Amanohara
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Amanohara

die Welt liegt in Trümmern, wer wird sich um sie kümmern? Wer wird sie beherrschen? - deutschsprachiges Fantasy-RPG
 
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Zeit
Wetter und Zeit

Es ist Morgen, 7.00 Uhr

Nach einer klaren Nacht ziehen nun von Osten her Wolken auf. Über dem nördlichen Meer braut sich eine Front zusammen, die auch bereits von der Küste aus zu sehen ist. Es herrscht ein feuchter Ostwind.
In Tinae geht etwas verspätet die Sonne auf, noch wird der Himmel lediglich von einzelnen Schäfchenwolken bedeckt.
In der Höhe liegt Raureif bei spätwinterlichen Temperaturen, auf tieferen Ebenen ist es trocken und etwas wärmer bei leichtem Südostwind.
Im Südenwesten ist es vorläufig noch klar und es ist ein schöner Sonnenaufgang zu geniessen.
Was gerade los ist
Ereignisse & Plots

Ereignisse:
Die Gildenkämpfe haben sich gelegt, doch die unmittelbaren Folgen sind deutlich sichtbar: verbarrikadierte, beschädigte oder sogar abgebrannte Häuser und unzählige Verletzte. Die Säle der Heilergilde sind zum Bersten voll und es fehlt an fast allem: Material, Platz und Helfer. Jede helfende Hand ist sofort willkommen.
Die Aufräumarbeiten sind schneller angelaufen, aber auch hier könnten zusätzliche Arbeitskräfte gebraucht werden.
Zudem wollen manche Gilden ihre Position verstärken und sind nun auf der Suche nach neuen Mitgliedern.

Plots:
- Eine Elfe in Amanohara?
- Wir waren es nicht!
- Mirars Vermächtnis
- Rekruten gesucht
- Gelehrte verschollen

 

 Branwens Tempel

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BeitragThema: Branwens Tempel   Branwens Tempel Icon_minitimeSo Mai 18, 2014 6:05 pm

Am Branwen-Platz ragt hinter den verwitterten Steinsockel ein grosser Bau im elfischen Stil auf. Es ist mutmasslich das älteste Gebäude der Stadt und stammt definitiv noch aus der Zeit, als Elfen Saneyd bevölkerten. Vom Platz aus erblickt man zwei grössmässig identische, zusammengebaute hohe Kuppelbauten. Durch das reich verzierte Protal gelangt man als erstes in den eigentlichen Tempel, ein hoher Säulenbau, in dem eine fünf Schritt hohe Statue von Branwen steht und davor ein mit Früchten beladener Opferaltar. Durch diesen gelangt man einerseits in die Bibliothek, ein ebenso hoher Saal, der teilweise durch zwei Balkone in drei Ebenen unterteilt wurde. Natürlich ist jede Wand mit einem Bücherregal belegt. In der Mitte des Saal, wo er noch die volle Höhe hat, fällt durch eine Glaskuppel Licht auf das Steinboden, wo diverse Bänke und Lesetische stehen. Unter anderem findet sich dort auch eine grosse Theke, wo einem ein hilfbereiter Priester bei der Suche nach Information berät. Gegen eine Gebür kann man hier auch Abschriften oder Bücher erwerben. Diverse Abgänge führen in die weitläufigen Katakomben, in denen tausende weitere, zum Teil sehr alte Bücher gelagert werden. Zu diesem Irrgarten haben nur Priester und Priesterinnen Zutritt, da hier unten tausende wertvolle, zum Teil uralte Bücher und Urkunden aufbewahrt werden. Zudem würden sich Unkundige in den Katakomben hilfslos verirren und bei deren Ausdehnung wäre auch nicht sichergestellt, dass sie genug schnell wieder gefunden würden.

Der hintere Anbau dient als Wohn- und Schlafbereich der Priesterinnen und Priester. Diese sind alle in lange Tuniken gekleidet und tragen leichte Sandalen oder sind zum Teil auch barfuss unterwegs. Leider enttäuschen sie dadurch gelegentlich die Hoffnungen von abenteuerlustigen Besuchern, da keine von ihnen unbekleidet herumläuft.
Mehr Glück könnte dieser Besucher in den Bädern haben: hinter dem Wohnbereich erhebt sich ein weitere Anbau mit zwei Kuppeln, die jedoch nur halb so hoch wie die vorherigen sind. In diesem Anbau befinden sich eine wunderschöne Badelandschaft mit unterschiedlichen Becken und Dampfbädern, in dem sich nicht nur Priester und Priesterinnen vergnügen können. Der aussenstehende Besucher zahlt für den Eintritt eine angemessene Spende an den Tempel, die er jedoch nicht bereuen wird.
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BeitragThema: Re: Branwens Tempel   Branwens Tempel Icon_minitimeMo Jun 16, 2014 8:51 pm

Daewyn trat durch das offene Portal und blieb erst einmal staunend stehen. Hatte sie geglaubt, dass sie nach dem Äusseren Anblick des Tempels nichts mehr beeindrucken könnte, so hatte sie sich absolut geirrt. Denn diese Halle übertraf ihre Vorstellung um Weites. Elegant schwangen sich die schmalen Säulen in die Höhe, trugen federleicht eine Decke aus weissem Gestein und schwarzem Metall, die in der Mitte ein Geflecht aus Metall und Glas bildete. Durch diese fielen Sonnenstrahlen ins Tempelinnere und beleuchteten golden den Kopf der riesigen Statue der Göttin. Wenn die Sonne in ihrem Zenit stand, musste sie die Göttin in goldenes Licht hüllen. Diese Architektur hatte etwas Übermenschliches und konnte nur von Elfen stammen.
Als Daewyn den Blick senkte, bemerkte sie die farbenfrohen Fruchtkörbe auf dem Altar, sowie den reich verzierten Boden. In das Muster aus verschiedenfarbenen Steinplatten eingelassen fand sich ein farbenprächtiges Mosaik, das eine Libelle in ihren ganzen Facetten darstellte. Unwillkürlich fiel ihr auch die eingravierte Libelle auf der Portaltüre auf. War dies das Symbol des Tempels oder der Göttin?
Im Raum hielten sich einige Priesterinnen und Priester auf, sie waren jedoch alle bekleidet, ebenso das Abbild der Göttin. Daewyn warf einen amüsierten Blick auf Beoris, ob er wohl davon enttäuscht war?
Nun, da sie sich einigermassen von ihrem Staunen erholt hatte, erinnerte sie sich an den eigentlichen Grund, warum sie den Tempel besuchten. „Äh, den Tempel haben wir gefunden, aber wo ist nun diese Bibliothek? Sieht nicht so aus, als würden sie hier viel aufs Lesen geben“, fügte sie hinzu und blickte leicht ratlos durch die grosse Halle.
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BeitragThema: Re: Branwens Tempel   Branwens Tempel Icon_minitimeSo Jul 13, 2014 8:10 pm

