklich die Röte ins Gesicht. Wie peinlich! Arwin war groß, kräftig und zugegeben ziemlich männlich. Das hatte Akiko ein wenig aus der Fassung gebracht. Vielleicht konnte sie die Färbung ihrer Wangen ja auf die Hitze in der Schmiede schieben?!

Auch er hielt Akiko für Syrena. Wie groß musste die Ähnlichkeit zu ihr sein, wenn nun schon ein zweiter sie für diese Frau hielt? Die Enttäuschung, dass Akiko nicht Syrena war, war ihm anzusehen. Was ging denn hier nur vor sich?

„Ich...ich heiße...Akiko“, stotterte sie zusammen, während Arwin nun nah vor ihr stand.
„Und... das hier ist Kha!“, brachte sie dann etwas deutlich hervor und zog ihn sanft aber bestimmt am Arm etwas näher an sich heran, sodass er letztendlich neben ihr stand.

Dann blickte sie etwas hilfesuchend zu Andrea. Sollte sie jetzt erklären, dass seine Mutter die beiden auf der Straße aufgegabelt und zum Tee eingeladen hatte?
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BeitragThema: Re: Arwins Waffenschmiede   Arwins Waffenschmiede Icon_minitimeMi Okt 05, 2016 9:04 pm

"Ihr kennt Syrena gar nicht", stellte Arwin ruhig fest, nachdem er sie kurz gemustert und die ratlosen, hilfesuchenden Blicke zwischen ihnen bemerkt hatte. Nun fiel ihm der Unterschied zwischen der unsicheren Fremden und seiner Geliebten deutlich auf.
Seine Mutter verwarf die Hände und begann zu schimpfen, ohne dass man richtig schlau wurde, worauf sie nun wütend war. Der Schmied beachtete sie nicht weiter, sondern sammelte sein achtlos zur Seite geworfenes Werkzeug ein. Die Enttäuschung hatte ihn härter getroffen als erwartet, wohl auch weil er nicht wusste, ob und wann er Syrena wiedersehen würde.

Andrea war inzwischen der Atem oder die Worte ausgegangen und während sie notgedrungen eine Pause einlegen musste, betrachtete sie die beiden Fremden noch einmal eingehend. Ratlos und ziemlich verloren standen sie mitten in der Schmiede und waren sicherlich kurz davor, Hals über Kopf wieder davon zu stürmen. Jolene hatte sich von den heftigen Worden ihrer Grossmutter genauso wenig beeindrucken lassen wie ihr Vater. Stolz hatte sie der weisshaarigen Frau ihre selbstbemalte Holzpuppe gebracht. Das Mädchen schien noch nicht ganz mit bekommen zu haben, dass nicht Syrena vor ihren stand.

Die alte Frau seufzte. „Komm her, Jolene.“ Das Mädchen kam leicht verunsichert ob ihres ernsten Tones zu ihr und sie kniete sich nieder. Sanft umfasste Andrea die Schultern des Kindes und versuchte ihr die Situation begreifbar zu machen. „Dies ist nicht Mama, sondern Tante Akiko, die aber auch nett ist. Deine Mutter kommt ein anderes Mal.“ Das Mädchen nickte unsicher und blickte die Fremde misstrauisch an, die wie ihre Mutter aussah, aber so komisch reagierte.
„Sieh mal, Tante Akiko hat grüne Augen, deine Mama hat blaue“, erklärte Andrea erleichtert, als ihr endlich ein Unterschied auffiel.
„So wie ich“, war Jolene ein und blickte ihre Grossmutter fragend an.
„So wie du“, bestätigte die alte Frau erleichtert. Das Mädchen schien befriedigt, auch wenn es über die Wendung enttäuscht sein musste. Sie war noch so klein, aber mittlerweile fragte sie immer häufiger, wann ihre Mutter denn wieder kommen würde.

Seufzend blickte Andrea zu den Fremden auf. „Nach all dem Durcheinander brauche ich etwas stärkeres, aber ich mache euch auch einen Tee, wie versprochen“, fügte sie mit einem schiefen Lächeln hinzu. „Lasst uns in Ruhe zusammen sitzen, vielleicht können wir uns gegenseitig einige Fragen beantworten.“
Abwartend blickte sie die beiden an und diesmal liess sie ihnen auch genug Zeit zu entscheiden, ob sie die Einladung annehmen oder ausschlagen wollten.
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BeitragThema: Re: Arwins Waffenschmiede   Arwins Waffenschmiede Icon_minitimeSo Okt 23, 2016 12:16 am

Plötzlich spürte Kha, wie ihn Akiko am Arm griff und zu sich zog. Überrumpelt fand sich der Jäger neben ihr wieder und wurde auch schon von ihr vorgestellt. Kurz ging sein Blick fragend von ihrer Hand an seinem Arm zu ihr und schließlich zu Arwin, vor dem er leicht den Oberkörper neigte. "Sehr erfreut." Eine Floskel die er in den Dörfern häufiger aufgeschnappt hatte, wenn sich Fremde begegneten. "Das stimmt. Wir kennen keine Syrena." ,bestätigte er die Worte des Schmiedes, ohne in irgend einer Form wertend zu klingen. Das kleine Mädchen hatte eine bemalte Holzpuppe geholt und hielt sie seiner Begleiterin stolz entgegen. Auch sie musste noch überzeugt werden, was zum Glück die alte Dame übernahm. Scheinbar unterschied nur die Augenfarbe die beiden Frauen. Kha behielt Akiko weiter im Auge und bemerkte ihre Unsicherheit. Vielleicht sollte er ihr doch etwas entgegen kommen? Ihre Wangen waren ziemlich stark gerötet. Ihm war der Blick der jungen Frau auf den entblößten Oberkörper des Mannes nicht entgangen. Fand sie ihn anziehend? Gegen ihn fühlte sich der Schwarzhaarige ziemlich schmächtig. Er würde sicher nicht so mühelos den Hammer schwingen können. Doch wo sie schon hier waren, fiel ihm eine Möglichkeit ein, wie er ihr Vorhaben fortführen und Akiko zudem aus der Misere helfen konnte. "Wir sind auf der Suche nach einer geeigneten Waffe. Sie können uns doch sicher weiter helfen? Oder zumindest das Schwert meiner Begleiterin einschätzen?" fragte er frei heraus. Sie wurden von Andrea wie versprochen zum Tee eingeladen. Doch er bezweifelte, dass sie der Familie irgendwelche Fragen beantworten konnten. Akiko schien diese Syrena nicht zu kennen. Aber vielleicht täuschte er sich da auch? Somit überließ er ihr die Entscheidung.
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BeitragThema: Re: Arwins Waffenschmiede   Arwins Waffenschmiede Icon_minitimeMo Okt 31, 2016 6:12 pm

Da kam die Rettung. Kha sprach Arwin wegen einer Waffe an. Und da sie sich gerade in einer Waffelschmiede befanden würden sie bestimmt hier Hilfe bekommen können. Offenbar wolllte es der Zufall so, dass sie gerade bei einem Schmied gelandet waren.

