Vorname:Kha
Nachname: Temeh
Alter: 24 Jahre
Geschlecht:männlich
Rasse:Mensch
Aussehen:Kha besitzt sehr langes, schwarzes Haar, welches er so gut wie immer zu einem schlichten Zopf zusammengebunden trägt. Einige graue Strähnen zieren nun seit knapp 4 Jahren seine Schläfen. Seine Augen sind dunkel und strahlen eine Härte aus, die viele Unwissende abschreckt. Wer jedoch genauer hinschaut erkennt das warme, dunkle Braun seiner Regenbogenhaut das mit unzähligen goldenen Punkten gesprenkelt ist. Betont werden diese zusätzlich von den leicht buschigen, kaum geschwungenen Augenbrauen. Die makellose, helle Haut und die weichen Lippen geben ihm ein jüngeres Aussehen, was wiederum von den silbernen Strähnen und den lebensmüden Augen gemindert wird. Vielen ist es somit unmöglich sein Alter zu schätzen.
Man sieht Kha kaum lächeln. Immer scheinen Ernsthaftigkeit, Bitterkeit und Trauer in seinen Zügen fest verankert zu sein. Sein Körper hat eine durchschnittliche Größe von 1 Meter und 84 Zentimeter und ist gut trainiert. Neben der leicht abgezeichneten Brustmuskulatur besitzt Kha kräftige und doch schlanke Beine. Seine Schultern sind für einen Mann recht schmal.
- Spoiler:
Ausrüstung:Neben dem in seiner Heimat üblichen Kettenschmuck trägt Kha keine Kostbarkeiten bei sich. Die Kette ist eine Gabe seiner Familie, die er eines Tages seiner künftigen Frau als Hochzeitsgeschenk überreichen sollte. Am Leib trägt er ein mit Krapp rot gefärbtes, dünnes, bis zu den Knien reichendes Leinenhemd, darüber einen dunkelbraunen, eben so langen, gewebten Überwurf und eine dicke Bärenfelljacke. Sein Unterkörper wird durch eine Brouche, Leinenwickel und zwei Lagen schlichter, dunkler Beinlinge warm gehalten. Seine Füße stecken in dicken, gefütterten Lederstiefeln die bis zur Mitte der Schienbeine reichen. Um die Hand- und Fußgelenke sind noch einmal einfache Leinenwickel gebunden. Fest auf Taillenhöhe am Körper gehalten wird alles durch einen breiten Ledergürtel an dem auch der Geldbeutel und ein Dolch befestigt sind. Durch einen Riemen gehalten, trägt er seinen Bō-Stab meist auf dem Rücken. Der Langstock ist zwar alt aber sehr widerstandsfähig und hart und neben dem Dolch die einzige Waffe die er besitzt.
Soziales Umfeld: Sein Vater; Ghor Temeh, 48 Jahre, verstorben, war Jäger und Handwerker. Sein Steckenpferd war die Arbeit mit Holz, was im hohen Yama-Gebirge jedoch rar ist und somit sehr wertvoll. Er liebte seine Frau und seine Kinder und verweigerte seinem Sohn und seiner jüngsten Tochter die Reise ins Tal um diese nicht der Gefahren dort aus zu setzen.
Seine Mutter; Thae Temeh, 47 Jahre, verstorben, war Heilerin und gut im Umgang mit Fell, Leder und Wolle. Sie liebte Feste und Musik, von ihr lernte Kha das spielen der Flöte.
Seine Schwestern; Ehnameh 16 Jahre und Rhiuh 14 Jahre, verstorben, beide lernten das Färben von Stoffen und die Heilkunst ihrer Mutter. Rhiuh stand kurz vor ihrer 'Reife' und wollte mit Kha zusammen ins Tal hinab reisen. Ehnameh war in den Sohn des Waffenschmiedes verliebt und erhoffte sich im Sommer dessen Kette zu bekommen.
Sein Lehrmeister; Zhon Koah, 52 Jahre, verstorben, lehrte ihn das Klettern und Kämpfen. Er war einer der wenigen Bewohner des Dorfes der je das Yama-Gebirge verlassen hatte und vom Land abseits der schneebedeckten Berge berichten konnte. Er war streng und legte viel Wert auf die Einhaltung von Regeln. Seine Strafen waren hart aber er blieb immer fair.