Der Tempel war einfach ein beeindruckendes Gebäude, man konnte nicht umhin diese Beobachtung zu machen. Der Boden, wenn auch schon leicht zerlaufen, zeigte unglaublich detaillierte Mosaike, die Säulen waren schmal und unwillkürlich fragte man sich, wie sie das Gewicht der riesigen Kuppel tragen konnten, die durch ihre Glaseinsätze genug Licht in das Innere ließ um alles auszuleuchten. Am auffälligsten war natürlich die Branwen-Statue mit dem großen Opferaltar, aber überall gab es kleine Alkoven, wo noch andere Statuen standen und wo man beten konnte. Links in dem großen Saal gab es eine große Flügeltür, von der nur einer geöffnet war, dies war der Weg zur Bibliothek wie er wusste. Er zeigte mit der Hand auf die Tür und sagte zu Daewyn: "Hinter dieser Tür, sie führt direkt in die Bibliothek. Dort hinten gibt es noch eine kleinere Tür, die in den Badebereich führt."
Ohne einen Kommentar abzuwarten setzte er sich in Richtung Bibliothek in Bewegung, dort mochte er es lieber. Er war kein sehr gläubiger Mensch und die ganzen Riten kamen ihm komisch vor. Die Bibliothek war ein Ort des Wissens, weniger des Okkultismus, was ihm deutlich mehr zusprach.
Mit aller gebotenen Ruhe bewegte er sich durch den Tempel, vorbei an betenden Menschen vor Altaren, Personen die heilige Gegenstände in der Hand hielten und dabei murmelnd durch die Halle schritten und kleinen Gruppen, die gebannt einem der Mönche lauschten. Trotz der vielen menschen war es hier und in der Bibliothek immer sehr still, als ob die Konstruktion all das Gemurmel verschlucken würde. Er schaute sich um, seine Begleiter schienen den gewaltigen Komplex immenroch zu bestaunen. Er konnte es ihnen nicht verübeln.
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BeitragThema: Re: Branwens Tempel   Branwens Tempel Icon_minitimeDi Sep 30, 2014 11:25 pm

Glücklicherweise kannte sich Mei hier aus und Daewyn folgte ihm schweigend durch die Tempelhalle. Sie traute sich gar nicht, irgendetwas zu sagen, als würde der Raum selbst Ruhe für die Andacht und Besinnung verlangen. Der Tempel war nun einmal einfach überwältigend.
Zugleich bedauernd als auch erleichtert trat sie daher durch die offen stehende Türe – und blieb erneut mit offenem Mund angewurzelt stehen. Diese Halle war beinahe ebenso gross wie die vorhergehende. Aber im Gegensatz zur Tempelhalle war sie bis zur Kuppel vollgestopft mit Büchern und Schriftrollen. In bis zu 5 Etagen zwängten sich die Bücherregale auf Balkone, die man anscheinend nur über die seltsamen Seilaufzüge erreichen konnte. Daewyn zweifelte keinen Moment daran, dass diese Halle von denselben Händen gebaut worden waren wie der Tempel, die geschwungenen Geländer und schlanken Säulen setzten sich hier fort, wenn auch in grösserer Anzahl. Die Kuppel bestand aus einem identischen Glas-Metall-Geflecht, nur dass hier das Tageslicht auf einen grossen runden Tisch ähnlich einer Theke fiel.
Zögernd setzte sich Daewyn wieder in Bewegung, wobei sie den Kopf in den Nacken legte und staunend die Halle betrachtete. Fasziniert beobachtete sie einen Priester, der mit einer dieser Seilaufzüge nach oben schwebte, bei der gewünschten Etage ruhig von der hängenden Plattform trat und zwischen den Bücherregalen verschwand.
Daewyn senkte den Blick wieder und drehte sich zu ihren Begleitern um. Beoris Gesicht zeigte das gleiche Staunen, das wahrscheinlich auch ihr eigenes Gesicht zeichnete. Mei dagegen beobachtete sie lächelnd. Sie erwiderte sein Lächeln und zuckte mit den Schultern. Gegen eine solche Überwältigung konnte man sich nun mal nicht wehren.
Leicht benommen schüttelte sie den Kopf und versuchte sich wieder auf ihre eigentlichen Absichten hier zu konzentrieren. Entschlossen schritt sie zwischen den Lesebänken auf die Theke zu.
„Guten Morgen“, begrüsste sie den Priester dahinter freundlich. „Sicherlich könnt Ihr uns weiterhelfen. Wir suchen einen Kundigen in Wappenkunde und möglicherweise auch Geschichte.“
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BeitragThema: Re: Branwens Tempel   Branwens Tempel Icon_minitimeSa Nov 15, 2014 1:44 pm