Akiko blickte zu Andrea, die noch abwartend bei ihnen stand. Wenn Arwin sie bezüglich einer Waffe beraten konnte war sicher genug Zeit für einen Tee - hatte sich Andrea doch offenbar schon darauf gefreut. "Ich nehme gerne einen Tee. Dankeschön." Und vielleicht würde sich ja doch noch das Rätsel um diese geheimnisvolle Syrena aufklären. Auch wenn Akiko sich sicher war, dass sie niemanden mit diesem Namen kannte. Obwohl sie die Ähnlichkeit zu der kleinen Jolene immer noch verwunderte.
Insgeheim hatte sich Akiko immer für ein wenig außergewöhnlich gehalten. Die dunkle braune Haut, die grünen Augen, das schneeweiße Haar. Niemals war sie jemanden begegnet, der sich ihr äußerlich so ähnelte. Welche Erklärung konnte es dafür geben?
Mit ihrer eigenen Mutter hatte Akiko keine optischen Ähnlichkeiten. Wie konnte sie auch. Sie wusste schon seit vielen Jahren, dass Kuraiko, die Frau die sie großgezogen und geliebt hatte, nicht ihre leibliche Mutter war. Irgendwo hatte es also jemanden gegeben, der Akiko zur Welt gebracht hatte.
Die junge Frau hatte nicht oft über ihre Herkunft nachgedacht. Zu unmenschlich war ihr der Gedanke, dass eine Mutter ihr eigenes Baby aussetzte und es seinem Schicksal überließ.
Ein weiteres Mal blickte sie die kleine Jolene an und musterte sie von unten bis oben. Sie blieb bei ihren Augen hängen. Lange und tief schaute sie hinein, als könnte sie in ihnen eine Antwort finden...

Nach einigen Momenten schloss sie ihre Augen und wendete sich ab. Was hoffte sie bei dem kleinen Mädchen finden zu können?! Falls - und das war ein sehr zweifelhaftest falls - es irgendwo noch jemanden von Akikos leiblicher Familie geben sollte, dann wollte sie diese Menschen auf gar keinen Fall kennen lernen. Niemals!

Akiko nahm die Schwerthülle von ihrem Rücken und legte sie behutsam auf einem der Arbeitstische von Arwin nieder. Schnell hatte sie das Schwert auf seiner Hülle gezogen und neben dieser wieder abgelegt.
"Ich trage dieses Schwert zwar bei mir, jedoch ist diese Waffe nicht für mich geeignet. Zu groß und zu schwer..", gestand sie und sprach dann weiter:
"Ich brauche dringend eine andere Waffe um mich selbst zu schützen..."
Sie seufzte.
"Um ehrlich zu sein habe ich kaum Erfahrung im Umgang mit Waffen und noch weniger Kampferfahrung. Selbst, wenn ihr mir eine Waffe empfehlen könnt wäre es möglich, dass ich Training brauche um die richtige Handhabung und Führung zu erlernen. Gibt es in der Stadt jemanden, der einer...Frau helfen würde?"
Das war sehr aufrichtig und ihr alles andere als leicht gefallen. Doch ihr war klar, dass sie nicht noch einmal eine Waffe brauchte, mit der sie nicht umgehen konnte. In Zukunft würde sie selber auf sich aufpassen müssen.
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BeitragThema: Re: Arwins Waffenschmiede   Arwins Waffenschmiede Icon_minitimeDi Nov 01, 2016 12:56 am

Andrea lächelte freundlich, als Akiko die Einladung annahm. Abwartend blieb sie in der Türe stehen und warf einen Blick auf ihren Sohn, doch als er partout nicht reagieren wollte, rollte sie entnervt mit den Augen und verschwand nach oben.
Der Schmied hatte seine Werkzeuge geordnet und begutachtete das Stück Stahl, an dem er zuvor gearbeitet hatte und das nun bereits wieder abgekühlt war. Bei Khas Worten hielt er kurz inne, entgegnete jedoch nichts, sondern steckte den Stahl schweigend tief in die Glut der Esse. Er trat einen Schritt zur Seite und betätigte bedächtig aber kräftig den Blasebalg, während er nur einen kurzen Blick auf Akiko warf. Als sie ihr langes Schwert auf den Tisch legte, tauchte sofort ein Bild von Syrena mit dieser Waffe vor seinem inneren Auge auf, bevor er sich auch nur hätte dagegen wehren konnte. Ausserdem wirkte die Vorstellung so was von absurd, die Waffe hätte seine Geliebte nie geschwungen. Viel zu protzig.
Er betrachtete die Waffe nachdenklich, während er weiter den Blasebalg betätigte. In regelmässigem Abstand glühten die Kohlen intensiver auf und der Stahl begann sich wieder zu röten. Eigentlich wollte er sich gar nicht mit diesen Fremden befassen, sondern nur so schnell wie möglich die Enttäuschung überwinden, um wieder im Alltag zu versinken. Dann siegte jedoch seine Neugier und er griff nach dem Schwert, um es genau in Augenschein zu nehmen.
Schon der erste Griff sagte ihm, dass diese Waffe nicht so toll war, wie sie aussah. Der Griff lag zwar nicht schlecht in seiner Hand, aber die Edelsteine am Griff drückten gegen seine linke Hand, wenn er beide Hände an den Griff legte. Ausserdem war das Gewicht der Klinge nicht optimal ausgeglichen, die Spitze wog etwas schwer, vor allem für eine eher kleine Person wie Akiko, der Griff dagegen war zu leicht. Die Klinge wies auch keine Knatschen auf, sie konnte noch nicht oft benutzt worden sein.
„Keine schlechte Waffe, aber sie hat noch Verbesserungspotential, vor allem ein schwererer Griff ohne störende Steine wäre nötig“, kommentierte er mehr zu sich selbst, bevor er sich direkt an Akiko wandte.
„Ich könnte sie für Euch verbessern, aber wenn das Schwert Euch nicht zusagt, bringt das wenig“, eröffnete er unverblümt. „Was stellt Ihr Euch denn vor? Ein schlankeres Schwert? Kürzer? Oder ebenfalls einen Kampfstab?“, ergänzte er auf Kha zeigend, während er das Bild von Syrena mit ihrem Bogen aus seinem Kopf zu verscheuchen versuchte. Dies hier war nicht seine Geliebte.
„Gegen Bezahlung hilft Euch jeder Krieger, der etwas knapp bei Kasse ist. Ansonsten wohl eher nicht. Es sei denn, Ihr erwägt einer Kriegergilde beizutreten.“
Er deutete auf den Lagerraum, in dem er einige schlichte Schwerter unterschiedlicher Länge, diverse Dolche, Holzäxte und Jagdbögen aufbewahrte. „Ihr dürft gerne mein Lagerbestand durch probieren, um eine genauere Vorstellung zu bekommen, was für eine Waffe zu Euch passen würde.“
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BeitragThema: Re: Arwins Waffenschmiede   Arwins Waffenschmiede Icon_minitimeSo Jan 01, 2017 3:15 pm