Seine erste, große Liebe; Feh, 17 Jahre, verstorben, sie war die Tochter des besten Jägers des Dorfes. Sie machte Kha schon seit sie 15 war schöne Augen. Gerne ließ sie sich von ihm beschenken oder verführte ihn zu Dummheiten um seine Männlichkeit und Kraft zu beweisen. Trotz ihrer Spielereien und ihrer lange abweisenden Haltung zu einer Hochzeit wussten alle das die beiden füreinander bestimmt waren.
Wohnort:Gebürtig kommt Kha aus einem kleinen Dorf tief im Yama-Gebirge, doch nun ist er heimatlos und reist durchs Land. Dabei hält er sich mit kleinen Arbeiten über Wasser um Brot und Bett bezahlen zu können. Reicht das Geld mal nicht, kann er auch unter freiem Himmel schlafen und sich etwas essbares jagen.
Charakter: Der Charakter des jungen Mannes wandelte sich nach einem schrecklichen Ereignis grundlegend. Zuvor war Kha ausgeglichen und fröhlich. Er ärgerte gerne seine zwei jüngeren Schwestern, war selbst aber auch für jeden Spaß zu haben. Neugierde und Wissensdurst zeichneten ihn aus. Sein Herz war offen für Neues und schlug nur für ein ganz besonderes Mädchen. Ihr gegenüber zeigte er sich gern stark und männlich brachte meist jedoch kaum einen Ton heraus wenn sie vor ihm stand. Sein Kampftraining war eine willkommene Abwechslung zum harten Alttag, auch wenn er keinen Sinn darin sah den Stab schwingen zu können. Er war friedliebend und ging Konflikten lieber aus dem Weg. Manche würden ihn auch als naiv bezeichnen. Er sah das Gute in den Menschen die er kannte und glaubte dieses Gute auch in allen anderen vor zu finden...
All dies änderte sich innerhalb einer Nacht. Kha ist nun wie ausgewechselt. Sein Herz wirkt verschlossen, seine Züge sind hart sein Ton rauer. In seinem Inneren herrschen Bitterkeit und Einsamkeit vor. Fremden gegenüber bleibt er weiterhin höflich, distanziert und hilfsbereit. Doch sein Weltbild und vor allem sein Bild von den Menschen ist schwer erschüttert. Er gibt sich große Mühe auch jetzt niemanden vorschnell zu verurteilen doch seine Naivität ist einem immer in ihm brodelnden Misstrauen gewichen.
Ausbildung: Neben der schon im Kindesalter beginnenden Ausbildung zum Jäger, lernte Kha bis zu seinem 17 Lebensjahr den Umgang mit dem Bō, das Klettern und das Holzhandwerk seines Vaters.
Ziele und Intentionen: Es dauerte lange bis Kha einen Grund fand sein Leben weiter zu führen. Wo sollte er hin? Wem konnte er vertrauen? Nur sein ewig gehegter Lebenstraum trieb ihn auch nun voran. Er wollte mehr sehen als die schneebedeckten Berggipfel. Andere Dörfer besuchen und die fremden Mentalitäten ihm unbekannter Völker kennenlernen. Jedoch gesellte sich auch ein neues Ziel hinzu. Er will Rache! Rache an jenen die so viele Leben grundlos beendeten.
Biographie: Ein Tag wie jeder andere?
Das Leben im Dorf war seit Jahrzehnten gleich. Es wurde gejagt, gewebt, gefärbt, geheilt, gesungen und gegessen. Eltern lehrten ihren Kindern ein Handwerk, jeder trug etwas zum Wohl der Dorfgemeinschaft bei. Man wurde älter, verliebte sich, vermählte sich und zeugte Kinder. Diese lehrte man dann wieder zu jagen und sein Handwerk. Alles war im Einklang mit den Bergen des Yama-Gebirges. Nur wenige kamen über die steilen Bergpässe hinaus und hinab ins Tal. Viele der Dorfbewohner bekamen ihr ganzes Leben nichts anderes als Eis und Schnee zu Gesicht. Nur die Geschichten jener die das Gebirge verlassen hatten erheiterten die Abende am Feuer und beflügelten die Fantasie der Kinder. Doch auch wenn alles all die Jahre gleich blieb, so war es dennoch gut. Das Dorf lebte in Frieden. Auch mit anderen Dörfern, die sich jedoch alle mindestens 4 Meilen weit weg befanden.