Schweigend folgte er Mei, der sich schnell durch den Altarraum bewegte. Er selbst wäre gerne ein wenig länger verweilt, um die ganze Pracht zu bestaunen. Der ganze Raum war voller Schmuck und man konnte vermutlich mehrere Stunden damit zubringen, alles genau betrachten und Tage die ganze darin verborgene Symbolik entschlüsseln zu wollen. Er hatte vor einigen Jahren mal ein Buch in der Hand gehabt, dass sich mit religiöser Symbolik beschäftigt hatte. Damals hatte er es gelangweilt recht schnell beisete gelegt, doch nun wünschte er sich, dass er sich eingehender damit beschäftigt hätte. Dunkel erinnerte er sich, dass bei solchen Bauten nichts dem Zufall überlassen wurde. Die Ausrichtung ddes Altars, die Anzahl irgendwelcher Statuen, die Winkel, in denen sie zum Altar standen, nichts davon war zufällig. Doch während er noch mit leichtem Bedauern Mei aus dem Raum und in die Bibliothek folgte, verflog jeglicher Gedanke an den Altarraum wieder. Diese Bibliothek war mindestens genauso beeindruckend. Sie war schlicht gigantisch. Angesichts dieser Anzahl an Büchern und Schriftstücken schien es geradezu unglaublich, dass es hier noch geheime Bücherlager geben sollte. Der Blick wurde eingenommen von riesigen Regalen, einer Unmenge an Büchern und einigen pfiffigen, wenngleich wenig vertrauenserweckend wirkenden, Aufzugsystemen, mit denen man an die oberen Regale kam. Er streckte seine Hand in Richtung der uralten Bücher, die mit abblätternden Goldlettern und brüchigen Ledereinbänden in den Regalen standen, aus. Dann jedoch ließ er sie wieder sinken. Er bemerkte den kritischen Blick eines Priesters, den Daewyn kurz darauf ansprach. Noch immer streng zu ihm blickend, wandte er sich langsam Daewyn zu, während er sagte:
"Folgt dem Gang zum Bereich VI. Dort sind die Bücher, die ihr sucht. Und wo die Bücher sind, sind die Gelehrten nicht weit."
Sie gingen los. Als er sich umdrehte, starrte ihm der Priester noch immer hinterher.
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BeitragThema: Re: Branwens Tempel   Branwens Tempel Icon_minitimeSa Dez 27, 2014 6:39 pm

Amüsiert bemerkte Daewyn den strafenden Blick, den der Priester Beoris zuwarf. Man könnte glauben, er hätte wer weiss was verbrochen, das bedeutend schlimmer wäre als eines der Bücher zu berühren. Wobei sein Finger genau genommen gar nicht bis ans Leder gekommen war. Doch der Bibliothekar blickte drein, als hätte der Ritter gerade seinen Bücherhaufen niedergebrannt.
Glücklicherweise bezog er sie nicht in seinen Groll mit ein – wenn der wüsste –, und gab ihr freundlich Auskunft. Ohne sich länger aufzuhalten, und weil der Priester immer noch leicht misstrauisch auf Beoris schielte, wandte sich Daewyn um und ging in die gewiesene Richtung. Mittlerweile hatte sie sich genug unter Kontrolle, um nicht ständig auf die unglaublichen Aufzüge zu starren und sich einigermassen unauffällig zu bewegen.
Im Mittelgang hingen immer wieder kleine Schilder mit Zahlen und Buchstaben drauf, die anscheinend den Weg zu irgendwas wiesen. Beim Schild mit der Aufschrift „VI“ bog sie in den Seitengang ab und plötzlich standen sie zwischen zwei hohen Regalen. Schon in der Halle war es ruhig gewesen, aber hier war es totenstille, die Wände mussten sämtliche Geräusche verschlucken. Ratlos lies Daewyn ihren Blick über die Regale gleiten. Bei so vielen Büchern, von denen nicht einmal alle beschriftet waren, war wohl nicht dran zu denken, innert nützlicher Frist zum Ziel zu kommen. Sie brauchten definitiv Hilfe.
Fragend blickte sie zu ihren Gefährten und spazierte schliesslich einfach weiter den Gang entlang. Sollte den beiden Männern etwas auffallen, bevor sie einen Gelehrten aufgespürt hatte, konnten sie es immer noch mitteilen. Nach geschätzten 10 Minuten – einer gefühlten Ewigkeit – hatte sie endlich ein Priester aufgespürt. Besagtes Objekt beugte sich über ein kleines Tischchen und – wie hätte es auch anders sein können – las in einem alten Schinken. Daewyn blieb hinter ihm stehen und warf einen Blick auf die aufgeschlagene Seite, für sie ergaben die Lettern aber keinen Sinn. Sie räusperte sich so laut wie möglich und riss den guten Mann damit endlich aus seiner Arbeit. Der Höflichkeit halber liess sie ihm einige Sekunden, um sich von dem Schrecken zu erholen, und schenkte ihm ein bezauberndes Lächeln, bis sie ihn nach dem Wappen fragte: „Wir möchten gerne etwas mehr über ein Wappen erfahren und Euer Bruder an der Theke hat uns hier nach hinten geschickt. Er meinte, Ihr wärt ein grosser Experte in Sachen Wappenkunde.“ Ein bisschen Schmeichelei konnte nie schaden, ihrer Erfahrung nach war dem kaum jemand abgeneigt. „Ein Wappen mit schwarzem Wolfskopf auf weissem Grund. Habt Ihr eine Ahnung, welche Familie so eines trägt?“
Hier hielt sie inne und warf Mei einen kurzen Blick zu. Sie war sich nicht sicher, ob sie die Silberkette wirklich vorzeigen sollten. Möglicherweise wusste der Priester ja bereits, um was für ein Wappen es sich handelte. Wenn nicht… Sollten doch ihre Begleiter auch etwas zum Thema sagen. Seit sie den Tempel betreten hatten, war von ihnen sowieso nicht gerade viel zu hören gewesen.
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BeitragThema: Re: Branwens Tempel   Branwens Tempel Icon_minitimeMi Jan 07, 2015 12:29 pm