Arwin wirkte nicht so gastfreundlich wie seine Mutter. Aber das war wohl auch verständlich. Akiko nahm das Angebot zum Tee an und auch Kha nickte knapp, als Andrea kurz zu ihm sah. Seine Begleiterin überwand sich und zeigte dem Schmied das Schwert, welches sie bei sich trug aber noch nie benutzt hatte. Zumindest hatte Kha es noch nicht zu Gesicht bekommen. Arwin war darin geübt solche Waffen herzustellen. Dementsprechend war es wenig verwunderlich, dass er das Schwert einschätzen konnte. Der Jäger hatte solch ein Schwert ebenfalls noch nie geführt. Als Kind hatten seine Freunde und er sich den Spaß erlaubt Holzschwerter zu schwingen. Die waren mit solchen, geschmiedeten Kunstwerken natürlich nicht zu vergleichen. Kurz weiteten sich die Augen des Schwarzhaarigen überrascht, als der Mann den Kampfstab ansprach, den er auf dem Rücken trug. Kha hatte noch nicht wirklich darüber nachgedacht ob seine Waffe auch für Akiko geeignet wäre. Aber einen Vorteil hätte sie dadurch durchaus. Wie man mit dem Bô-Stab umging, das konnte er ihr sicher beibringen. Er hatte zwar seit gut zwei Jahren nicht mehr wirklich mit ihm gekämpft, nur gegen einige Raubtiere hatte er sich mit dem Stab verteidigt, aber er hielt sich dennoch für einen guten Kämpfer. Auch der Umgang mit dem Dolch war ihm nicht fremd, jedoch bisher nur zur Jagd. "Ich denke ein Bogen oder ein Dolch wären sicher besser geeignet. Vielleicht auch ein kürzeres, schlankes Schwert?" ,äußerte er seine Meinung mit Blick auf den Lagerraum, in dem sich so einige Waffen befanden. Was die Kriegergilde betraf...verspürte er einen unangenehmen Stich in der Magengrube, kaum das Arwin diese erwähnte. Akiko würde hoffentlich nicht auf die Idee kommen einer solchen bei zu treten. Anders als er. Prüfend zog der Mann mit den zwei silbernen Haarsträhnen seinen Stab aus der Halterung und sah zu seiner Begleiterin. "Falls ihr den Umgang mit einem Stab testen möchtet nur zu." ,bot er ihr seine Waffe an. Sie musste nun entschieden, welche Waffe am besten in ihrer Hand lag. Mit welcher sie sich gut bewegen konnte. Eine Axt oder ein Beidhänder waren da sicher ungeeignet. Dafür war Akiko viel zu zierlich und ...hübsch.
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BeitragThema: Re: Arwins Waffenschmiede   Arwins Waffenschmiede Icon_minitimeMi Feb 08, 2017 2:24 pm

Arwin warf nur einen kurzen prüfenden Blick auf das Schwert und wusste es offenbar gleich einzuschätzen. Verbesserungen an dem Schwert durchzuführen schien Akiko ebenso sinnlos wie Arwin. Mit dieser Waffe verband sie einfach nichts. Wenngleich sie wohl den Umgang mit einem guten Lehrer hätte erlernen können, so glaubte sie dennoch nicht, dass sie so gut werden würde, um damit im Ernstfall ihr Leben verteidigen zu können. Es fehlte einfach die Basis…
„Gegen Bezahlung….verstehe.“, murmelte sie beinahe schon etwas entnervt. Sie hatte doch kein Geld…und ob sie und Kha in dem Hospiz arbeiten durften und Geld verdienen würden, würde sich ja erst noch zeigen. Ungeduldig fuhr sie sich über die Stirn und seufzte leise.
//Warum nochmal wolltest du gleich dein Diebesleben aufgeben?//, dachte sie sarkastisch.
Früher musste sich keine Gedanken über so etwas machen! Was sie brauchte, hatte sie sich genommen. Und die Verführung war ziemlich groß sich wieder zu nehmen, was sie brauchte…

Obwohl Arwin eher verhalten war erlaubte er ihr seinen Waffenbestand durchzusehen. Seine Abneigung ihr gegenüber konnte er nicht ganz verbergen. Es musste wohl mit ihrem Äußeren zu tun haben. Syrena…der Name seiner Frau war ungewöhnlich und schön zugleich.