Kha wuchs in einer solch ruhigen Zeit auf. Er bekam zwei jüngere Schwestern denen er Flausen in die Ohren setze und mit denen er Pläne schmiedete, wie sie einst das Dorf verlassen würden und mehr von der Welt sehen konnten. Er lernte das Kämpfen an der Seite seines strengen Lehrmeisters Zhon, das klettern in den eisigen Bergen und das jagen in den weit entfernten, verschneiten Wäldern. Im Dorf bekam er die Aufgabe seinem Vater bei der Arbeit zur Hand zu gehen und auf seine Schwestern zu achten. So war es auch an diesem Tag. Während er da Holz bereitete, welches sein Vater mit ihm gemeinsam verarbeiten wollte, erzählte er ihm erneut von seinen Plänen. Das er am Tage der 'Reife' seiner jüngsten Schwester Rhiuh mit ihr gemeinsam losziehen würde. Die steilen Bergpässe hinab bis ins Tal um zu sehen was unter dem ewigen Schnee lag. Sein Vater hatte darüber immer nur gelacht und gehofft er würde einsehen das sein Platz hier im Dorf sei. Doch je näher der Tag seiner jüngsten Tochter kam, um so besorgter wurde er. Ghor hatte oft und lange mit seinem Sohn gesprochen. Dieser war gerade 20 geworden. Alt genug um das Dorf zu verlassen. Doch Ghor wusste mehr als er preis gab. Er wollte seinen Sohn und seine Tochter nicht gehen lassen. Meist endeten Gespräche über das Thema im Streit. Auch an diesem Tag war es so. Kha war ein sehr geduldiger Mensch....eigentlich. Doch als sein Vater nun so barsch auf seine Pläne reagierte und erneut deutlich machte, das er ihn nicht gehen lassen würde, geriet der Junge in Wut. Das Geschrei ließ auch andere dazu stoßen. Seine Mutter und andere Dorfbewohner versuchten zu beschwichtigen, doch auch sie waren gegen das Vorhaben des jungen Mannes. Kha fühlte sich bloßgestellt und verhöhnt. Schließlich ergriff er das Heil in der Flucht. Ganz außer sich nahm er seinen Stab und rannte fort.
Die fremden Männer
Kha kannte die Wälder eine Meile vom Dorf auf dem Bergplateau entfernt wie kaum jemand anderes. Doch vor lauter Wut verlor auch er kurzzeitig die Orientierung. Als er erschöpft hielt und nach Luft rang, hörte er Schritte. Ihm entgegen trat ein Trupp von 7 Männern. Sie schienen überrascht jemanden an zu treffen. Neugierig und ohne Scheu trat ihnen Kha entgegen. Er lächelte freundlich. Sie sahen fremd aus. Alle hatten sie die gleiche, dunkle Kleidung an und ihre Brust schmückte alle das gleich Zeichen. Gerne hätte der junge Mann mehr über sie erfahren. Warum sie hier waren und vor allem wo sie her kamen. Doch dazu kam es nicht mehr. Kha war grade auf Armeslänge heran gekommen und wollte sich ihnen vorstellen, als einer der Männer seinen Dolch zog und ihn ohne zu zögern in den Brustkorb des erstaunten Gebirgsbewohners bohrte. Kha sah aus weit aufgerissenen Augen in das Gesicht des Mannes bevor ihm die Klinge wieder entzogen wurde und ihn die Kräfte verließen. Beide Hände auf die stark blutende Wunde gedrückt sank er in den Schnee der sich alsbald rot färbte. Seine Sinne verließen ihn noch bevor die Männer weiter gegangen waren.