Daewyn übernahm das Reden, was ihm ganz Recht war. Er war kein großer Redner und auch keine Ausgeburt an Höflichkeit und Schmeicheleien. Daewyn hingegen war wie immer sehr reizend und gelangte schnell und zielstrebig dorthin wo sie wollte. In ihrem speziellen Fall war das offensichtlich ein etwas alter Priester mit unglaublich schlechter Körperhaltung, die aber wenig verwunderte, wenn man gesehen hatte, wie er im Stehen mit gebeugter Haltung sein Buch las. Er musste zugeben, dass er inzwischen die Orientierung verloren hätte, wenn das Deckenlicht ihm nicht den Weg zur Mitte der Bibliothek gewiesen hätte, auch wenn es bis hierhin nur noch diffuse Strahlen schickte. DIe Anzahl an Werken war überragend und das in der Heraldik Abteilung, anscheinend waren hier auch viele Werke, die vor der Entstehung des Kraters geschrieben wurden, was in ihnen wohl stand? Geschichten über Elfen und Zwerge? Die Wappen von Engelsfamilien oder großen Dunkelelfenfürsten? Es wäre fast wie ein Blick in die Vergangenheit.
Daewyn hatte den Priester bereits angesprochen und den armen Mann abrupt aus seiner Arbeit gerissen. Sie fragte nach dem Wappen und sah ihn dann fragend an. Sollte er die Kette zeigen? Er hatte einmal gesehen, wie ein junger Mann totgeschlagen wurde, weil er auf seinen selbstgebauten Schild ein, wie er dachte, erfundenes Wappen gemalt hatte und damit in den Krieg ziehen wollte. Wie sich herausstellte gab es das Wappen bereits und es gehörte wohl einem Raubritter, der eben jene Gegend mit seinen Männern lange terrorisierte hatte. Die Bauern sahen die Gelegenheit zur Rache und schlugen den heulenden Jungen tot und pflanzten seinen Kopf, nebst Schild, auf eine Heugabel, die sie am Eingang des Dorfes in den Boden steckten. Allerdings glaubte er nicht, dass der Priester in der Lage wäre auch nur eine Ratte zu erschlagen und er sah auch nicht aus, als würde er gleich einen Lynchmob auf sie hetzen. Also holte er die Kette aus seiner Tasche und gab sie dem Mann zur Begutachtung. Der Mann schaute das Medaillon lange an, so lange, dass Mei glaubte er wäre eingeschlafen, dann wurde sein Atem plötzlich schneller und er fing an ganz aufgeregt in einem Buch zu wälzen, das, dem Einband nach zu urteilen, die Kartei dieser Abteilung der Bibliothek darstellte.
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BeitragThema: Re: Branwens Tempel   Branwens Tempel Icon_minitimeSa Feb 28, 2015 3:33 pm

Mei zog nach kurzem Zögern die Kette aus der Tasche und zeigte sie dem Priester vor. Der betrachtete sie eingehend, bis er ganz aus dem Häuschen geriet – oder eben so, wie ein greiser Gelehrter es eben noch konnte.
Kurz blätterte er in einer Kartei, merkte sich murmelnd einige Einträge, bevor er sie dann zu einem hohen Regal führte.
„Der Wolf, besonders der Schwarze, wird heutzutage nicht mehr als Wappenzeichen verwendet, schliesslich ist er das Symboltier von Dragnar“,  erklärte der Gelehrte, während er eine der verschiebbaren Leitern dem Regal entlang an die richtige Stelle rückte. „Daher handelt es sich hier höchstwahrscheinlich um ein Dunkelelfenwappen, denn dieses Volk hat den dunklen Gott verehrt.“
Für seine Gebrechlichkeit erstaunlich flink kletterte er die Leiter hoch und zog ein ledergebundenes Buch aus dem Regal, das er auch sogleich aufschlug. Der Geschicklichkeit nach, mit der er dies auf der Leiter bewerkstelligte, machte er das öfters. Kurz blätterte er darin, dann kletterte er wieder von der Leiter und drückte den Schunken Beoris in die Hand.
„Das ist wirklich faszinierend“, fuhr er fort, während er bereits zum nächsten Regal weiterwuselte. „Solch ein Wappen muss noch aus der Zeit vor dem Fall von Kyuden stammen. Es ist erstaunlich schlicht, entweder gehörte es einer armen Familie oder die besitzende Familie hatte ein eindrucksvolles Wappen zur Machtdemonstration nicht nötig.“
Erneut hielt er vor einem Regal, diesmal zog er ein dünnes Buch heraus, das er nach kurzem Blättern Daewyn in die Hand drückte. „Seht ihr die irislosen Augen? Das ist ein Symbol für Magie“, erklärte er dazu. Daewyn schlug das dünne Buch auf und blickte auf eine Seite mit diversen Zeichnungen von Tierköpfen, daneben klein gekritzelte Erklärungen.
„Gespaltene Zunge – Hinweis auf Listigkeit, Gefährlichkeit; Abschreckung vor Intrigen oder Vergiftungsversuchen“, entzifferte sie die erste Zeile. Entfernende Schritte liessen sie hochblicken und sie bemerkte, dass der Gelehrte schon wieder weitergehastet war. Schnell klappte Daewyn das Buch zu und folgte den anderen.
Schon hatte der Geistliche eine weitere Leiter erklommen, holte ein weiteres Buch hervor und drückte es Mei in die Hand. „Wir werden nicht drum herum kommen, einige Elfenchroniken durchzublättern“, fügte er erklärend hinzu. „Als ehemalige Elfenstadt besitzen wir in Saneyd glücklicherweise einige Elfenwerke, auch wenn sie nicht mehr viele zu lesen vermögen.“ Ein weiteres Buch landete bei Mei. „Natürlich wären die Chroniken der Dunkelelfen hilfreicher, aber ich habe noch nie ein solches Buch gesehen. Wenn überhaupt je eine geschrieben wurde, würde das Buch tief unten in den Katakomben liegen. Aber ich habe guten Grund zur Annahme, dass die Träger dieses Wappen genug wichtig waren, um auch bei den Elfen erwähnt zu werden“, fügte hinzu und drückte damit Beoris eine dicke Chronik in die Arme. „Wir müssen nur die passende Epoche finden.“
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BeitragThema: Re: Branwens Tempel   Branwens Tempel Icon_minitimeMo Apr 27, 2015 6:19 pm