Akiko wand sich von Arwin ab und lief über den knirschenden Holzboden zu seiner Waffenkammer. Vor der Tür des Lagerraums angekommen, wand blickte sie noch einmal über Ihre Schulter hinweg zu Arwin. Dieser schenkte ihr aber keine Beachtung. Also öffnete sie die alte Tür und trat hinein. In dem Raum gab es nur zwei sehr kleine Fenster, die für etwas Licht sorgten. Die junge Frau blickte sich um. Der Anblick der Waffen war ziemlich ungewohnt, vor allem weil es so viele auf einem Haufen waren.
Akiko verbrachte einige Minuten in dem Lagerraum und teste einzelne Waffen aus, darunter Äxte, Pfeil und Bogen, Dolche, ein Handbeil und sogar einen Morgenstern, eine ziemliche fiese Waffe, die aus einem Griff und einer schweren Kugel mit Stacheln bestand. Das ging gar nicht. Schaudernd legte die zarte Frau die Waffel wieder an ihren Ursprungsort zurück. Wenn sie sich vorstellte, dass man sie mit solchen Waffen jagen würde. Unwillkürlich trat ihr wieder das Bild vor Augen, wie die Banditen sie jagten, um Ryo´s Auftrag auszuführen…

Mit einer gewissen Blässe im Gesicht kam sie wieder zurück zu den anderen an Arwins Schmiedefeuer.  Die Enttäuschung stand ihr beinahe ins Gesicht geschrieben. Keine der begutachteten Waffen sagte ihr zu. Dabei hatte Arwin eine so große Auswahl. Verärgert über sich selbst nahm sie schließlich noch Kha`s Angebot an. Sie wusste zwar nicht, was sie mit einem „Stock“ ausrichten sollte, aber einen Versuch war es wert. Eigentlich war sie überrascht, dass Kha ihr seinen Stab überließ…während sie den Stab so in ihren Händen hielt stellte sie fest, dass er überraschend leicht war. Er lag gut in ihren Händen. Sie schwieg, aber betrachtete den Stab prüfend weiter…verblüffender weise gefiel ihr der Stab sogar, aber was sollte man damit gegen einen Feind ausrichten? Konnte man damit sein Leben verteidigen und wenn es sein musste andere töten…?
Eher nicht….aber…
„Ein Speer!“, stoß sie plötzlich aus, als wäre sie vom Blitz getroffen wurden.
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BeitragThema: Re: Arwins Waffenschmiede   Arwins Waffenschmiede Icon_minitimeMo Feb 27, 2017 10:18 pm

Erst wollte Arwin wieder nach seinem Hammer greifen, aber dann trieb es ihn trotzdem dazu, Akiko zu beobachten, wie sie die verschiedenen Waffen durchprobierte. Bei den Klingen wirkte es zumindest so, als hätte sie schon einmal eine in der Hand gehabt, bei den Äxten schien sie auch noch zu erkennen, wo man sie halten sollte und wo lieber nicht, aber kaum hatte sie den Morgenstern in die Hand genommen, hätte Arwin ihn ihr am liebsten gleich wieder weggenommen. Zu gross war ihm die Gefahr, dass bei einem Probeschwung die halbe Einrichtung zu Bruch gehen könnte. Glücklicherweise bemerkte sie das selbst, denn schnell hatte sie die Waffe wieder abgelegt. Allgemein schien sie sehr wenig Erfahrung im Umgang mit Waffen oder Werkzeugen zu haben, was den Schmied etwas erstaunte. Er hätte die beiden Fremden am ehesten als Waldläufer oder Reisende eingeschätzt, aber Akiko verhielt sich gerade wie eine absolute Städterin. Allmählich konnte er sie schon deutlicher von Syrena unterscheiden, besonders nachdem sie unbeholfen versucht hatte, einen Jagdbogen zu spannen.
Resigniert trat sie wieder aus der Kammer. War sie tatsächlich etwas bleich um die Nase? Arwin warf einen Blick auf seine glühende Esse. Er war den Rauch und die Dämpfe in der Schmiede gewohnt, aber möglicherweise sollte er wieder einmal lüften.
Akiko probierte inzwischen den Kampfstab ihres stillen Begleiters, wog ihn prüfend in der Hand. Diese Waffe schien ihr deutlich besser zu liegen. Ob ihres Aufrufes hob Arwin zweifelnd die Augenbrauen. Das war ja ‘mal eine Erleuchtung! Er traute ihr nur nicht richtig. Wie sollte man auf einen Griff die richtige Waffe erkennen, ohne sie je geübt zu haben. Dann zuckte er jedoch lediglich mit den Schultern. Ein Speer war so gut wie jede andere Waffe, passte zu einer schlanken Person und konnte sehr gut zur Jagd und zur Verteidigung eingesetzt werden.
„Möglicherweise könnte ich euch einen anfertigen, wenn Ihr mir Euer Schwert überlässt“, schlug er vor. „Ich behalte den Stahl und die Hälfte der Edelsteine, falls sie echt sind, und gebe Euch dafür einen einfachen Speer für Eure Grösse und Eure Kraft. Ihr solltet mit einer Standartausführung beginnen.“
Sogleich schalt er sich einen Narren, wieso hatte er dieses Angebot gemacht? Mit dem Schwert konnte etwas nicht stimmen, warum würde die Frau es sonst mit sich herumtragen, wenn sie doch keine Ahnung hatte, wie es einzusetzen war.
„Aber versichert mir bitte erst, dass der vorherige Besitzer dieses Schwertes nicht irgendwann in meine Schmiede spazieren wird“, sinnierte er, während er nachdenklich die Klinge betrachtete. „Und dass ich mich damit nicht der Hehlerei strafbar mache.“ Dass Akiko den Vorbesitzer besiegt haben könnte, glaubte er kaum. Dazu müsste man wissen, wie zumindest eine der Waffen in seiner Kammer gebraucht werden mussten.
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BeitragThema: Re: Arwins Waffenschmiede   Arwins Waffenschmiede Icon_minitimeSo Apr 23, 2017 6:50 pm