Seelenretter Eis und Schnee
Eine zittrige aber dennoch melodische Männerstimme war es, die Kha weckte. Sie sang. Es dauerte bis er das Lied erkannte welches die Stimme so mühsam hervor brachte. Es war das Lied für die Toten. Der Geleit der Seelen in die Ewigkeit. Schon seit Jahrzehnten sang man dieses Lied im Dorf wenn jemand verstorben war.
Es war dunkel um Kha herum. Er lag noch immer im Schnee. Es mussten Stunden vergangen sein seit er den Männern begegnet war. Seine Hände und Füße konnte er kaum noch bewegen. Sie zeigten Anzeichen von Erfrierungen. Über ihm kniete der Besitzer der Stimme die so unendlich traurig sang. Der Mann war gerade fertig seine Wunde zu versorgen. Ein Glück das die Lunge und das Herz nicht verletzt wurden. Kreidebleich und apathisch kniete er neben ihm. Mühsam kämpfte sich das Opfer auf die Beine. Er musste sich schnell aufwärmen. Der Blutverlust hatte ihn zusätzlich viel seiner Lebensenergie gekostet. Schwach und unter starken Schmerzen wollte Kha den Rückweg antreten doch sein Retter flehte ihn an zu bleiben. Irgend etwas schreckliches schien er gesehen zu haben. Der junge Jäger bekam es mit der Angst zu tun. Dennoch beeilte er sich den Weg zurück zu gehen. Immer wieder hörte er den Totengesang des Mannes. Als er sich dem Dorf weiter näherte endete das Lied plötzlich und ging in ein bitterliche Wehklagen und Weinen über.
Der Tot Unschuldiger
Was Kha nun sah veränderte sein Leben, für immer. Dort wo sein Heimatdorf gewesen war standen nur noch Trümmer. Alles war verwüstet und zerstört. Doch das war nicht das schlimmste. Überall sah er leblose Körper und jeden dieser Körper erkannte er als guten Freund, Nachbarn, Lehrer oder Mitstreiter. So schnell ihn seine halb erfrorenen Füße trugen eilte er zu seinem Elternhaus. Doch das Unglück riss nicht ab. Auch seine Familie fand er dort. Erstochen und teilweise aufgeschlitzt. Mutter, Vater, seine beiden Schwestern. Kein einziger Atemzug wurde von ihren Lungen noch gemacht. Seine eigenen Wunden vergessend schrie der Überlebende auf. Er schrie und weinte. Sehr lange.
Ewiger Schlaf
47 unschuldige Menschen waren in dieser Nacht zu beklagen und es folgten weitere. Kha fand nur 4 Überlebende. Einer von ihnen war der Pferdewirt der einmal im Jahr ins Dorf hinauf kam. Ihn hatte er singen hören. Sie erzählten ihm von den Männern in den dunklen Kleidern und dem Zeichen welches diese auf der Brust hatten. Doch es waren nicht nur 7 gewesen sondern fast Einhundert. Wie aus dem Nichts waren sie in das Dorf gestürmt und hatten alle getötet bevor auch nur einer der Bewohner seine Waffe erheben konnte. Selbst der Kämpfer Zhon hatte keine Chance sich zu wehren. Egal ob Frauen oder Kinder, niemand wurde verschont. Und auch die 4 Überlebenden trugen schwere Wunden. Drei erlagen diesen noch bevor die Sonne aufging. Der letzte Dorfbewohner verlor den Kampf am Mittag des Folgetages. Nur seinen Retter am Rande des Dorfes fand er nicht wieder. Somit war Kha völlig allein.
Es dauerte drei Tage bis er allen Opfern die letzte Ehre erwiesen hatte und ihnen ihren ewigen Schlaf im Schnee gab. Es gab zu wenig Holz um die toten Körper zu verbrennen und die Erde war zu hart um Gräber zu graben. So beerdigten die Dorfbewohner ihre Verstorbenen immer schon im Schnee. Kha hatte so lange das weiße Grab auf geschaufelt bis das Blut es nicht mehr rot färben konnte. In nur einer Nacht hatte er 51 Menschen verloren und jeden von ihnen hatte er gekannt.