Schweigend folgte er Daewyn, während sie auf der Suche nach einem Experten für Wappenkunde durch die Regalreihen streifte. Seine Blicke strteiften über die unzähligen Buchrücken. Immer wieder blieb er kurz an einem besonders prächtig oder alt aussehenden Exemplar hängen. Manche waren in brüchiged Leder mit abblätternder Goldschrift geschlagen, andere sahen aus wie neu, waren aber in Sprachen verfasst, die er nie zu zuvor zu Gesicht bekommen hatte. Schließlich fanden sie einen alten Mann, der sich über ein Buch beugte und las. Daewyn räusperte sich, woraufhin er fast einen Herzinfarkt zu erleiden schien. Offenbar wurde er nicht oft gestört. Allerdings machte Daewyns Lächeln es nicht schwer ihr zu verzeihen. Sie schilderte den Grund aus dem sie gekommen waren und blickte dann zu Mei. Der zögerte kurz, zog dann jedoch das Wappen hervor und gab es dem alten Mann. Er besah es sich lange und eindringlich. Sehr lange und eindringlich. Er lies gelangweilt den Blick schweifen, der dieses Mal vor allem an Daewyns Hintern hängen blieb. Plötzlich wurde er aktiv und bewegte sich mit eine Geschwindigkeit, die er dem alten Mann nicht mehr zugetraut hätte. Er wuselte aufgeregt vor ihnen her, wobei jeder von ihnen andere Bücher in die Hand gedrückt bekam. Er selbst trug am Ende zwei Bücher, bei denen er sich wunderte, wie der Priester sie hatte tragen können, so dünn wie seine Arme aussahen. Insbesondere die Chronik, die er ihm gab, war ein großes und schweres Buch. Er hatte keine Ahnung, welche Jahre sie abdeckte, aber dem Gewicht nach zu urteilen war in ihr jedes geschmierte Butterbrot gewissenhaft notiert worden. Sie folgten ihm an einen Tisch, auf dem sie vorsichtig die Bücher ablegten, die sie für ihn getragen hatten. Zumindest hatten sie Glück, dass der Mann ihnen so bereitwillig half. Zudem konnte das Wappen einiges wert sein, wenn man sein Alter und seine mögliche Herkunft bedachte. Andererseits fragte er sich, wer dafür zu zahlen bereit sein sollte, außer vielleicht exzentrische Sammler und Scholaren. Angesichts seines eigenen Reichtums war das aber ein Problem, das ihn nicht sonderlich störte.
"Nun denn, Ihr habt Glück, dass Ihr an mich geraten seid, meine Liebe" sagte der Priester an Daewyn gewandt.
"Wenn Ihr einen dieser Jungspunde getroffen hättet, die man mir zur Unterstützung in dieser Abteilung bereitstellt, wäre euch eure Frage wohl nicht beantwortet worden. Sie würden diese Bedeutung dieses Wappens nicht einmal erkennen, wenn man es ihnen fünf Minuten zuvor erläutert hätte, geschweige denn, dass sie die Sprache der Elfen lesen könnten. Wie ich vorhin bereits sagte, bin ich zuversichtlich, dass wir dieses Wappen in den Chroniken finden werden. Die Frage ist nur: wo? Die Heraldik unterliegt wie alle Dinge im Leben dem Wandel der Zeit. Es sollte also möglich sein, den Zeitraum einzugrenzen, in dem dieses Wappen entstanden ist. Dem Laien fällt das oft gar nicht auf. Was interessiert ihn auch schon ein Strich mehr oder weniger an diesem Wolfskopf? Seht Ihr zum Beispiel seine Ohren, meine Liebe?"
Erneut hielt er ihr das Wappen vor die Augen, damit sie es betrachten konnte. Ihre beiden Begleiter hatte er bislang nicht weiter beachtet, davon einmal abgesehen, dass er sie Bücher hatte schleppen lassen.
"Sie wurden nur eine vergleichsweise kurze Zeit auf diese Weise gezeichnet. Bevor man es so machte, wie hier zu sehen ist, erinnerten sie eher an angelegte Ohren. Allerdings empfand man das nicht mehr angemessen, nachdem... Verzeiht, meine Liebe, ich lasse mich zu schnell ablenken. Was ich sagen will, ist, dass ich denke, dass ich recht schnell eine Erwähnung in den Chroniken finden sollte. Für die Maßstäbe eines Historikers sogar außerordentlich schnell!"
Er wandte sich wieder den Büchern zu.
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BeitragThema: Re: Branwens Tempel   Branwens Tempel Icon_minitimeFr Mai 22, 2015 10:44 am

Der Priester half ihnen sehr bereitwillig und stürzte sich eifrig in die Recherche. Er schien sogar begieriger darauf zu sein, eine Antwort zu finden, als sie als Finder der Kette. Und dabei wusste er noch nicht einmal, wo beziehungsweise woran sie die Kette „gefunden“ hatten.
Aufgeregt erklärte der Greis Daewyn seine Erkenntnisse, ihre Begleiter schien er gar nicht wirklich wahrzunehmen. Schweigend und zustimmend nickend nahm sie die Erklärungen entgegen, wobei sie sich noch keinen Reim daraus machen konnte. Gut, das Wappen war alt – das hatten sie bereits gewusst. Und angesichts der Kreatur war es auch nicht verwunderlich, dass mächtige Leute dahinter standen. Daher liess sie sich von der Aufregung des Historikers nicht anstecken, sondern beobachtete ruhig, wie er hektisch in den Büchern blätterte. Allem Anschein nach hatte er nicht viele Besucher und war um jede Aufgabe froh.
Dann schlug der Priester eine Seite mit vielen Wappen auf und als Daewyn unter den obersten vier einen Wolfskopf erblickte, schlug ihr Herz doch etwas schneller. Sie beugte sich interessiert vor und musste enttäuscht merken, dass sie die Sprache nicht verstand. Glücklicherweise hatten sie ja noch den aufgeregten Historiker. Stumm formte sein Mund Worte, während er mit dem Finger den Zeilen folgte. „Hier ist etwas“, verkündete er überflüssigerweise und las aufgeregt weiter.
„Was steht da?“, drängte Daewyn schliesslich, als der alte Mann nicht weiter sprach.
„Dunkelelfen“, fügte der Priester an und las auf der nächsten Seite weiter. „Fürstenhäuser.“ Dann kam offenbar eine komplizierte Stelle, denn er konzentrierte sich wieder voll auf den Text und schwieg.
Entnervt stöhnte Daewyn auf und warf einen Blick auf ihre Begleiter. Sie wurde nicht gerne ignoriert, wenn sie das nicht beabsichtigte. Aber wenn sie schon genervt war, wie stand es denn um ihre Gefährten? Hoffentlich ertrugen sie das Nicht-beachtet-werden besser oder dachten zumindest daran, dass sie den alten Mann noch brauchten.
Dieser hatte inzwischen die dicke Chronik aufgeschlagen und sprang durch die Kapitel, wobei er gelegentlich Zettel hineinlegte, um Seiten zu markieren. Daewyn fand sich damit ab, dass der alte Mann etwas Zeit benötigte, und liess sich auf einen Stuhl sinken. Sie nahm das dünne Buch wieder zur Hand und blätterte ziellos durch die Seiten.