Akiko hatte das komplette Arsenal des Schmiedes durchprobiert und wirkte leicht blass um die Nase, als sie die Waffenkammer wieder verließ. Eine solche Übermacht an Schmiedekunst war fast schon erdrückend. Die meisten Waffen wurden gefertigt um Mensch und Tier das Lebenslicht zu löschen. Das war mit ein Grund, warum sich Kha damals für den Bô-Stab entschied. Er diente vorrangig der Verteidigung. Wobei der Jäger mit ihm auch problemlos töten konnte. Eine Eigenschaft die nur sehr wenige dieser Waffe zutrauten. Das hatte ihm schon einige Male das Leben gerettet. Ein gezielter Treffer auf Kehlkopf oder Brustbeinspitze konnte tödlich enden, ebenso ein hart geführter Streich in den Nacken oder mit dem Stabende gegen die Stirn ausgeführt. Meist jedoch legte Kha es höchstens darauf an, seinen Gegnern das Bewusstsein zu rauben. Dies reichte völlig aus um zu fliehen, sie zu fesseln oder bei der Jagd die Beute dann mit dem Dolch zu töten. Als seine Begleiterin nun seine Waffe ergriff und prüfend wiegte, konnte er ihr ansehen das sie erstaunt war, wie gut er in der Hand lag. Das Holz aus dem er gefertigt war war sehr stabil, dabei aber leicht und über die Jahre sehr glatt und geschmeidig geworden. Mit jedem Jahr das er ihn führte, lag der Bô-Stab besser in der Hand. Dünne, meist schon leicht speckige Wickel verbesserten den Halt und halfen mehr Kraft in den Schwung, Schlag oder Streich zu legen, den man ausführen wollte. Es dauerte nicht lange und Akiko schien endlich eine Entscheidung getroffen zu haben. Sie nannte eine Waffe, die Arwin scheinbar nicht in seiner Kammer hatte. Einen Speer. Schweigend nahm er seine Waffe wieder entgegen und steckte sie zurück in die Haltung auf seinem Rücken. Der Gedankengang war gar nicht so schlecht. Sicher empfand auch Akiko den Stab als zu ungefährlich und unscheinbar. Die Klinge am Ende eines Speers würde ihr mehr Sicherheit vermitteln. Und wenn sie lernte diesen gut zu führen, würde sie eine gefährliche und effektive Waffe besitzen. Kha nickte nachdenklich auf ihre Äußerung hin und blickte zum Schmied, der der jungen Frau ein gutes Angebot machte. Er wollte ihr Schwert sozusagen als Bezahlung für einen einfachen, von ihm angefertigten Speer einsetzen. Das wäre ein fairer Tausch. Doch ihm kamen Zweifel. Zweifel die Kha durchaus verstand. Akiko führte ein wertvolles, mit Edelsteinen besetztes Schwert bei sich, das sie weder führen konnte, noch passte es zu ihrem Erscheinungsbild. Es war eindeutig Diebesgut. Vorsichtig versuchte sich der Jäger in das Gespräch ein zu bringen. "Ihr seit an dem Stahl der Klinge interessiert. Vielleicht könnt ihr diesen ja direkt weiter verarbeiten und die Edelsteine aus dem Griff entfernen. Das Schwert selbst ist nur ein nutzloses Schmuckstück gewesen und wurde nie für etwas anderes verwendet." ,meinte er sachlich und löste den kleinen Beutel von seinem Gürtel, in dem er die Münzen aufbewahrte, die er für den Verkauf seiner Felljacke bekommen hatte. "Falls ihr noch mehr Stahl benötigt, werden wir diesen natürlich bezahlen."
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BeitragThema: Re: Arwins Waffenschmiede   Arwins Waffenschmiede Icon_minitimeDo Mai 25, 2017 9:33 pm

„So ist es“, pflichtete Akiko bei.
„Wenn ich der Sohn geworden wäre, den sich Papa insgeheim immer gewünscht hatte, dann hätte ich wohl eher gelernt das Schwert zu führen. Aber es hat halt nicht sein sollen“, erklärte sie amüsiert.
„Ich weiß, dass er mir dennoch vergeben würde, wenn ich das Erbstück jetzt gegen eine andere Waffe eintauschen würde. Denn heute muss ich schließlich auf mich selbst aufpassen…“
Leicht lächelnd schwieg sie einige Augenblicke, so als wäre sie in Erinnerungen versunken. „Ich trage Papa und die Erinnerungen an ihn in meinem Herz. Dort ist er immer noch lebendig. Ob ich das Schwert weiterhin besitze oder nicht ändert nichts… sicher habt ihr auch einen lieben Menschen, den ihr im Herzen tragt. Ich glaube, ihr könnt das verstehen“, entgegnete sie dem Schmied und hielt ihm das Schwert entgegen.
„Ihr macht mir einen aufrichtigen Eindruck. Und ich danke euch sehr für euer Angebot. Ich überlasse euch das Schwert im Tausch gegen einen Speer. Und wie Kha bereits erwähnte zahlen wir den Rest, sollte es nicht genügen.“
Entschlossen überreichte sie Arwin das Schwert und lächelte zufrieden.
Auf dem Tisch stand immer noch Akikos Teetasse, welche sie nun holte und noch einen Schluck trank. Mit der Tasse in der Hand wand sie sich wieder an den Schmied. Spielerisch ließ sie ihren Zeigefinger über den Rand gleiten.
Es schien nun ein guter Moment zu sein um sich zu verabschieden.
„Wie lange werdet ihr für die Arbeit brauchen? Wann darf ich euch wieder aufsuchen?“, fragte sie abschließend.
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BeitragThema: Re: Arwins Waffenschmiede   Arwins Waffenschmiede Icon_minitimeMi Mai 31, 2017 3:19 pm

Arwin runzelte die Stirn. Während ihm Khas Worte einleuchteten, das Schwert wirkte wirklich eher wie ein Schmuckstück denn eine richtige Waffe, brachten ihn Akikos Worte wieder ins Zweifeln. Ihre Geschichte über den Vater war eindeutig gelogen, wie Syrena blähte sie leicht die Nasenflügel und es bildete sich eine kleine Falte zum Mund. Und angesichts der Tatsache, dass seine Mutter ihnen sicher alles über seine Geliebte erzählt hatte, wirkte der Zusatz über den „lieben Menschen, den er im Herzen trage“ so offensichtlich schmeichlerisch, dass er ihr beinahe zornig das Schwert zurückgegeben und die beiden aus seiner Schmiede fortgeschickt hätte. Sein Gesicht wurde hart, misstrauisch blickte er der Frau, die für einen Moment so offen gewirkt hatte, in ihre Augen. Das Grün half ihm, die Erinnerung an Syrena von ihr zu trennen und sich abzugrenzen.
„Bitte beleidigt mich nicht. Ich bin zwar nur ein Schmied, aber nicht dumm“, erwiderte er schliesslich trocken. Sein Blick wanderte zu Kha und wurde etwas freundlicher, denn der Mann wirkte ehrlich aufrichtig. „Kommt morgen nach dem Mittag wieder. Ihr könnt mich für meine Arbeit bezahlen und die Edelsteine behalten, der Stahl sollte reichen.“
Er schlug das ominöse Schwert in ein Tuch ein und legte es zur Seite. „Guten Abend“, wünschte er seinen Gästen und hob sein Werkzeug auf, um sie zum Gehen zu Bewegen und um mit seiner Arbeit fortzufahren.
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BeitragThema: Re: Arwins Waffenschmiede   Arwins Waffenschmiede Icon_minitimeDo Jun 01, 2017 10:24 pm