Selbst seine große Liebe Feh und seine eigene Familie hatte er eigenhändig dem Schnee übergeben...
Lebensmüde
Von der Nacht der Auslöschung an war etwas in Kha zerbrochen. Er hatte alles verloren und wusste nicht einmal warum. Er wusste nicht wer diese Männer waren und welche Beweggründe sie gehabt hatten. Doch vorerst hatte er etwas was ihn von all dem Grauen ablenkte. Über zwei Jahre blieb er allein in dem zerstörten Dorf und beseitigte die Trümmer. Er fertigte Kreuze für jeden Verstorbenen an und bedeckte die leblosen Körper mit frischem Schnee. Bald erinnerte nichts mehr daran das an diesem Ort je ein Dorf existiert hatte. Einige Monate nach Kha's 22 Lebensjahres stand er auf dem Gipfel einem der höher gelegenen Berge und sah auf die Grabstätte hinab, den das war sie nun. Eine große Grabstätte in der über 50 unschuldige Menschen ihren ewigen Schlaf hielten... Lange hatte der junge Mann mit sich gerungen. Oft war er kurz davor gewesen sich zu den Toten in den Schnee zu legen und ebenfalls zu schlafen. Trotz der noch jungen Jahre war er des Lebens bereits müde geworden.
Der Aufbruch
Dennoch kam er vom Berg wieder hinab mit dem Vorhaben das Gebirge zu verlassen. Er wollte all dies jedoch nicht hinter sich lassen oder gar vergessen, nein er wollte Rache! Er hatte endlich verstanden warum sein Vater ihn davon abhalten wollte das Dorf zu verlassen. Er hatte gewusst wie grausam die Menschen sein konnten. Zhon hatte ihnen davon erzählt. Von Kriegen und Schlachten, Morden und Folter.
In ihrer Naivität hatten seine kleine Schwester und er diese Gesichten nicht für bare Münze genommen. Sie hatten alles nur für ein großes Abenteuer gehalten doch Kha war nun schmerzlich bewusst geworden wie grausam die Welt dort unten sein konnte....
So trat er am Tag darauf die große Reise an. Nicht mehr nur um seinen deutlich gedämpften Lebenstraum zu verwirklichen sondern um Rache zu nehmen an jenen die ihm seine Familie und seine große Liebe genommen hatten und um zu erfahren warum sie dies getan hatten.
Für den Weg hinab ins Tal brauchte Kha 2 weitere Jahre seines Lebens aber nicht weil er so langsam voran kam, sondern weil er Respekt hatte vor dem was ihn erwartete. Auf dem Weg durch das Gebirge kam er in viele andere Dörfer in denen er kleine Arbeiten verrichtete und die Leute ausfragte um mehr über das Land am Fuße des Yama-Gebirges zu erfahren. Er kam auch an anderen zerstörten Orten vorbei. Scheinbar waren die Männer wie eine vernichtende Pest über das Gebirge gefegt. Doch niemand den er fragte konnte ihm sagen wer diese Männer waren. Man verwies ihn immer nur auf die großen Städte. Kha lernte mit Geld um zu gehen, da man solches in seinem Dorf nie benötigt hatte und konnte seine Fähigkeiten im Umgang mit dem Bō verbessern. So vergingen die Jahre bis er am Fuße des Gebirges ankam und vor sich den Yosei-Wald sah. Die nächste, große Stadt in der er vielleicht Antworten finden konnte war Tinae...