Daewyn war in dem weichen Polster schon beinahe eingenickt, als sich der Priester mit einem lauten Seufzer aufrichtete. Interessiert stand sie auf und trat wieder an den Lesetisch. Mochten jetzt die Antworten kommen?
„Ein äusserst interessantes Wappen“, eröffnete der Priester. Daewyn bereitete sich innerlich auf einen langen Vortrag vor.
„Wie ich schon vermutet habe, gehört das Wappen einer Dunkelelfenfamilie. Einer alten und mächtigen Familie dazu“, fügte er an und tippte auf das Wappen in der aufgeschlagenen Seite mit der Wappentafel. „Die Lagoni. Eines der vier höchsten Fürstenhäuser der Dunkelelfen. Und den Aufzeichnungen zufolge keine angenehme Familie. Sie wird immer wieder mit Attentaten in Verbindung gebracht. Sie waren starke Zauberer und sie scheinen auch damit experimentiert zu haben, wobei ich die beschriebenen Erfindungen noch nicht ganz verstehe.“ Der Priester hielt kurz inne und runzelte die Stirn, als würde er nicht begreifen, dass sich etwas seinem Verstand entziehen konnte. Dann fuhr er aber fort: „Da sie eine wichtige Rolle spielten, ist ziemlich viel über sie festgehalten – natürlich nur in den Elfenchroniken. Ich denke, dass in den neueren Ausgaben keine Erwähnung stattfinden dürfte. Und natürlich hat der grosse König vor 200 Jahren viele Chroniken geächtet.“
„Welcher König?“, entschlüpfte es Daewyn. „Und warum?“
„Dem Erzengel Yona, dem grossen König von Amanohara natürlich“, erwiderte der Priester, als sei dies Allgemeinwissen. Dann beugte er sich jedoch vor und senkte seine Stimme zu einem Flüstern. „Die Lagoni scheinen im Finstermarkler-Krieg gegen das Engelreich gekämpft zu haben. Ich habe sogar den Eindruck, dass sie massgeblich zur Entstehung der Finstermarkler beigetragen haben.“
Dann beugte er sich noch weiter vor und Daewyn musste sich anstrengen, um seine leisen Worte noch zu verstehen.
„Aber das ist ein gefährliches Thema“, fügte der Priester mit zittriger Stimme an. „Ein sehr gefährliches. Wir hatten einen Gelehrten, der sich intensiv mit den Finstermarklern und König Tenschino Yona beschäftigte. Aber vor einiger Zeit ist er plötzlich verschwunden und seither hat ihn niemand mehr gesehen.“

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BeitragThema: Re: Branwens Tempel   Branwens Tempel Icon_minitimeMo Mai 25, 2015 11:35 pm

Wie seine Gefährten auch, wurde Mei mit einigen dicken Wälzern beladen und genötigt dem alten Bibliothekar durch die Gänge zu folgen, während dieser mit einem bemerkenswertem Eifer, und noch bemerkenswerterer Agilität, Regale hochkletterte und gezielte Werke aussuchte, um sie einem der Drei aufzuladen und direkt weiterzuwuseln. Nach einiger Zeit fing er an in den verschiedenen Chroniken zu lesen, was sich durchaus in die Länge zog. Nach einer Weile nahm Mei sich das nächstbeste Buch aus dem Regal und begann zu lesen, zumindest versuchte er es, aber es war entweder elfisch, oder die furchtbarste Handschrift aller Zeiten, wie auch immer, er konnte kein Wort entziffern, also beschloss er sich die Bilder anzusehen. Dort waren Porträts, aber auch Bilder von Schlachten, Wappen, Hochzeiten und Monster abgebildet. Bei dem Bild eines vierarmigen Trolls, der in der Abbildung die Größe eines Hauses hatte, blieb er hängen und war ganz froh in seinem Leben bisher nur auf einen riesenhaften Wolf gestoßen zu sein.

Nach einiger Zeit trat der Priester wieder zu ihnen und eröffnete seine Ergebnisse. Offenbar gehörte das Amulett einst dem Mitglied eines alten und bösen Dunkelelfen-Clans, der sich gegen den damaligen Herrscher, einen Engel, stellte und mit der Erschaffung der berüchtigten Finstermarkler zu tun hatte. Waren bestimmt reizende Leute. Er hatte mal Bekanntschaft mit den Tiermenschen gemacht, die als Nachfahren der Finstermarkler gelten und sie waren wirklich widerwärtige Kreaturen, wobei dieser Eindruck in seinem Fall durch gebrochene Knochen und Blut wohl noch verstärkt wurde. Ein Spießrutenlauf hinterlässt schließlich seine Spuren. Damit war für ihn das Rätsel des Amuletts eigentlich gelöst: die Kreatur stammte noch aus Zeiten der Dunkelelfen und diese hatten sie mit dem Amulett verflucht und unterjocht. Was ihn nun viel mehr interessierte war der verschwundene Gelehrte, denn dort schien Geld zu holen zu sein.
"Guter Mann, erzählt uns mehr von dem verschwundenen Gelehrten. Wie es sich ergibt sind wir eine Gruppe Abenteurer, die einige Fähigkeiten vereint, die auf der Suche nach eurem Kollegen sehr hilfreich sein können. Für eine gewisse Aufwandsentschädigung könnten wir uns bestimmt auf die Suche nach ihm machen, da ihr uns nun schon so mit eurem profunden Wissen geholfen habt ist das eine Selbstverständlichkeit." Es war ihm eigentlich zuwider sich so anzubiedern, aber er hatte gelernt, dass Leute sich gerne Honig ums Maul schmieren lassen und danach umso großzügiger sind und er wusste von den Handwerkern, die den Tempel in Stand hielten, dass die Priester ohnehin mehr als großzügige Summen zahlten. Ihnen einen der Ihren zurückzubringen sollte da ein kleines Vermögen abwerfen und wenn man ehrlich war hatten sie ohnehin nichts besseres zu tun momentan. Er blickte leicht fragend und zugleich auffordernd zu seinen Begleitern, würden sie auf den Auftrag der da winkte anspringen? Daewyn würde vermutlich, wenn sie sich der Summen die zu holen sind bewusst wäre und Beoris war zwar stinkreich, aber ein Ritter und die retten schließlich Jungfrauen in Not. Es stand ja nirgendwo geschrieben, dass diese 18 Jahre, blond und vollbusig zu sein hatten, in ihrem Fall war es wohl eher ein älterer Mann mit Glatze und Männerbrüsten, aber so ist die Welt nunmal und der edelmütige Ritter suchst sich seine Jungfrauen schließlich nicht aus. Vermutlich der Grund warum es so wenige davon gab.