Kha hatte Mühe sein Erstaunen über Akiko und ihr Verhalten nicht zu zeigen. Sie hatte eindeutig die falsche Wortwahl getroffen und den Schmied damit gekränkt und misstrauisch gemacht. Dennoch nahm Arwin ihren Auftrag an und fand einen ordentlichen Kompromiss. Er würde sich nur für die Arbeit mit dem Stahl bezahlen lassen und ihnen die Edelsteine wieder mitgeben. So lief er nicht Gefahr irgendwelches Diebesgut zu behalten. Der Jäger nickte ihm dankbar zu und blickte zu seiner Begleiterin. Am Nachmittag des Folgetages würden sie also die Waffe bekommen. Dieser Zeitraum war durchaus vertretbar. Sie würden bis dahin vielleicht ein paar Aufgaben für das Hospiz erledigen können. Um weiteren unangenehmen Situationen zu entgehen, entschied sich auch Kha dafür nun zu gehen. "Habt Dank und guten Abend." ,erwiderte er sachlich und positionierte sich so, dass er hinter Akiko die Schmiede verließ. Das Beste würde es sein, wenn sie nun zu ihrem Zimmer zurück gingen und schlafen würden. Der Tag war lang und anstrengend gewesen und viele Eindrücke hatten auf sie gewirkt. Fast schon erleichtert atmete der Schwarzhaarige tief ein als er endlich im Freien war. Die Hitze der Schmiede hatte ihm zugesetzt. Er war die Eiseskälte in den Gebirgen gewöhnt. Ein solch überhitzter Raum war für Kha erdrückend. Der Jäger verzichtete darauf die junge Diebin auf ihren Fehler hin zu weisen. Die Reaktion von Arwin war eindeutig gewesen und bedarf keiner Erklärung. Müde richtete er sein krapprotes Hemd, fuhr sich über die Schläfen und lief in Richtung Hospiz.
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BeitragThema: Re: Arwins Waffenschmiede   Arwins Waffenschmiede Icon_minitimeSa Jun 03, 2017 8:55 pm

Die Geschichte, die Akiko in der Eile des Moments erfunden hatte, war von vorne bis hinten erfunden. Und der Schmied hatte es sofort herausgefunden. Grimmig blickte sie ihn an, als er ihr mehr widerwillig das Schwert abnahm. Ihr Herz bebte vor Wut, doch was sollte sie ihm erwidern?! ….Gar nichts…
Jede weitere Lüge würde er wahrscheinlich auch erkennen. Und dann würde er sich vielleicht doch noch weigern den Speer anzufertigen. Auch, wenn ihr die Tatsache gar nicht gefiel, war sie momentan ziemlich abhängig von ihm. Sicher gab es noch andere Schmiede in der Stadt – sie war groß – aber ob sie dort einen finden würde, der ihr einen Speer fertigte war fraglich.
Zornig ballte sie ihre Hände zu Fäusten, drehte sich um und verließ wortlos die Schmiede.
Mit jedem weiteren Schritt wuchs die Wut in ihr. Sie fühlte sich, als würden unzählige lachende Gesichter hinter ihrem Rücken umherwandern und sie verspotten. Das hatte auch Arwin getan.
Wütend kickte sie einen kleinen Kieselstein beiseite, der ihren Weg kreuzte. Das nächste Opfer war ein Maistock, dessen gelben Blüten eigentlich recht freundlich aussahen. Wütend trampelte sie darauf herum, marschierte noch einige Meter weiter und war dann außer Hörweite der Schmiede.
„Dieser arrogante, blöde Fettsack!! GRRRR!! Ich hasse ihn! Was bildet der sich eigentlich ein?!Schweindehund! Drecksack! Scheißkerl! Bastard!!“, brüllte sie nun wutentbrannt und ohne jegliche Hemmungen.
Es war unglaublich welchen unsittlichen Wortschatz die junge Dame hatte.
Erneut ballte sie ihre Hände zu Fäusten, sodass sich ihre Fingernägel schon in die Haut bohrten. Doch das war ihr egal. Kha schenkte sie keine Beachtung, wenngleich er eigentlich ihren Dank verdient hätte. Ohne seine Hilfe und seine vertrauensvollen Worte, wäre die ganze Sache wohl ohnehin geplatzt. Inzwischen war die Sonne fast untergegangen, der Himmel verdunkelte sich langsam und die ersten Sterne am Himmel wurde blass sichtbar. Akiko lief mit Kha wieder in Richtung Hospiz. Die beiden hatten fast den Marktplatz erreicht, als Akiko innehielt und stehenblieb. Von einem Moment auf den anderen war ihre Wut wie weggeblasen. Wie erstarrt blickte sie auf den Marktplatz, den nun weniger Leute überquerten als heute Mittag. Der Grund ihres Zögerns war eine Gestalt, die in einiger Entfernung vorübergelaufen war, ohne Notiz von ihr zu nehmen. In ihren Augen spiegelte sich nun Angst wieder. Sie schluckte. Ihr jagte ein kalter Schauer über den Rücken. Ihr gerade noch tobendes Herz schien nun immer langsamer zu schlagen, so als wäre es ebenso geschockt wie sie selbst.
Das war pure Angst. Angst, dass Akiko sich die Gestalt nicht nur eingebildet hatte. Angst, dass ihre Augen ihr keinen Streich gespielt hatten. Frederick…er war einer der Banditen, die den Auftrag hatten sie zu töten. Auch er hatte sie lange Zeit verfolgt…bis sie in den Fluss fiel und den Wasserfall hinunter stürzte…Sollte er gerade eben wirklich über den Marktplatz gelaufen sein?! Hier in Tinae?!
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BeitragThema: Re: Arwins Waffenschmiede   Arwins Waffenschmiede Icon_minitimeSo Jul 02, 2017 4:03 pm