Schreibprobe: Es war nun schon die zweite Erkältung die Kha zu schaffen machte und das innerhalb von nur 4 Monaten. Der immer wärmer werdende Wind machte ihm zu schaffen. Seit Tagen hatte er ein Engegefühl im Kopf, seine Nase sonderte Flüssigkeit ab und seine Stimme war belegt. Die Hitze die seinen Körper immer mal wieder befiel hingegen war ihm bekannt. Fieber. Kha war die letzten 22 Jahre nie erkältet gewesen. Die konstant niedrigen Temperaturen waren wesentlich angenehmer und gesünder als die laue Luft die nun seine Wangen umspielte. Der Schnee wich immer mehr in die Schatten der Steine zurück. Die Wege auf denen der junge Mann wanderte veränderten sich ebenfalls. Aus dem dünnen Pfad auf hartem Stein wurde ein immer breiterer Weg über gefrorene Erde. Mehr und mehr Bäume nahmen ihm die Sicht. Immer wieder ertappte sich Kha dabei, wie er sich die Stämme ansah und das Holz in seinen Gedanken schon für ein warmes Feuer nutze oder daraus Werkzeuge baute. Holz war eines der wertvollsten Güter gewesen in seiner Heimat und hier gab es dieses nun im Überfluss. Auch die Geräusche die er vernehmen konnte waren ihm größtenteils fremd. Je näher er dem Yosei-Wald kam, desto größer wurde seine Neugierde. Diese fremden Landschaften, Gerüche und Geräusche ließen die geplante Rache fast gänzlich in den Hintergrund treten. Seinen Bō als Wanderstab benutzend ging Temeh langsam weiter. Er konnte auf sein Befinden nun keine Rücksicht nehmen. Zu nahe war er an der ersten Grenze. Der Fuß des Gebirges war erreicht und er würde bald hinüber gehen in den Wald der das komplette Gebirge umringen soll.
Es war nicht leicht sich zu orientieren nun wo die Umgebung sich so stark veränderte. Die einzigen, beständigen Hilfen waren die Sonne und die Sterne bei Nacht. Sie konnten ihm zumindest die Richtung sagen in die er gehen musste. Kha holte durch die fast verschlossene Nase so gut es ging tief Luft und stoppte erneut. Er spürte das er das Ende des Gebirges erreicht hatte. Vor ihm schien sich der Boden schlagartig zu verändern....oder bildete er sich dies nur ein? Nach kurzem Zögern machte Kha den nächsten Schritt und hielt inne. Eine seiner silbergrauen Strähnen hinter das Ohr geschoben, hob er den Kopf und sah gen Himmel. Egal wo er hingegen würde, der Himmel würde gleich bleiben. Sie lebten alle unter dem gleichen Himmel. Warum also gab es Menschen die andere töteten? Dafür musste es einen Grund geben!
Die Hand, die den Bō festhielt verstärkte ihren Druck, so dass sich die Fingerknöchel weiß abzeichneten. Er schwitzte. Langsam ließ er die schwere Bärenfelljacke von seinen Schultern gleiten. Die Sonne war auch oben in den Bergen stark gewesen, doch nie so heiß. Wie konnte ein und die selbe Sonne sich so verändern? Ihr Licht war nicht mehr so hart und weiß wie er es kannte. Vereinzelt sah er die Luft sogar flimmern. Es musste grade Mittag sein. Sie stand hoch im Zenit. Die Schritte des jungen Mannes wurden schwerfälliger. Sobald es ihm möglich war lief Kha abseits des Weges im Schatten der Bäume. Seit nun mehr 12 Tagen hatte er keinen Menschen mehr gesehen und die Bewohner des tiefgelegensten Dorfes hatten ihm prophezeit das er weitere 7 Tage vom Fuße des Gebirges aus gehen müsse ehe er Tinae erreichte. Mit einem lauten Knurren und Grummeln meldete sich erneut der leere Magen des Jägers. Das Fieber und die Erkältung hatten es bisher geschafft ihm jede Beute entgehen zu lassen. Seine letzte Mahlzeit war ebenfalls 12 Tage her. Nur zögerlich hatte er sich getraut die ihm beschriebenen Beeren und Kräuter zu sammeln und zu probieren. Zu groß war die Angst sich zu vergiften. Am Rande einer Lichtung gaben seine Beine schließlich nach und Kha setzte sich ins Gras unterhalb eines großen Baumes. Sich an den Stamm gelegt, legte er seine Jacke über und schloss keuchend die Augen. Seine Kehle brannte, seine Stirn schien zu glühen. Dennoch ließ ihn jeder leichte Windhauch frösteln. All dies war ihm so fremd...hoffentlich ließ es bald nach.
Sonstiges:Kha besitzt eine sehr schmale und filigrane Flöte auf der er gerne und gut spielt wenn ihn jemand darum bittet oder er sich einsam fühlt.