Zuletzt von Mei am Di Jun 16, 2015 9:56 am bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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BeitragThema: Re: Branwens Tempel   Branwens Tempel Icon_minitimeMo Jun 15, 2015 10:45 am

Das Gesicht des Gelehrten hellte sich ob Meis Worte etwas auf. „Das würde uns sehr erleichtern, wir machen uns langsam Sorgen“, gestand er. „Bruder Aedin war … äh, ist kein Mensch, der gerne ausgeht. Er hat zwar eine Notiz hinterlassen, dass er einen Studienkollegen in Tinae besuchen wollte, aber wir haben seither nichts von ihm gehört. Möglich, dass der Brief auf den Strassen verloren ging – heutzutage lungern ja an jeder Handelsstrasse Wegelagerer“, ergänzte der alte Mann und zuckte mit den Schultern, „aber wir haben da ein ungutes Gefühl. Es hat ihn auch niemand die Stadt verlassen sehen.“
Der Priester blickte nach rechts und links über die Schulter, um sich zu vergewissern, dass niemand in der Nähe war, und beugte sich dann noch weiter vor. Unwillkürlich musste sich auch Daewyn vorbeugen, um die geflüsterten Worte des Greises zu verstehen.
„Aber selbst wenn jemand bei seinem Verschwinden die Hand im Spiel hatte, wer? Und warum? Bruder Aedin war …äh ist ein alter Gelehrter, ein hervorragender Spezialist in seinem Gebiet und durch sein Wissen ein bedeutender Verlust für den Tempel, denn er konnte sein Wissen noch nicht vollständig weitergeben. Aber ansonsten war er ein einfacher Mann, wie jeder andere von uns. Was, wenn wir alle auch in Gefahr sind?“
Ganz deutlich sah Daewyn die Angst in den weit offenen Augen des Greises und erkannte, dass seine Sorge weniger dem verschwundenen Kollegen als vielmehr sich selbst galt. Mei warf ihnen einen auffordernden Blick zu, den sie nicht benötigt hätte. Nahtlos sprang sie ein.
„Wen wollte er dann besuchen?“, fragte sie.
„Äh“, erwiderte der Gelehrte abwesend. „Ich äh … keine Ahnung.“
„Wie gut kanntet Ihr Bruder Aedin?“, erkundigte sich Daewyn weiter.
Der Gelehrte starrte sie einen Moment an, während er seine Gedanken zu sortieren versuchte, und stotterte dann: „Nun ja… ich kannte ihn schon … lebte auch schon ziemlich lange hier… beschäftigte sich mit dem grossen Krieg, aber genauer weiss ich es auch nicht.“
„Und wer kannte ihn denn am besten?“, fragte Daewyn erneut.
„Keine Ahnung“, entgegnete der Gelehrte mit gerunzelter Stirn. „Er kam selten aus den Katakomben, auch hierher kam er fast nie. Meist schickte er seinen Assistenten, wenn er etwas benötigte.“
Daewyn seufzte leiste. „Und wo finden wir diesen Assistenten?“, hakte sie nach. „Ach, und bevor wir es vergessen: Was ist euch die Auffindung eures Kollegen wert?“
Der Gelehrte starrte sie verwirrt an, als würde er nicht begreifen, warum sie nach einer Belohnung fragte. Hatte der etwa das Gefühl, sie würden umsonst arbeiten? Oder war er so weltentrückt, dass Geld für ihn unbedeutend geworden war? Wie auch immer, sie hatte nichts gegen einen neuen Auftrag einzuwenden, aber gut bezahlt sollte er schon sein. Schliesslich hörte es sich nach einem verzwickten und möglicherweise doch auch gefährlichen Auftrag an. Das machte ihr zwar weniger Sorgen, denn schliesslich waren sie um ein deutliches wehrhafter als ein greiser Gelehrter, aber ein Gefahrenzuschlag würde sie trotzdem berechnen.
Schliesslich hatte es der Alte doch noch geschafft, seine Gedanken zu ordnen. Bezüglich Bezahlung verwies er sie an die Theke, wo man sich hoffentlich mehr mit Geld auskannte. Und den Assistenten würden sie wahrscheinlich in der Abteilung K Gang VII Untergeschoss 3 finden, wo auch immer sich das sein mochte. Sicher würden sie auch in dieser Angelegenheit an der Theke eine brauchbarere Angabe bekommen.
„Vielen Dank für die Auskunft“, sagte Daewyn daher höflich in der Absicht, sich zu verabschieden. „Dann werden wir Ihre Kollegen nach weiteren Einzelheiten fragen. Nun hätten wir gerne noch die Kette zurück.“
Der Greis schien erst jetzt zu bemerken, dass er die Kette immer noch in den Händen hielt. Nachdenklich starrte er darauf. „Ein wirklich interessantes Stück“, bemerkte er noch einmal und seine Miene zeigte dabei eine Ehrfurcht, die Daewyn nicht ganz begreifen konnte. „Ein Lagoni-Artefakt, hätte nicht gedacht, dass noch welche existieren.“ Wiederstrebend reichte er die Kette an Mei zurück. „Wo habt Ihr es eigentlich gefunden?“
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BeitragThema: Re: Branwens Tempel   Branwens Tempel Icon_minitimeDo Jun 25, 2015 12:19 am