Akiko verließ ohne ein weiteres Wort die Schmiede. Das sollte die Situation entschärfen und bald wieder Ruhe in die Gemüter bringen. So hatte es Kha zumindest vermutet. Doch stattdessen stieg die Wut in der jungen Frau immer weiter an, sie trat Steinchen aus dem Weg und trampelte mit voller Absicht auf unbeteiligten Blüten herum, bis sie sich schließlich auch verbal entlud. Laut fluchend und brüllend stampfte sie vor dem Jäger die enge Gasse hinab. Erneut wurde der Schwarzhaarige von ihrem Benehmen überrascht und sprachlos gemacht. Aus großen Augen sah er zu ihrem Hinterkopf. Warum sie so wütend war und was genau sie da heraus spie ging bei all der Verwunderung glatt verloren. Dafür löste es etwas anderes bei ihm aus. Belustigung. Nicht das er seine Begleiterin aufgrund ihrer gefühlten Bloßstellung auslachte. Nein es hatte einen anderen Grund, dass der Jäger Mühe hatte ein Lachen zu verkneifen. Dieses hemmungslose Fluchen und Toben kannte er von seiner jüngsten Schwester. Rhiuh war sehr temperamentvoll gewesen. Oft genug war sie, genau wie Akiko grade jetzt, vor ihm her gestampft und hatte lauthals geschrien und sich über alles mögliche beschwert. Meist waren es die Gepflogenheiten innerhalb der Dorfgemeinschaft die sie aufgeregt hatten. Die Stellung der Frau im Allgemeinen. Das sie nicht mit auf die Jagt durfte oder ähnliches. Kha hatte nie versucht sie zu beruhigen oder sie vom Gegenteil zu überzeugen. Der große Bruder war ihr meist nur gefolgt und hatte in sich hinein gelacht. Für die Stimme der Vernunft war seine andere Schwester Ehnameh zuständig gewesen. Die Mädchen hätten nicht verschiedener sein können. Akiko erinnerte ihn grade sehr stark an Rhiuh. Für einen Augenblick glaubte er die 14jährige vor sich laufen zu sehen. Wie sie sich über ein Verbot oder eine Strafe ihres Lehrmeisters aufregte, fluchte und nach allem trat was sich ihr in den Weg stellte. Auch sie hatte schon in ihren jungen Jahren unzählige Schimpfwörter gekannt und sogar neue erfunden wenn sie in Rage war. Kha konnte sich ein leises Kichern nun nicht mehr verkneifen. Diese unbeschwerten Erinnerungen an seine Geschwister taten gut. Grade, als das Lachen beinahe aus ihm heraus gebrochen wäre, hielt Akiko inne und verstummte. Das Trugbild seiner kleinen Schwester erlosch. Stattdessen lief er der jungen, weißhaarigen Frau in den Rücken und schnappte nach Luft. Mühsam versuchte Kha sich wieder zu fangen und blieb neben ihr stehen. Mit einem breiten Lächeln im Gesicht sah er zu Akiko hinüber und bemerkte den plötzlichen Wandel in ihren Zügen. Sie starrte über den Marktplatz und bewegte sich kein Stück. Verwundert hob auch Kha den Blick über die gepflasterte Fläche, konnte aber niemanden sehen, von dem er wusste, dass er solch eine Wirkung auf die junge Frau hatte. Leichte Besorgnis keimte in ihm auf. "Ist etwas nicht in Ordnung Akiko?" ,fragte er sie direkt.
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BeitragThema: Re: Arwins Waffenschmiede   Arwins Waffenschmiede Icon_minitimeDo Nov 23, 2017 5:42 pm

Der Schreck saß ihr in allen Knochen. Voller Anspannung blickte Akiko noch einige Momente suchend in die Ferne. Den leichten Schubs, den Kha ihr gab, als er ungewollt in ihren Rücken lief, nahm sie offenbar kaum wahr. Da die junge Frau Kha keine Antwort gab fragte er sie ein zweites Mal ob etwas nicht in Ordnung sei. Immer noch das Gelände absuchend musste sie feststellen… das sie nichts feststellen konnte. Einzelne Personen kreuzten den Marktplatz und liefen entlang der Straßen und Gassen, aber alle waren ihr fremd. Sie legte die Hand auf ihre Stirn und versuchte sich wieder zu beruhigen. Vermutlich war sie nur ihrer eigenen Angst auf den Leim gegangen. Ihre Finger glitten durch ihre Haare und endlich gab sie auch Kha eine Antwort.
„Entschuldigt bitte. Ich sehe schon Gespenster. Der Tag war lang und ich bin wohl doch müder als ich dachte. Außerdem kann ich den Waffenschmied nicht ausstehen. Dieser Widerling bringt mich auf die Palme!“
Das musste unbedingt erwähnt werden.
„Wisst ihr, was wir jetzt eigentlich brauchen?! Einen Schlummerdrunk!“, sagte sie energisch und stütze beide Hände in ihre Hüften.
„Einen hochprozentigen! Der lässt die Sorgen vergessen und schlafen kann man danach auch wunderbar. Also lasst uns ein Wirtshaus suchen“, schlug sie plötzlich begeistert vor. Das war die Lösung. Es war schon – gefühlt – eine Ewigkeit her, dass Akiko einen guten Tropfen genossen hatte.
Mit ein wenig Alkohol im Blut würde sie sicher Ihre Sorgen betäuben können. Und nach diesem Schrecken war das genau das, was sie jetzt brauchte. Und wenn sie den armen Kha so ansah, dann würde es ihm auch gut tun. Immerhin schleppte er auch genug Ballast mit sich herum.
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Kha Temeh
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BeitragThema: Re: Arwins Waffenschmiede   Arwins Waffenschmiede Icon_minitimeMi Dez 27, 2017 10:23 pm