Wortlos verfolgte er die Ausführungen über die Herkunft der Kette. Was sollte er auch dazu sagen? Er hatte natürlich schon von König Yona gehört, der, wie Finstermarkler und Dunkelelfen auch, Stoff vieler Geschichten und Legenden war. Vermutlich war der Größte Teil davon ausgemachter Unsinn und so weit von der Wahrheit entfernt, wie die Behauptung, dass Schweine fliegen könnten. Aber wer konnte das schon wissen? Vermutlich nicht einmal die Gelehrten in diesem Tempel. Doch schon waren sie von Geschichten, die zwei Jahrhunderte zurücklagen, zu ganz aktuellen Geschehnissen gelangt. Seine Begleiter schienen einen möglichen Verdienst zu wittern und erboten sich sofort den vermissten Gelehrten zu suchen. Warum auch nicht? Es konnte ja wohl kaum so schwer sein. Der alte Mann hatte schon recht. Wer sollte denn einen Gelehrten entführen? Der Kreis der Verdächtigen sollte nicht sonderlich groß sein. Falls sie denn überhaupt einen fanden. Allerdings freute er sich über die Nachricht, dass er angeblich nach Tinae gewollt hatte. Er selbst hatte seine Heimatstadt nun schon eine Weile nicht mehr gesehen und dies schien eine passende Gelegenheit zu werden, das zu ändern. Zudem kannte er sich dort gut aus und hatte Beziehungen. Das würde wohl kaum schaden, wenn man nach jemandem suchte.
Nachdem der verwirrte Mann, dem so schnöde Dinge wie Bezahlung vollkommen fremd zu sein schienen, sie an Theke und Assistenten des Vermissten weiterverwiesen hatte, gab er langsam die Kette wieder an Mei zurück. Er schien sich sehr ungern von diesem Artefakt trennen zu wollen. Wie bereits vermutet hatte die Kette offensichtlich einen hohen historischen Wert. Die Frage schien ihm nur, ob auch jemand bereit war, diesen in Münzen umzuwandeln. Allerdings war das eher das Problem von Mei und Daewyn. Als er sich schon abgewandt hatte, um nach Abteilung K zu suchen, kam die Frage nach dem Fundort. Er drehte sich noch einmal halb um und lächelte den alten Mann an. Er schien fast begierig darauf zu erfahren, woher ein solch seltenes Stück stammen konnte.
"Im Wald." lautete seine Antwort. Der Priester sah verblüfft und enttäuscht aus. Vielleicht hatte er gehofft, selbst auch noch einige Artefakte finden zu können.
Abteilung K war nicht schwer zu finden, die Bibliothek war erfreulich gut ausgeschildert. Den Assistenten zu finden, war allerdings nicht so leicht. Gang VII war leer, auch die benachbarten Gänge schienen verwaist. Ratlos wandte er sich an seine Begleiter.
"Und jetzt?"
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BeitragThema: Re: Branwens Tempel   Branwens Tempel Icon_minitimeMi Jul 08, 2015 12:10 am

Er konnte sich ob Beoris Antwort ein Lächeln nicht verkneifen, in seinem Dorf hatte man das die Adligenantwort genannt, sie kommt prompt, ist zweifelsohne richtig und inhaltlich trotzdem völlig wertlos. Wie auch immer. "Wir sollten mal zur Theke, erstens wegen der Bezahlung und zweitens werden die uns bestimmt sagen können wo wir den Assistenten finden, in den Gängen suchen wir uns doch nur zu Tode." Ohne wirklich eine Antwort abzuwarten setzte er sich Richtung Theke in Bewegung, in der Hoffnung den richtigen Gang zu nehmen. Immerhin führte er die ersten Meter direkt zur Stelle unter der großen Öffnung in der Kuppel, wo sich die Theke befinden sollte. Als er aus dem Gang in den zentralen Raum trat war er doch erstaunt wie voll es hier inzwischen geworden war, die ganzen Akademiker waren wohl eher Spätaufsteher. Es war nun Mittag, das zeigte ihm der Schatten der Nadel in der Mitte des Thekenrondells, welches gleichzeitig auch als Sonnenuhr diente und die Bibliothek war nun im Hochbetrieb. Er drehte sich um, um zu sehen ob seine Begleiter aufgeschlossen hatten, als alle drei beisammen standen schaute er Beoris auffordernd an: "Du fragst.". Die Menschenmenge vor der Theke hatte ihn abgeschreckt, er hasste es wenn so viele Menschen so laut und wirr waren, zwar eine perfekte Chance um unterzutauchen, aber im Alltag doch eher lästig, als alles Andere, vor allem wenn man etwas kürzer geraten war. Außerdem war ein ein Meuchelmörder, das hatte man ihm zwar nicht auf die Stirn geschrieben, aber ihm wurde schon mehrfach attestiert, dass er etwas bedrohlich-zwielichtiges an sich hatte, vermutlich nicht die beste Verhandlungsbasis mit einem braven Bibliothekenangestellten. Beoris hingegen, ein stattlicher junger Mann, völlig unbescholtene Miene, prächtige Rüstung, großes Schwert, so einem bietet man bestimmt eher großzügige Summen an, allein schon aus Angst, dass er für weniger keinen Finger krumm macht.
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BeitragThema: Re: Branwens Tempel   Branwens Tempel Icon_minitimeMo Dez 28, 2015 3:01 pm

out: Hattet ihr etwa auf mich gewartet? Ich dachte, dass Beoris weiterschreiben sollte, weil Mei ihn ja auch direkt angesprochen hatte. Falls es meine Schuld ist, will ich das nun in Ordnung bringen, sonst halt einfach wieder ins Rollen.


in: Daewyn lächelte in sich hinein ob Beoris Antwort. Doch bevor der Gelehrte nachfragen konnte, drehten sich ihre Begleiter um und gingen davon. Da ihr das doch etwas zu unhöflich erschien, nachdem ihnen der Alte so geholfen hatte, schenkte sie ihm ihr nettestes Lächeln und bedankte sich überschwänglich für seine grossartige Hilfe. Das schien dem Gelehrten äusserst zu gefallen und schlagartig vergass er auch, weiter nach dem Fundort zu fragen. Zufrieden drehte sich Daewyn um und eilte ihren Begleitern hinterher.
Diese gingen in Ermangelung anderer Möglichkeiten zurück in die Haupthalle, die sich inzwischen mit weiteren Gelehrten gefüllt hatte. Als sich Daewyn interessiert umschaute, erblickte sie zu ihrem Erstaunen auch junge Leute und sogar Frauen in den Gelehrtenroben und mit Büchern. Einige hatten ihre Haare zu komplizierten Flechtfrisuren hochgesteckt, als würden sie zu einem adeligen Abendessen eingeladen, und doch studierten sie mit grossem Eifer die staubigen Bücher.
Vor der Theke schloss sich Daewyn Meis Meinung an, nach der am besten Beoris an der Theke reden sollte. Als der Ritter nicht sofort reagierte, verpasste sie ihm einen kleinen Stubser in den Rücken und trat dann schräg hinter ihn an die Theke, wobei sie dem Bibliothekar ein freundliches Lächeln schenkte. Das Reden allerdings überliess sie lieber dem Ritter, sie würde nur eingreifen, wenn er den Teil mit der Belohnung auslassen sollte.
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