Auf seine Worte bekam er keine Antwort. Noch immer suchten ihre Augen unablässig die gepflasterte Fläche ab. Kha glaubte fast schon ihren Herzschlag sehen zu können, so bebte ihr Körper. Zwar langsam dafür schwer und voller Angst ging ihr Atem. Er kannte diesen Ausdruck in ihren Augen. Schwer schluckte der Jäger, dem der Hals vor Sorge trocken wurde, und ließ den Blick auch noch einmal über den Marktplatz schweifen. Erst als er sie erneut mit ihrem Namen ansprach, schien es bei ihr an zu kommen. Sie griff sich an die Stirn und ein Teil der Anspannung fiel von ihr ab. Sie sagte sie habe ein Gespenst gesehen. Dem Schwarzhaarigen war dieses Phänomen wohl bekannt. Hoch oben in den Bergen, in seiner Heimat, kam es öfter vor, das man glaubte eine Gestalt oder gar ein Ungeheuer im dichten Schneetreiben zu sehen. Oft waren es nur Umrisse von Felsen oder alte Baumgerippe. Doch solch ein 'Gespenst' hatte schon der ein oder anderen armen Seele das Leben gekostet, wenn sie diesem in einen Schneesturm hinein folgte. Er selbst hatte nach der Auslöschung seines Dorfes fiele solcher Halluzinationen gehabt. Über Jahre. Geliebte Menschen im Nebel und Sturm gesehen oder war schweißgebadet beim Anblick der Mörder aus einem Albtraum hochgeschreckt. Letzteres schien nun auch Akiko widerfahren zu sein. Ihrem Blick nach, war der Geist kein guter gewesen. Sie schob es auf den langen, anstrengenden Tag und ihre Begegnung mit Arwin dem Schmied. Es blieb auch nicht verschwiegen was sie von diesem hielt. Ganz nach seiner Art behielt Kha seinen Kommentar für sich. Er hatte den Schmied als sehr hilfsbereit und kompetent kennengelernt. Ein einsamer Mann und Vater, der um seine verschwundene Frau trauerte. Sicher, die Begegnung mit der Silberhaarigen hatte ihn aus der Bahn geworfen und seine Begleiterin verunsichert. Kein guter Start. Aber das war vorerst unwichtig. Er wollte für sie den gewünschten Speer anfertigen, mehr war nicht von Belang. Somit schwieg der Jäger über ihre Beschwerde und kratzte sich verunsichert am Kopf, als sie etwas von einem Schlummertrunk sagte. „Einen hochprozentigen?“ ,wiederholte er und sah sich sogleich in den Straßen in ihrem Umkreis um. Ihm waren die Schenken mit den besonderen Schildern schon mehrmals aufgefallen. Es gefiel ihm die seltsamen Namen zu entziffern. `Zum fliegenden Eber` oder `Die goldene Gans` hießen sie. Dabei besaßen die großen, hölzernen Bretter die über den Türen hingen noch lustige Schnitzereien und Abbildungen. Kha hatte auch schon das ein oder andere Wirtshaus betreten. Es war in den Jahren nicht oft vorgekommen und wie zu erwarten war, vertrug der Schwarzhaarige auch nicht viel, dennoch kannte er die Gepflogenheiten dort. In den kleinen Dörfern die er durchquert hatte gab es meist nur ein einziges Wirtshaus und man gab auf die Gäste acht. Der Jäger hatte einige Stunden dort zugebracht und einfach nur beobachtet was geschah. Dabei hatten sich die Dorfbewohner hin und wieder zu ihm gesellt und versucht ein Gespräch mit ihm zu führen. Oft war er es gewesen, der sie schließlich mit Fragen gelöchert hatte. Über sich gab er kaum etwas preis. Natürlich blieb es da auch nicht aus, dass man ihm eines dieser hochprozentigen Getränke ausgegeben hatte. War es nur ein dünnes Bier oder leichter Wein, so kam der Jäger damit grade noch zurecht. Wurde es aber stärker und süßer, stieg es ihm schnell zu Kopf. In seiner Heimat gab es kaum alkoholische Getränke. Es gab nichts woraus man Alkohol hätte gewinnen können. Die Händler brachten hin und wieder Wein hinauf. Erst jetzt wusste Kha, wie sehr man diesen für die Dorfbewohner gesteckt hatte. Seine Erinnerungen an richtigen Alkohol waren nicht sehr gut. Der Fremde war wie krank davon geworden. Übelkeit, Schwindel, Erbrechen und verschwommenes Sehen waren die stärksten Symptome. Es dauerte länger als bei den anderen Leuten unten in den Dörfern, bis sein Körper das Zellgift wieder abgebaut hatte. Seine Leber war es einfach nicht gewöhnt. Ein Mann hatte es ganz treffend formuliert: Er war ein günstiger Freund und schlechter Gast. Die Schenke verdiente an ihm wenig, dafür musste ein Freund ihm nicht viel ausgeben.
Mit gemischten Gefühlen hörte er den Plan seiner Begleiterin. Aber so wie er den Sinn dieser Schenken einschätzte und die Veränderungen der Gäste beobachtet hatte, stimmte er mit ihr überein. Sie würde ihre Sorgen vergessen und tief schlafen können. Vielleicht tat ihr das ganz gut. Somit nickte er schließlich. „Gut lasst uns gehen. Ich habe ein Gasthaus gesehen, nicht weit von hier. Es hieß Feentau. Dort wird man sicher euren Schlummertrunk ausschenken.“ Er deutete erneut ein leichtes Nicken in eine Richtung an und wies zugleich mit dem Finger in die selbige. Wenn es nach ihm ging, hätte er auch ohne einen Besuch solch eines Wirtshauses gut geschlafen. Zumindest wäre es ihm nicht schwer gefallen ein zu schlafen. Ob der Schlaf dann auch gut gewesen wäre, war natürlich nicht sicher. Sie überquerten schnellen Schrittes den fast leeren Marktplatz und betraten eine der Seitengassen. Schon sah man das hübsch verzierte Schild über der hölzernen Tür baumeln. Es fiel warmes Licht durch die Ritzen. Noch einmal richtete Kha sein Hemd, rückte den Stab zurecht und prüfte ob der Beutel mit dem Geld noch an seinem Gürtel hing, bevor er an die Tür klopfte und seiner Begleiterin natürlich den Vortritt ließ, nachdem der die Tür aufgeschoben hatte.

→ Gasthaus Feentau
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